Kapitel 14

3.4K 102 7
                                    


V A L E R I E 

Wir heiraten in 2 Wochen. 

Wir heiraten in 2 Wochen.

Wir heiraten in 2 Wochen. 

Nur diese Worte schwirrten mir in meinem Kopf. Ich konnte an nichts anderes mehr denken oder mich gar ablenken lassen. Immer wenn ich meine Augen schließe, sehe ich, wie er vor mir sitzt und mir diese Worte ohne emotionalen Ausdruck sagt. 

Ich kann immer noch nicht glauben, dass es echt ist. Ich hoffte das es nur ein Traum war. Ein Albtraum der sich einfach real anfühlt. Doch da musste ich mich selbst enttäuschen, denn es die pure Realität, die ich nicht ändern konnte.

Nachdem Lorenzo mich in sein Zimmer gebracht hatte und aufs Bett legte, vergoss ich viele Tränen und weinte mir die Seele aus dem Leib. Ich wollte eigentlich meine Augen schließen und schlafen, doch dieser Schlaf wurde mir nicht gegönnt. Ich lag also seelenruhig und hielt meine Augen geschlossen. Sie brannten ziemlich, durch das reiben wurde es schlimmer. 

Vom Bett aufgestanden, begab ich mich ins Bad und musste mein schreckliches Spiegelbild betrachten.

Meine Augen sind rot angelaufen und angeschwollen. Ich bin von dem ganzen Tränen vergießen erschöpft und halte es nicht mehr aus. 

In meinen Gedanken versprach ich mir das ich nie wieder Tränen verliere. Nicht wegen ihm oder sonst jemanden. Doch dieses Versprechen ist bedeutungslos und nicht glaubenswert. 

Ich nahm mir die verschriebenen Tabletten, die mir Dr. Castillo gegeben hat. Mein Fieber ist gesenkt, doch meine Kopfschmerzen blieben. Die seelischen Schmerzen sind auch nicht verschwunden. Sie haben sich vermehrt.  

Ich hasse Lorenzo. Ich hasse ihn.  

Ich will weg von hier. Weit weg von ihm und diesem verdammten Teufelskreis.  

Ich könnte einfach über den Zaun im Garten klettern, doch das wäre zu einfach. Viel zu einfach. Höchstwahrscheinlich würde ich mich im Wald verirren, der hinter dem Zaun liegt. Würde ich es wagen von hier zu verschwinden? Wäre Lorenzo dann wütend? 

Natürlich wäre er es. Wieso muss ich mich immer für das Gegenteil überzeugen lassen? Ich will immer das Gute in den Menschen sehen, nicht das Schlechte. Warum auch? In jeden Menschen steckt etwas Gutes und das auch in Lorenzo.

Doch wenn ich jetzt daran denke, ihn zu verlassen und abzuhauen, bricht etwas tief in mir drin, aber was war es? Es fühlt sich falsch an, ihn zu verlassen und mein Leben wieder zu leben. Jedes mal, wenn ich in seine Augen blicke, sehe ich nicht diesen gefährlichen Mann. Ich sehe einen hilflosen Jungen, der Hilfe braucht.

Er schreit förmlich danach, aber er würde es nicht zulassen, dass ich ihm helfe. Er stößt mich schon ständig von sich und verletzt mich dabei. Ich schaffe es nicht ihm zu helfen. 

Ich achte auf jedes Detail an ihm, wie er sich gegenüber mir benimmt, bis hin zu was er ausstrahlt und das war nicht Arroganz oder Belanglosigkeit. Für mich strahlt er, Selbstbewusstsein und vor allem Zuversichtlichkeit aus. All das erkenne ich nur durch einen Blick in seine blauen Augen oder wenn er sich um mich sorgte, als es mir schlecht ging.

Meine Gedanken wurden durch ein Klopfen unterbrochen. Aus dem Bad raus und wieder im Schlafzimmer begegnete ich Alma. Als sie mich erblickte hörte ich wie sie scharf die Luft einzog und ihr Gesichtsausdruck war erschrocken, besorgt und wütend. Sie lief mit schnellen Schritten zu mir und legte ihre Hand auf meine Wange. „Oh dios, was ist passiert?" Ihre Stimmlage war am Ende leise und flüsternd. 

Mi Vida es amarte - Valerie & LorenzoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt