"Kann ich kurz zu dir rein, Deku-kun?", fragt seine braunhaarige Freundin. Der Junge schaut sie panisch an.
"N-Nein...mein Zimmer ist ganz schön unaufgeräumt.", stammelt er vor sich hin. Das Mädchen schaut ihn enttäuscht an.
"Schade. Ich kann mich gar nicht mehr daran erinnern, wann ich das letzte Mal bei dir war."
Izukus Augen schweifen von ihr zu einer Gruppe, die aus vier Personen besteht; Reader, Grace, Kaminari und Kirishima. Auf seinem Gesicht formt sich ein schmollen. Jedes Mal erwischt er seine Seelenverwandte mit anderen Leuten - allen außer ihm.
Am meisten ärgert es ihm jedoch, wenn es Kaminari oder Kirishima sind. Seit einer Woche kleben beide Jungen an ihr und der Blonde sagt allen, dass Reader seine Freundin und Seelenverwandte sei. Natürlich stimmt das nicht; Izuku weiß es am besten.
Schon seit ihrer Geburt ist Reader für ihn bestimmt gewesen und so ein Idiot wie Kaminari kann nur davon träumen ihr Freund zu sein. Als er zu Reader schaut, wird sein Gesichtsausdruck ganz traurig. Sie kann nichts dafür, dass der Typ so sehr an ihr hängt; sie ist schließlich viel zu nett um ihm ihre Meinung zu sagen. Wenn er doch nur was dagegen machen könnte...
Dabei muss er seufzen. Seit einer Weile überlegt er, wie er sie ansprechen könnte. Er muss gleich gut rüberkommen und nicht wie ein Versager. Aber selbst wenn - sie liebt ihn ja sowieso. Reader ist genauso schüchtern wie er, deswegen ist auch noch nichts von ihr gekommen. Izuku weiß, dass sie ihn liebt, ganz genau. Er hat mitbekommen, wie ihr Blick auf ihm gelegen hat und- Hilfe. Sein Herz hat dabei so schnell geschlagen; so nervös ist er gewesen.
"Deku-kun?"
Izuku wird aus seinen Gedanken gerissen und schaut das Mädchen fragend an. Sie seufzt und beide führen ihr Gespräch weiter.
Nach einer Weile kommt er dann endlich an seinem Zimmer an. Als er es betretet, stockt ihm der Atem. Nicht weil er geschockt ist, sondern die Aussicht einfach so herzerwärmend ist.
Seine ganzen All Might Sachen wurden alle ersetzt. Die Wände sind voll von Fotos, die er mal von Reader gemacht hat und sonst stehen angefasste Gegenstände von ihr herum. Er hat auch hin und wieder welche aus ihrem Zimmer genommen...wie ihr Pullover; er konnte nicht anders!
Er roch so schön nach ihr und es ist seine einzige Möglichkeit ihr im Moment nahe zu sein.
Doch bei einem kleinen Tagtraum von ihm, zieht sich ein liebeskrankes Lächeln über sein Gesicht.
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Mittlerweile sind zwei Wochen vergangen und Bakugou ist so genervt wie noch nie. Seine beiden Kameraden hängen nur noch an Reader und das schlimme ist, dass die beiden offensichtlich in sie verliebt sind.
Bis jetzt hat er sich zusammengerissen. Seit dem Vorfall mit diesem Idioten hat er seine Wut etwas abgedämpft aus Angst jemanden wirklich umzubringen. Natürlich droht er immer allen damit, aber er meint dass nie ernst. Bakugou möchte ein Held werden, kein Mörder.
Trotzdem hat er das Gefühl, dass seine Wut immer größer wird.
"Reader ist so süß. Wie schön, dass sie meine Seelenverwandte ist."
Jeden Tag muss er sich anhören, wie Denki mit der Beziehung zu ihr prallt und Kirishima immer vor sich hin flüstert, wie gerne er bei ihr sein würde.
Bakugou ist nicht dämlich. Er weiß genau, was diese App vor hat. Sie hat mehren Leuten die selbe Seelenverwandte gegeben und am Ende sollen sie um Reader kämpfen, aber genau deswegen unternimmt er nichts.
Er ist kein Idiot. Als ob er sich von so einer App kontrollieren lassen würde und deswegen seine Träume hinschmeißt, aber...
Scheiße!
Es ist so schwer. Jeden Tag sieht er sie und ihre Freunde - wie glücklich sie gemeinsam sind. Warum tut es so weh, wenn sie ihn voller Furcht anschaut und zwar nur ihn? Warum kann sie ihn nicht auch so anlächeln? Warum nicht!? Sie kann sich ja nichtmal seinen Namen merken!
Seine Faust schlägt gegen seine Zimmerwand und hinterlässt eine kleine Delle. Bakugou atmet zitternd tief ein und aus bis er sich nach einer Weile beruhigt. Es ist besser so. Die Anderen können sich zum Affen machen, aber er nicht.
Zu blöd, dass er die App nicht mehr löschen kann...
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"Grace, kann ich bitte mit dir reden?", fragt Reader durch ihr Handy.
"Of course! Um was geht es?"
"Um Denki...irgendwas ist faul. Ich schreibe immer noch mit jemanden über "Love Me!", doch es ist nicht nur einer, sondern drei. Einer hat sich nur kurz vor dem Klassenstreit gemeldet und die Anderen schreiben mir andauernd. Denki kann es nicht sein, er hat meine Nummer.", erklärt sie.
"Hmm. Hast du mit Denki-kun schon darüber geredet?"
"Nein, er hat mich mal angelogen. Der eine Chat ist nicht von ihm."
"Aber why sollte he das tun?"
"Ich weiß es nicht..."
Die beiden Mädchen führen ihr Gespräch fort und kommen letztendlich zu keinem vernünftigem Ergebnis. Sollte Reader ihrem Seelenverwandten einfach vertrauen? Er scheint so glücklich in ihrer Nähe und auch sie genießt seine Anwesenheit irgendwie...
Liegt es daran, dass wir für einander bestimmt sind?
Bei dem Gedanken muss Reader laut schlucken. Für einander bestimmt? Woher kommt das denn jetzt? Die Aussagen von Denki müssen ihr wohl so zu Kopf gestiegen sein, dass sie anfängt selbst so zu denken.
Hastig schüttelt sie den Kopf. Sie muss etwas misstrauischer werden, dass hat sie so mit Grace abgemacht. Auch wenn sie ihn irgendwie mag, darf sie jetzt nicht weich werden.
Das Mädchen beschließt kurz an die frische Luft zu gehen, um ihren Kopf klar zu machen. Als sie den ersten Fuß nach draußen setzt, weht ihr die kühle Brise ins Gesicht und sie atmet glücklich aus. Sie mag es, wenn etwas kälter ist.
Ihre Gedanken schweben zum Vorfall beim Klassenstreit zurück.
"Icyhot..."
Als sie mit Hideki die Bücher getragen hat, hat sie an seinen Händen die Wunden der Erfrierung gesehen - ersten Grades natürlich. Danach hat sie ihren ganzen Körper danach kontrolliert und keine gefunden. Auch Makoto hat einige Stellen gehabt, nur sie nicht.
Aber warum ist es so? Sie hat ganz genau diese fruchtbare Kälte gespürt, doch letztendlich ist nichts passiert, dabei ist sie genauso lange wie die Anderen eingefroren gewesen. Ist sie doch immun gegen Verbrennung und Erfrierung?
"Das macht kein Sinn.", flüstert sie vor sich hin. Sie spürt es auch nicht, wenn sie geschlagen wird, warum sollte es dann anders sein? Doch, wenn sie genau darüber nachdenkt, hat sie sich auch noch nie verbrannt. Reader hat kurz die Hitze gespürt, aber mehr ist nicht gewesen.
Hat sie sich um sonst Sorgen gemacht? Wie peinlich... Der Junge ist extra zu ihrer Tür gekommen und hat sich entschuldigt. Sie schaut auf die Uhr ihres Handys und stellt fest, dass es gar nicht so spät ist.
Dann sind wir quitt...
Reader macht sich also auf den Weg zu den Zimmern der 1-A. Ein wenig nervös ist sie schon. Alle sind sehr stark und könnten sie jeden moment von hinten packen und entführen. Womöglich lagert man sie dann im Wald ab und sie findet nie wieder zurück und stirbt an Einsamkeit.
Schnell schüttelt sie hastig den Kopf. Alle wollen hier Helden werden und niemand will ihr was böses, richtig? Als sie mitten in ihrem Wohnheim ist, hält sie inne. Reader weiß ja gar nicht, wo sein Zimmer ist. Sie könnte Denki oder Kirishima fragen, aber dafür müsste sie die ja auch erst finden.
Als sie weiter sinnlos umherläuft, beschließt sie, einfach bei jemanden anzuklopfen. Reader schaut auf den Namen und verengt die Augen.
"Bakugou? Der Name kommt mir bekannt vor..."
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Lᴏᴠᴇ Mᴇ (yandere! Mha x reader)
FanficWir schreiben das Jahr 2150 - ein Jahr, in dem jeder glücklich werden kann. Seitdem es die App "Love Me!" gibt, scheint es, als würden immer mehr Leute ihren Traumpartner finden. Anhand eines Fragebogens wird ermittelt, wer dein Seelenverwandter is...