V A L E R I ESchmunzelnd betrachtete ich Alma die wieder einmal besorgt war. „Mi hija, du musst mehr essen. Guck mal, wie dünn du geworden bist." Ich schüttelte aber wie zuvor den Kopf. „Alma wäre mein Magen nicht so voll, würde ich alles was hier auf dem Tisch liegt essen." Sie schaute mich mit rötlichen Wangen und einem gezwungenen Lächeln an. „Dr. Castillo meinte sehr streng zu mir, dass du viel mehr Mahlzeiten am Tag brauchst. Sogar ihm ist es nicht entgangen das du dünner geworden bist."
Ich musste einsehen das sie recht hatten. Ich habe abgenommen und fühle mich schwächer. Aber nichtsdestotrotz, kann ich nichts dagegen tun, außer mehr Essen in mich hineinschieben. Alma versorgte mich mehr als sie es tun sollte, weshalb ich viel im Esszimmer oder in der Küche verbrachte, was mich nicht zögern ließ über Lorenzo bei ihr auszufragen. Doch sie antwortete meistens in kurzen Sätzen oder ignorierte meine gestellten Fragen.
Meine Neugier war verletzt, weil sie nicht das bekam, was sie wollte. Größtenteils redeten wir über Almas Leben. Ich danke ihr dafür das sie über meines nichts nachgefragt hatte, denn ich würde wahrscheinlich in Tränen ausbrechen.
Ich vermisse Hazel. Mehr als das sogar. Ich liebe es mit ihr zusammen zur Uni zu gehen und fast die gleichen Kurse zu besuchen. Sie ist mein Halt... oder war.
Ich erinnere mich noch als ich das erste Mal mit ihr in einen Club gegangen bin, um meinen 21 Lebensjahr zu feiern. Am nächsten Tag wachte ich in einem überaus schicken Hotel auf. Immer noch frage ich mich, wie ich dahin gekommen bin. Wer hat mich dahin gebracht? Wie? Ist irgend etwas passiert, was ich bestimmt durch den ganzen Alkohol vergessen hatte.
Bei der Rezeptionistin fragte ich nach, doch sie schaute mich wütend an und sagte das sie es nicht wüsste. Trotzdem bedankte ich mich bei ihr höflich und verschwand von dort.
Zu Hause bekam ich noch eine Standpauke von meiner Mutter und einen sehr strengen Blick meines Vaters. Sie gratulierten mir nicht einmal. Mein Vater schüttelte nur den Kopf und hat mit mir nicht mehr geredet. 1 Woche lang. Nach den 7 Tagen, in denen er mir nicht ein Blick gewürdigt hatte, meinte er ich solle lernen mich richtig zu verhalten und nicht auf Partys gehen. Genießen durfte ich nicht so viel wie Hazel.
„Was ist los, meine Liebe? Über was grübelst du wieder nach?" Wie immer weiß Alma, was in mir vorgeht. „Ich dachte nur über meine Eltern nach." Ich legte den Suppenlöffel zur Seite und trank ein Schluck aus dem Apfelsaft, den Alma für mich von allein zubereitet hat. „Vermisst du sie?" Fragte sie mit einer kleinen Traurigkeit in der Stimme. „Nein eigentlich nicht." Und es stimmte auch, ich vermisste sie komischerweise nicht.
Sollte ich mich schlecht fühlen, dass ich meine Eltern nicht vermisse? Nein.
Sollte ich weiter darüber nachdenken? Nein.
Das Thema wurde schnell beendet und vergessen, nachdem Alma ihre Liebe zu Kochgeräten preisgab. Sie zeigte mir die verschiedensten Modelle und für was diese genutzt werden. Eine Stunde lang redete ich mit ihr über diese und ich weiß das sie mich nur ablenken wollte, damit ich nicht weiter über meine Eltern nachdachte.
Jetzt fällt mir ein das Lorenzo mir gesagt hat das wir in 2 Tagen irgendwohin fliegen. Auf irgendeiner Weise war ich aufgeregt und glücklich, das Land zu verlassen. Noch nie habe ich die Staaten verlassen. Leben tue ich schon seit meiner Kindheit auf, hier in New York.
Ab und zu war ich in South Dakota bei meinen Großeltern. Zweimal im Jahr flogen wir dort hin, größtenteils um Weihnachten und Thanksgiving zu feiern. Über 1 Woche verbrachten wir dort. Durch die Arbeit meiner Eltern mussten wir früher fliegen.
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Mi Vida es amarte - Valerie & Lorenzo
Romance[ACHTUNG] Enthält sexuelle Handlungen und Kraftausdrücke. IHRE Welt beschreibt man als HARMLOS. SEINE Welt beschreibt man als GEFÄHRLICH. Beide sind das pure Gegenteil. SIE, das unberührte und schüchterne Mädchen, welches sich in ihre Welt zurück z...