36. Ich wünschte, ich hätte manche Sachen nie gesagt

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"Tschüss Mama" "Tschüss Maus, viel Spaß in der Schule" Tatsächlich lag ich immer noch im Bett. Ich hatte keine Motivation aufzustehen. Ist wahrscheinlich auch verständlich, wenn der Vater im Sterben liegt. Ich wünschte, ich hätte manche Sachen nie gesagt. Sie sind zwar schon Jahre her und wir haben uns auch wieder vertragen, aber diese Momente, auch die mit Jake, spuken trotzdem noch in meinem Kopf rum.

Flashback:
"WARUM ZUM TEUFEL WAR DIE TÜR ABGESCHLOSSEN?!!" "Papa beruhige dich bitte... Jake hat mir nur Nachhilfe gegeben" "NACHHILFE?!!DU BRAUCHST DOCH GAR KEINE NACHHILFE!! IN WAS ÜBERHAUPT?? IN BIOLOGIE ODER WAS??" Aus dem Augenwinkel sah ich Jake leicht grinsen. Ich wollte eigentlich gar nicht Nachhilfe sagen, weil ich das Wort nicht mag. Das kann sich falsch anhören. "Papa, er hat mir mit Mathe geholfen. Wie Thomas immer..." "Hör doch einmal auf von diesem Thomas zu reden. Ich kann diesen Namen langsam nicht mehr hören. Vergiss ihn doch mal" Als mein Vater das sagte, liefen mir die Tränen. Vor Jake beim Weinen zu reden war mir peinlich, aber in dem Moment ging es nicht anders. "Warum... WARUM musst DU mir IMMER alles kaputt machen? Du wolltest das ich hier Freunde finde, dann habe ich einen gefunden und dann ist es dir trotzdem nicht recht..." Während meiner "Ansage" kam Jake langsam zu mir und nahm meine Hand. Wahrscheinlich hätte er mich lieber umarmt, aber da er nicht weiß wie mein Vater reagiert, hat er es lieber gelassen. Aber er hat trotzdem eine Ansage von meinem Vater bekommen. "Fass meine Tochter nicht an" Er hielt trotzdem meine Hand. Ich wollte loslassen, weil ich nicht wollte das Jake verletzt wird, aber er hielt meine Hand nur noch fester. "Ich sagte FASS MEINE TOCHTER NICHT AN!!" Ich flüsterte Jake ins Ohr: "Jake lass bitte los, ich will nicht das du verletzt wirst" "Aber nur wenn du dann mit mir kommst" "Das kann ich nicht und das weißt du" Jake schaut traurig auf den Boden, aber schließlich lässt er meine Hand los. "Und jetzt verschwinde aus meinem Haus!!" Jake will nicht gehen, das sieht man ihm an. "Er wird mir nichts tun" "Versprochen?" "Versprochen" Dann ging er aus dem Haus. "Na los... was gebt ihr mir für eine Strafe... weil ein Junge aus der Schule mir bei den Hausaufgaben geholfen hat..." Dafür bekam ich eine Backpfeife "Das ist erstmal Strafe genug" Mit diesen Worten ging er aus meinem Zimmer. Aber meine Mutter stand da immer noch. Wieder einmal oder immer noch, ich weiß es nicht mehr, laufen mir die Tränen runter. "Warum? Warum hast du ihm nicht gesagt das Jake mir nur mit Mathe hilft?" "Ich wollte, Schatz ab-" "Nenn mich nicht Schatz" "Ok... ich wollte es ihm sagen Y/N, aber er ist sofort nach oben gerast. Er hat mich nicht mal ausreden lassen..." "Weißt du... ich verstehe euch nicht... erst soll ich aufhören von London und meinen Freunden zu reden, dann habe ich Freunde gefunden und fühle mich einigermaßen wohl, aber das ist euch auch nicht recht..." "Y/-" "Nein, weißt du was? Wenn ich könnte, würde ich jetzt schon ausziehen!!"
Flashback Ende

Vor allem bei dem Gedanken an Jake liefen mir die Tränen. Ich muss aufhören immer an meine Vergangenheit zu denken. Was jetzt zählt, ist die Zukunft, auch wenn die Vergangenheit für meinen Dad besser wäre, dann hätte er jetzt kein Krebs und würde auch nicht bald sterben. Was bin ich denn heute so negativ und depri? Na ja egal, erstmal aus dem Bett quälen und dann sehen wir, was der Tag so für mich bereithält.

𝑷𝒍𝒆𝒂𝒔𝒆 𝒅𝒐𝒏'𝒕 𝒍𝒆𝒂𝒗𝒆 𝒎𝒆 - Thomas FF (German)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt