Kapitel 8

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V A L E R I E

Nachdem Lorenzo das Zimmer verlassen hatte, kam ein Mann zu mir ans Bett. Ich schätze das war der Arzt, immerhin trug er einen Arzt ähnlichen Kittel und einen Koffer. Der Mann stellte sich als Dr. Francesco Castillo' vor.

Das Atmen viel mir immer noch schwer. Er hatte mir tatsächlich wortwörtlich die Luft abgedrückt. Ich dachte ich würde sterben. Obwohl wenn ich darüber nachdenke... wäre es definitiv besser als noch hier zu sein.

Lorenzos Hände fühlte ich noch stark um meinem Hals. Das Schlucken war schmerzhaft.

Francesco hatte den Koffer bereits geöffnet und legte sich einige medizinische Utensilien bereit. Nun war sein Blick auf mich gerichtet, was ich spüren konnte und ebenfalls zu ihm hochschaute.

„Ich werde dich jetzt untersuchen, wenn etwas ist, sag es mir einfach." Er sagte es in einem solchen freundlichen und netten Ton, aber ich nickte nur. „Hast du irgendwelche Schmerzen oder ist dir schlecht?"

Ich unterdrückte mir die Tränen. Tränen wegen den Schmerzen, während ich versuchte ihm meine Beschwerden zu erklären. „F-Fieber, m-mein Kopf und m-mein Körper fühlen sich schwach an und ich fühle mich nur noch müde und schläfrig. Vorhin habe ich mich übergeben." Francesco nickte nur, ehe er in einem kleinen Heft das ganze notierte und dann wieder zu mir schaute.

„Was hast du die letzten Tage gegessen?" Ich musste nicht lange überlegen, denn es gab nur Suppe und Brot, aber viel hatte ich davon auch nicht gegessen. „S-Suppe und Brot, a-aber eher wenig."

Jetzt zog er eine Augenbraue nach oben, was mich verwirrte, da ich nicht wusste was er genau meinte. „Warst du in letzter Zeit Draußen oder hattest du eine Erkältung?" Ich schüttelte den Kopf. Draußen war ich seit 3 Wochen nicht mehr...

„Dein Immunsystem ist geschwächt. Kein Wunder, dass es dir nicht gut geht. Ich werde jetzt noch deine Temperatur messen, dann geh ich wieder." Still nickte ich nur wegen seinen Worten. Meine Hände fuhren über meinen Hals. Als er mit einem Thermometer vor meinem Mund war, öffnete ich diesen.

Nach knappen 2 Minuten, holte er es wieder raus und schüttelte direkt den Kopf. „38.8 Grad. Das solltet ihr beobachten." Francesco griff in seinen Koffer rein und holte eine Packung Tabletten sowie eine Salbe heraus. „Die Tabletten helfen gegen deine Kopfschmerzen und das dein Fieber senkt." Er sah auf meinen Hals, bevor er tief durchatmete und auf die Salbe tippte. „Die kannst du um deinen Hals schmieren, sie hilft auch bei Schmerzen."

Mit diesen Worten verließ er auch schon das Zimmer. Ich legte die beiden Arzneien auf den Nachttisch und nahm mir mein kleines Notizbuch. Mit diesem ging ich ins Badezimmer.

Schockiert betrachtete ich mich im Spiegel.

Er hat mir wirklich einen Knutschfleck verpasst?

Meine Augen wurden größer, als ich vorsichtig drüberfuhr und über die Rötung, die von seiner Hand entstand.

Dieser Mann, ich verabscheute ihn zutiefst, doch irgendwas an ihm zog mich an.

Ich sperrte die Badezimmertür zu, setzte mich an die Dusche und begann meine Gedanken ins Buch zu schreiben.

Donnerstag, 24. Juni 2021

Der Tag heute war einer der schlimmsten während meinem Aufenthalt hier. Ich habe Lorenzo schon öfter so Wutrasend erlebt, aber nicht so wie heute.

Er hat mich fast umgebracht, indem er mich gewürgt hatte. Irgendwie wünschte ich mir er hätte es einfach getan, dann wäre ich nämlich frei und ungebunden.

Mi Vida es amarte - Valerie & LorenzoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt