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Hello~

Heute mal ein etwas kürzeres Kapitel :D
Freut euch aber auf nächste Woche, da kommt was besonderes <3

Viel Spaß beim Lesen :3

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„Ich weiß nicht, ob das ein Fehler war“, brumme ich und kippe mir den letzten Schluck Whisky hinter. Eigentlich sollte ich schon längst im Bett sein und mich für den anstrengenden Tag morgen ausruhen, doch da Eren heute nach der Arbeit meine Wohnung verlassen hat, habe ich kein Auge zumachen können und bin schließlich hier her gekommen. In die Bar meiner besten Freundin – den Status hat sie sich selbst verliehen – um ein paar Sachen loszuwerden. Sie ist die einzige, mit der ich wirklich über alles reden kann, ohne mir Sorgen machen zu müssen, nur das zu hören, was ich auch hören will; sie sagt immer ihre ehrliche Meinung. Zu allem. Bei ihr kann ich mir immer einen guten Rat einholen. Bei ihr weiß ich auch, dass sie selbst mit solchen privaten Themen nie an die Öffentlichkeit gehen würde, egal, wie viel Geld ihr versprochen wird.

„Wieso sollte es ein Fehler gewesen sein? Solange du Spaß hast, gibt es daran doch nichts auszusetzen“, erwidert Isabel, während sie ihre Zöpfe zurechtrückt und mir anschließend das Glas auffüllt.

Mittlerweile plagen mich die Sorgen, ob ich nicht doch lieber auf den Sex mit Eren hätte verzichten sollen. Er war gut, ja. Ich würde es mit ihm wiederholen, ja. Aber den Zeitpunkt habe ich echt mies getroffen. Ich stehe nicht in der Position mit ihm zu schlafen, sollte ihm generell körperlich nicht so nahe sein und jetzt, wo ihn so ein Schicksalsschlag getroffen hat, hängt er an mir wie ein Welpe an seinem Besitzer, der ihm hinterherläuft, sobald er den Raum verlässt. So hat es sich jedenfalls angefühlt. Er hat immer nachgeschaut, ob ich nicht doch gehe und ihn alleine lasse.
So sehr ich auch nachempfinden kann, was ihm zugestoßen ist und wie er sich dadurch verhält, desto weniger kann ich damit umgehen. Ich bin kein Mensch, der dauerhaft mit der gleichen Person aufeinanderhocken kann. Ich brauche Ruhe, Zeit für mich und ich brauche diesen allgemeinen Abstand. Da Eren mehrere Tage bei mir war, war das schon grenzwertig für mich. Das ist auch einer der Gründe, warum ich relativ früh bei meinen Eltern ausgezogen bin, es war mir ab einer gewissen Zeit nicht möglich, sie weiterhin dauerhaft zu sehen.

„Ich weiß nicht, vielleicht ist Eren doch noch zu jung für mich? Er ist zwar schon sehr reif, aber wenn er sich in mich verlieben würde und ich diese Gefühle nicht erwidere… das könnte zu einem großen Problem werden“, erzähle ich und schaue dabei auf mein Glas. Eren ist zwar ein offenes Buch aber trotzdem hat er Momente, bei denen ganz anders wirkt. Wenn er gut gelaunt ist, merkt man es ihm an und kann schon fast seine Gedanken lesen. Aber so, wie er jetzt im Moment ist, so zurückgezogen, da kann ich nichts in seinen Augen erkennen. Seine Augenfarbe ist auch stark abhängig von seinen Gefühlen. Das ist mir letztes aufgefallen, als er so traurig war, waren seine Augen viel dunkler und sehr Trüb, wenn er gut gelaunt ist, strahlen sie schon fast in einem sehr hellen, auffälligen Grün. Sehr faszinierend, sowas habe ich vor ihm noch nie gesehen.

„Was bringt es dir, jetzt über sowas nachzudenken? Es kann alles mögliche passieren, vielleicht verknallst du dich auch zuerst in ihn, vielleicht bekommt Eren kalte Füße, na und? Es macht keinen Sinn, die Gedanken über etwas zu verschwenden, was noch nicht passiert ist. Mach das, was du willst und über die Konsequenzen kannst du nachdenken, wenn er soweit ist.“ Seufzend nicke ich und nehme anschließend einen großzügigen Schluck vom Whisky. Isabel hat recht, es macht keinen Sinn, über sowas nachzudenken, wenn noch nicht klar ist, ob das überhaupt passieren wird.

„Ich muss dir noch etwas erzählen“, fange ich dann an und beginne damit, das kleine Glas in meiner Hand zu drehen. Dieses Thema beschäftigt mich sogar noch mehr als der Sex mit ihm. Ja, eigentlich kann es mir egal sein, wie viel er konsumiert aber das nimmt momentan überhand und irgendwie habe ich ein schlechtes Gewissen dabei, wenn ich ihn eine Linie ziehen sehe. Zumindest wenn er es öfter am Tag macht, bei einer Party habe ich nichts dagegen. „Ich habe so ein Gefühl, dass Eren drogensüchtig wird“, rede ich dann weiter und lehne mich in dem Stuhl zurück. Da ich mit Erwin noch nicht darüber sprechen wollte und keinen hatte, mit dem ich darüber sprechen konnte, muss jetzt Isabel dran glauben. Sie kennt sich mit Drogen zwar nicht aus aber ich brauche eine zweite Meinung, bevor ich mir noch mehr Gedanken darüber mache.
„Oh“, ist das einzige, was sie zu sagen hat, bevor sie mich schweigend ansieht. Sie streicht sich ein paar rote Strähnen aus dem Gesicht und nimmt sich ein Stück Schokolade, die zwischen uns auf dem Tisch liegt. „Er scheint es nicht einfach zu haben, oder? Ich meine, ich kann mir vorstellen, wie stressig der Job als Model sein muss, dann führt er noch selbst seine Social-Media Accounts, da würde wahrscheinlich sogar ich zu Drogen greifen… nimmt er denn wirklich so viel?“

Influenza [ErenxLevi | BxB] ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt