cocaine

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Hey Leute! Schönes neues Jahr erstmal!
Ich muss mich einfach wieder bei euch entschuldigen. Die Arbeit macht mich komplett platt, ich packe es nicht, da noch was zu schreiben. Ehrlich. Ideen sind da, Plot theoretisch auch, Motivation, naja solala. Aber kennt ihr das, wenn ihr richtig Lust auf etwas habt, aber nicht wisst wo ihr anfangen sollt? Oder wie ihr anfangen sollt? Genau so ging es mir die ganzen Wochen (wenn ich dann mal Zeit hatte)...

Und dann kommt da noch The Witcher 3 um die Ecke... Hat mich total gefesselt. Ich konnte nicht anders!

Aber!! Wenn ihr meine Ausreden lesen könnt, heißt es ja auch, dass ein neues Kapitel da ist! *yay* (Applaus bitte)

Es gefällt mir jetzt nicht so hyper gut, ich fand es sehr schwer zu schreiben und bin auch nicht wirklich zufrieden, aber es baut auf etwas sehr wichtigem auf (Ja, das mit Connie... Ich weiß nicht, warum ich ihn genommen hab. Naja er passt schon ein bisschen in die Rolle :D) und ich hoffe natürlich, dass noch ein paar Leser dabei sind!!

Würde mich auf jeden Fall über Rückmeldungen freuen :)

PS: Ich habe mir eine neue (leuchtende) Tastatur gekauft und hoffe, die motiviert mich demnächst wieder mehr zu schreiben! HOFFT MIT MIR!!

PPS: Sie kommt morgen. MORGEN! Vielleicht, vielleicht... Ach ich mach euch keine Hoffnungen, aber vielleicht schaffe ich dann zu morgen oder übermorgen etwas :D

Nun, langes unnötiges geschwafel von mir - viel Spaß mit dem Kapitel!


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Erschöpft schalte ich meinen Wecker aus und drehe mich noch einmal um. Ich bin an einem absoluten Tiefpunkt angelangt. Mit Levi läuft es zwar richtig gut, aber die Arbeit bringt mich momentan um – meinen Freund auch. Nicht nur ich fühle mich von Tag zu Tag schlechter, selbst Levi ist an seiner Grenze und man sieht ihm an, wie erschöpft er ist. Seine Augenringe sagen alles.

Er muss sich schließlich nicht nur darum kümmern, dass ich pünktlich bei allen Terminen bin, er muss mich auch dorthin kutschieren und sich um den Papierkram kümmern. Er steht in ständigem Kontakt zu den Auftraggebern, leitet alle nötigen Informationen an Erwin weiter und behält meinen Terminplan im Auge.

Noch dazu verlange ich von ihm, die freie Zeit, die ihm am Ende des Tages noch bleibt, mit mir zu verbringen – wie er es schon vier Wochen mit mir ausgehalten hat, bleibt ein Rätsel.

Widerwillig schaue ich auf die Uhrzeit und stehe auf, um mich fertig zu machen. Heute geht es für ein paar Tage nach Stuttgart, für so einen komischen Designer, der mich für seine neue Kollektion braucht. Ich hätte gerne mal Urlaub und würde für die Zeit lieber ans Meer fahren, aber was ich denke steht nicht zur Debatte. Manchmal wünsche ich mir sogar die Zeit in Amerika zurück, da war es nicht so stressig wie hier und Erwin hatte dort nicht so einen großen Einfluss.

Noch dazu fehlen mir die sorgenfreien Nachmittage mit Levi, die wir dort hatten – der Tag am Strand mit dem kleinen Freizeitpark fand ich bisher immer noch am schönsten. Soweit ich das mitbekommen habe, soll Christa auch bald nach Deutschland kommen, um mit mir wieder ein paar Shootings zu machen. Ich kann schon kaum erwarten, ihr von meiner Beziehung zu erzählen! Dass ich sie mit Levi führe, muss sie ja nichts wissen.

Nachdem ich mir etwas Gemütliches angezogen habe, verlasse ich Levis Schlafzimmer und geselle mich zu ihm in die Küche; Er ist früher aufgestanden und hat schon ein paar Sachen vorbereitet, sodass wir – oder eher ich – bis zur Abreise nicht mehr so viel zu tun haben.

„Guten Morgen“, säusele ich in sein Ohr und schmiege mich von hinten an ihn, um ihm einen Kuss in den Nacken zu hauchen. Dieser Ablauf hat sich so bei mir eingeprägt, man könnte es schon ein Morgenritual nennen, auch wenn ich nichts dagegen hätte, ein anderes, intimeres Ritual für unsere morgendliche Routine festzulegen.

„Du fühlst dich hier ein bisschen zu sehr wie Zuhause“, gibt mein Freund mir nur zurück und deutet auf den dreckigen Klamottenhaufen neben dem Sofa. Grinsend löse ich mich von ihm und mache mich daran, den Haufen zu beseitigen. Ich weiß selbst nicht, wie es so weit mit mir kommen konnte, sodass ich nicht einmal mehr ein kleines bisschen Ordnung halten kann. Meine Eltern haben mir damals eingeprügelt, wenigstens dreckige Wäsche direkt in den Wäschekorb zu bringen oder dreckiges Geschirr sofort in den Geschirrspüler zu räumen – jetzt lasse ich alles liegen.

„Leider gibt es in unserem Hotel nur noch ein Zimmer, also müssen wir uns das teilen“, spricht Levi dann, als ich zurück in die Küche komme und dreht sich zu mir um, sodass er gegen der Spüle gelehnt ist, seine Hände mit dem Geschirrtuch abtrocknet und mich vielsagend anschaut. „Wie Schade“, antworte ich ironisch und fange an zu grinsen. Ob das tatsächlich das letzte Zimmer ist, stelle ich mal nicht in Frage, sonst überlegt Levi es sich doch noch anders und verfrachtet mich vielleicht sogar in ein anderes Hotel.

„Haben wir noch etwas Zeit, bevor wir für lange Zeit im Auto eingesperrt sind?“, frage ich stattdessen und komme Levi etwas näher. Wir haben nicht oft Sex, dazu fehlt einfach die Zeit, umso schöner ist es, wenn es mal dazu kommt (und so atemberaubend wie er ist, ist es öfter auch nicht nötig). „Hättest du nicht so einen Saustall hinterlassen und wärst früher aufgestanden, hätten wir wirklich noch Zeit dafür gehabt. Jetzt musst du die vier Stunden wohl aushalten müssen.“ Levi deutet auf die Uhr und sagt mir somit, dass es jetzt schon Zeit ist, loszufahren. Schade eigentlich, aber nicht zu ändern. Widerwillig ziehe ich mir Schuhe und Jacke an, nehme meine Reisetasche und folge Levi runter zum Auto.

Die Autofahrt verläuft ruhig. Levi konzentriert sich auf die Straße und ich lausche der Musik auf meinen Kopfhörern, um mich von der Müdigkeit abzulenken und nicht einzuschlafen – heute früh habe ich tatsächlich vergessen, eine Line zu ziehen und bin gerade so ziemlich down. Noch dazu dröhnt mir der Kopf, das wahrscheinlich aber nur, weil ich viel zu wenig trinke.

Bei dem Tempo, was Levi fährt, dauert die Fahrt viel weniger als vier Stunden, sodass wir relativ schnell am Hotel ankommen und in unser Zimmer einchecken können. Direkt gegenüber von der Tür wartet ein riesiges Doppelbett darauf, von uns beiden benutzt zu werden – was ich auch sofort tue und mich ohne zu zögern drauf schmeiße, nachdem ich meine Tasche abgestellt habe und die Schuhe losgeworden bin.

„Ruh dich nicht zu lange aus, wir müssen bald weiter und den Designer für ein Gespräch treffen. Nicht, dass du mir noch einschläfst und ich dich nicht mehr wach bekomme“, meint Levi, während er seine Sachen in den kleinen Schrank neben der Tür räumt. Das Hotelzimmer ist sehr simpel eingerichtet, anders als unser Appartement in Amerika, aber so ein simples Zimmer ist auch mal eine schöne Abwechslung zu dem ganzen unnötigen Luxuszeugs.

„Mhm…“, brumme ich leise und schließe die Augen – was ich aber sofort bereue, denn mich überkommt sofort die Müdigkeit, weshalb ich mich dann doch erhebe und in das angrenzende Badezimmer verschwinde. Wenn das so weitergeht, überstehe ich das Gespräch mit dem Designer nicht, ohne direkt einzuschlafen. Schnell habe ich das weiße Pulver durch meine Nase gezogen und mir das Gesicht noch mit kaltem Wasser abgewaschen, ehe ich schon zurück zu Levi gehe und ihm dabei zusehe, wie er seine Sachen – schön ordentlich gefaltet und gebügelt – in den Schrank hängt. Meine Sachen hat er auch gleich mit einsortiert, obwohl ich kein Problem damit gehabt hätte, die paar Tage aus der Tasche zu leben.

„Wie heißt der eigentlich, den wir gleich treffen?“, frage ich nebenbei und schmeiße mich wieder auf das Bett. Er hat es mir bestimmt schon ein paar Male erzählt, gemerkt habe ich mir aber nichts. Wirklich – nichts. Ich weiß auch nicht, um welche Kleidungsstücke es gehen wird.

„Herr Springer wird auf jeden Fall sehr begeistert davon sein, wie sehr sich das Model für ihn und seine Mode interessiert“, seufzt er und fasst sich dabei an die Stirn. Innerlich verdrehte ich die Augen; ich habe täglich mit mehreren neuen Menschen zu tun, da kann ich mir doch nicht von jedem die Namen merken. „Er heißt mit Vornamen Connie, ist ungefähr in deinem Alter und hat damals sehr viel mit Jean zusammengearbeitet, bevor er nach Amerika gegangen ist. Die beiden haben sich ein paar Jahre lang gegenseitig hochgepusht. Springers Designs haben Jean erst in der Modebranche einen Namen gegeben. Ohne die auffälligen und einzigartigen Stücke, wäre Jean nur einer unter vielen gewesen.“ Aufmerksam höre ich Levi zu. Er weiß irgendwie immer alles, er ist wie eine laufende Suchmaschine. Egal, bei wem der nächste Termin ist, er weiß über die Person gut Bescheid und kann mir viel zu ihr erzählen, als würde er jeden kennen.

Oder nachts deren Einträge auf Wikipedia studieren, weil er sonst nix zu tun hat. Währenddessen trinkt er bestimmt ein Glas Whisky.

Warum kann ich mir das gerade so gut bildlich vorstellen?

Aus ihm werde ich auch manchmal überhaupt nicht schlau. Eigentlich sollte das doch ich sein, schließlich wollen die was von mir und ich was von denen, ihm könnte das alles eigentlich am Arsch vorbei gehen. Er gibt sich aber so viel Mühe, dass es schon wieder süß ist. Immer gut vorbereitet zu sein gehört wohl zu seinen positiven Eigenschaften.

„Danke für die Infos!“ Ich hoffe, dass ich mir das meiste davon merken konnte, vielleicht wird das später noch nützlich sein. Jean hat mir nie erzählt, wie er berühmt geworden ist, er war es irgendwann einfach und war plötzlich überall bekannt. Erst in Deutschland und dann in Amerika.

„Na dann können wir ja los. Seine Wohnung ist direkt um die Ecke.“ Levi wirft sich seinen Mantel über und verlässt schon das Zimmer, wobei ich erstmal meine Schuhe wieder anziehen muss, bevor ich ihm folgen kann. Zum Glück hat mich das Koks direkt Fit gemacht, sonst wäre ich nicht so schnell hinterher gekommen. Es ist auch schon ziemlich ungewöhnlich, den Designer in seiner Wohnung zu treffen, meistens führt man die Gespräche doch direkt vor Ort im Studio, damit man die betroffenen Einzelstücke direkt begutachten kann? Na ja, mir dann das egal sein.

„Hi! Ich bin Connie, schön dich kennenzulernen! Duzen wir uns doch gleich, sonst fühle ich mich wie ein alter Knacker“, redet Connie direkt auf mich ein, bevor er Levi begrüßt und uns reinlässt. Sofort fallen mir seine kurzen graue Haare auf, die für sein Alter ziemlich ungewöhnlich sind, vielleicht hat er sie so gefärbt? Designer sind eh alle ein wenig verrückt, könnte also durchaus sein. Er trägt ein simples schwarzes Shirt und dazu eine graue Jogginghose, das macht ihn schon ein bisschen mehr sympathisch.
Connies Wohnung ist groß. Groß und… durcheinander. Es ist nicht dreckig, sogar ziemlich sauber aber sehr durcheinander. Überall stehen Schneiderpuppen, Stoffe, Kleiderhaufen; ich weiß nicht, wo ich zuerst hinschauen soll. Mein Blick fällt zu Levi, der wie gebannt auf den Haufen Klamotten starrt. Ich weiß ganz genau, was gerade in ihm vorgeht.

„Entschuldigt bitte die Unordnung, eigentlich habe ich ein Studio für das ganze Zeug, aber hier finde ich am meisten Inspiration für meine Stücke und kann viel besser arbeiten. Möchte jemand einen Tee?“ Levi hebt sofort die Hand, ehe Connie uns bittet auf dem Sofa Platz zu nehmen und anschließend verschwindet. Mein Manager ist zuerst etwas misstrauisch, setzt dich dann aber hin.

„Schau doch nicht immer so grimmig“, flüstere ich zu ihm, ernte dafür aber einen Todesblick, weshalb ich mich dazu entscheide, mich umzusehen – oder besser gesagt die Puppen anzuschauen. Die Designs erinnern mich sehr stark an das, was Jean und ich in Amerika bei unserem gemeinsamen Shooting getragen haben. Wie hieß die Richtung nochmal? Techwear? Jedenfalls gefällt mir alles, was ich hier bisher gesehen habe. Das meiste ist in schwarz und weiß gehalten, manchmal sind auch orange oder grüne Elemente mit bei.

„Hier der Tee, ich dachte Schwarztee passt am besten“, meldet sich Connie und stellt die Tasse sowie eine Schale mit Zucker vor Levi auf den Tisch ab, bevor er sich neben mich setzt und mich aufgeregt mustert.

„Du bist auf Koks, oder? Deine Pupillen sind so riesig“, bemerkt er und schaut mir dabei direkt in die Augen. Shit. Daran habe ich gar nicht mehr gedacht! Und er sitzt hier so nah! Geschockt und hilfesuchend schaue ich zu Levi, der mich ebenfalls geschockt ansieht, während er die Tasse vor seinem Mund hält, weil er gerade trinken wollte. Bevor ich mir eine gute Ausrede ausdenken kann, die meine derzeitige Situation irgendwie rechtfertigt, fängt der Designer an laut zu lachen.

„Das ist doch kein Problem, ich nehm‘ das Zeug ja auch!“ Erleichtert atme ich aus und lehne mich nach hinten. Ich dachte gerade für einen Moment, ich wäre komplett am Arsch. Zwar hat er keine Fotos oder andere Beweise, aber wenn er trotzdem – die Medien glauben ja mittlerweile alles – damit an die Öffentlichkeit gehen würde, wäre es für mich gelaufen.

„Kommen wir mal zum Geschäftlichen; Du hast dir bestimmt schon meine Schneiderpuppen angesehen… gefällt dir was von den Stücken, die sie tragen?“ Ehrlich gesagt bin ich erstaunt darüber, wie schnell er von einem Gespräch auf freundschaftlicher Basis zum Geschäftlichen switchen kann. Erst ist er aufgedreht und lacht, dann ist er plötzlich ruhig und formell – irgendwie gruselig.

„Ich habe bei einem Shooting mit einem Freund schon so etwas in der Art getragen und war davon schon sehr begeistert. Alles was du hier hast gefällt mir“, sage ich ehrlich und schaue mir die Puppe hinter Connie an. Ein grauer lockerer Pulli, etwas Oversize, dessen Ärmel nur bis zu den Ellenbogen reichen, darunter befindet sich dann ein schwarzer Stoff, der die Ärmel bis zum Handgelenk erweitert. Er ist etwas enger als der Graue, weshalb es so aussieht, als würde man zwei Pullis übereinander tragen. Zu 1000% mein Geschmack.

Connie dreht sich um, um zu sehen, was ich mir da gerade anschaue und seufzt leise. „Leider ist nichts davon, was du für mich tragen sollst. Besonders dieses Teil, es ist schon etwas älter und hat mich vor einem Jahr praktisch erfolgreich gemacht. Ein Freund von mir hat es getragen, in den Social-Media gepostet und ist viral gegangen“, erzählt er und schaut dabei niedergeschlagen zur Seite. Ich weiß ganz genau, wen er meint. Leider nur, weil Levi mir ein paar Details erzählt hat, aber trotzdem. „Ich weiß wen du meinst, er war so gesehen mein bester Freund“, erwidere ich, ehe wir uns kurz in die Augen schauen. Die paar Minuten, die wir uns jetzt kennen, reichen leider überhaupt nicht aus, um zu erkennen, was gerade in ihm vor geht. Klar, er ist traurig und ich erkenne, dass er über Jeans Tod Bescheid weiß, aber nicht, was er darüber denkt.

„Gut! Dann kannst du es haben, bei mir verstaubt es eh nur. Es ist zwar ein schönes Andenken, aber so wie du es ansiehst, wäre es besser es dir zu geben!“, sagt er dann plötzlich, wieder voller Adrenalin und springt schon fast auf, um das Oberteil der Schneiderpuppe auszuziehen. Der ist ja fast genauso schlimm wie Levi! Handelt plötzlich so unerwartet! Wie anstrengend.

Aber verdammt nett von ihm. Ich habe ich nicht einmal danach gefragt.

„Dann gehen wir jetzt am Besten in den Raum nebenan, in dem mein neuestes Design darauf wartet, von dir getragen zu werden! Und morgen kümmern wir uns dann um das Shooting!“, trällert er fröhlich, nachdem er das Oberteil zusammengelegt und in eine Tüte gestopft hat, die er neben Levi an das Sofa stellt. Dieser hält sich typisch aus allen Gesprächen heraus und genießt seinen Tee.

Connie zerrt mich schon fast durch den Flur in den Raum nebenan, in dem nur eine einzige Puppe steht. Rundherum sind Skizzen auf dem Boden verteilt, ab und zu erkenne ich Stofffetzen und der Schreibtisch im Hintergrund sieht auf wie ein Schlachtfeld. Ich komme aber nicht dazu, mir den Raum genauer anzusehen, denn das Outfit, was ich vor mir sehe, ist einfach wunderschön. Schlicht, dennoch spiegelt es den Kern des Stils wunderbar wider. Ein schwarzer, weiter Pulli, mit einem echt breiten Kragen, dekoriert mit Lederschnallen. An den Ärmeln sind graue Stoffe angenäht, um zusätzliche Taschen zu bieten. Am Saum des Hoodies ist ein weißer Stoff eingenäht, damit es so aussieht, als würde man ein Shirt drunter tragen, verziert mit Löchern – Löcher in der Kleidung sind momentan echt im Trend. Die Cargo-Jogginghose ist aus dem gleichen Stoff wie der Hoodie, sitzt obenrum locker und wird zu den Füßen hin immer enger. An beiden Oberschenkeln sind große Taschen vorhanden, die mit Riemen verziert sind. Neben der Puppe stehen schwarze Sneaker, mit weißen Schnürsenkeln und weißer Sohle. Alles in allem ein echt geiles Design. Und das darf ich tragen!

„Es ist perfekt“, murmele ich leise, gehe näher heran und streiche über das weiße, eingenähte Logo auf dem Hoodie. Alles daran passt einfach so gut zusammen. Warum kann ich sowas nur bei kleinen Shootings tragen und nicht auf einer Modenschau?

„Danke für dein Lob. Ich muss nur noch ein paar Kleinigkeiten ergänzen, dann ist es morgen bereit zur Anprobe.“ Ich kann den Stolz aus seiner Stimme eindeutig heraushören. Sicher hat er sehr lange dafür gebraucht, um sowas einzigartiges zu schaffen, umso mehr freut man sich dann, wenn es dem Model auch gefällt.
„Ich kanns kaum erwarten“, hauche ich und fange an zu lächeln. Und ich dachte, ich gerate wieder an einen verrückten Designer, dessen Mode man nicht mal auf der Straße tragen könnte. Das hier ist das komplette Gegenteil, ich würde das tagtäglich tragen. Freiwillig. Sogar das Shooting würde ich kostenlos machen.
„Das freut mich, ehrlich“, gibt Connie zu und klopft mir dabei kurz auf die Schulter. „Dann will ich deine Zeit heute nicht länger in Anspruch nehmen“, fügt er noch hinzu und begleitet mich wieder ins Wohnzimmer zu Levi, der seinen Tee schon ausgetrunken hat und auf seinem Handy tippt.

„Morgen dann um die gleiche Uhrzeit?“ Levi schaut von seinem Handy auf, scheint zu überlegen, denn bis er dem zustimmt, dauert es ein paar Sekunden. „Perfekt! Dann sehen wir uns morgen!“ grinst Connie fröhlich, ehe wir uns schon verabschieden und mit der Tüte in der Hand seine Wohnung verlassen. Bis wir das Wohngebäude verlassen und zu unserem Hotel laufen, wechselt Levi kein Wort mit mir. Nicht, dass er sonst viel gesprächiger wäre, aber diese Stille ist schon seltsam.

Erst als wir in unserem Zimmer ankommen und er die Tür hinter uns schließt, knallt er sein Handy auf den Konsolentisch und zeigt wütend mit dem Finger auf mich. „Das hätte verdammt schief gehen können, Eren! Scheiße, du musst endlich besser aufpassen oder mit dem Mist aufhören!“ Unter seiner lauten Stimme zucke ich leicht zusammen und mache einen Schritt nach hinten. So einen plötzlichen Wutausbruch hätte ich jetzt nicht erwartet.

„Es ist doch nichts passiert“, verteidige ich mich und ernte dafür einen warnenden Blick. Levi verschränkt die Arme vor der Brust, ohne den Augenkontakt zu unterbrechen. Mich überkommt eine Gänsehaut; er ist wirklich sauer. „Willst du wirklich jedes Mal mit dieser Einstellung bei mir ankommen? Dieses Mal mag vielleicht nichts passiert sein, aber wie du gesehen hast, muss dir nur einer näher kommen und dir in die Augen schauen! Wenn das bei einem Interview passiert, ist deine Karriere sofort Geschichte“, zischt er und geht an mir vorbei, um sich auf das Bett zu setzen.

„Nicht auszudenken, wie Erwin reagiert, wenn seine Haupteinnahmequelle plötzlich keinen Gewinn mehr abwirft und von den Medien zu Brei getreten wird“, wirft er noch in den Raum, bevor er mich stumm ansieht und meine Reaktion abwartet. Er hat ja recht. Er hat sowas von recht! Wenn mich jeder verabscheut und keine Aufträge mehr kommen, bringt Erwin mich um. Vielleicht sogar buchstäblich; ich traue ihm mittlerweile alles zu.

„Ich kann halt einfach nicht mehr“, gebe ich zu und lasse mich neben ihm auf das Bett fallen. Es fällt mich schwer, meine Gedanken preis zu geben, aber Levi ist mein Freund und mein Manager, es wäre am klügsten, ihm zu vertrauen und zu erzählen, was seit Wochen, wenn nicht sogar schon Monaten in mir vorgeht.

„Mir ist das alles zu viel. Ich fühle mich wie ein Haufen Elend. Nur Termine, Termine, Termine. Wenn ich mal keine Termine habe, dann heißt es Training oder Auto fahren. Ich kann seit Monaten nicht entspannen, bin nur noch gestresst und stehe andauernd unter Druck. Das kann ich einfach nicht mehr, das ist nicht das Leben, was ich haben will“, sage ich kleinlaut und zaghaft, da ich nicht weiß, wie Levi darüber denkt. Er hat eigentlich den meisten Stress von uns beiden und steht noch mehr unter Druck, mich bei ihm auszuheulen fühlt sich irgendwie falsch an.

„Ich kann dich voll und ganz verstehen“, gibt er zu und legt nach einer kurzen Pause seine Hand auf meine, die ich unbewusst krampfhaft in meinen Oberschenkel gekrallt habe. „Es mag zwar komisch klingen und schwer vorstellbar sein, aber als Darsteller für erotische Filme steht man auch unter enormen Druck. Generell als Darsteller und Schauspieler. Dort muss man alles perfekt machen. Das ist mit deinem Beruf gut vergleichbar, deshalb kann ich dich da auch gut verstehen. Allerdings habe ich schon oft mit Erwin über dieses Thema gesprochen, ich sehe dir nämlich an, wie schwer dir das alles fällt, er will jedoch nichts daran ändern. Leider hast du auch keine Möglichkeit das zu umgehen, solange der Vertrag noch läuft.“ Levi drückt meine Hand fest und seufzt leise.

„Mich stört dein Konsum auch nicht, jedenfalls wenn es auf Partys und zum Spaß ist. Aber jedes Mal, wenn du dieses Teufelszeug nimmst, weil du es sonst nicht durch den Tag schaffst, löst das in mir ein unschönes Gefühl aus. Ich will nicht dabei zusehen, wie du dich selbst zerstörst“, den letzten Satz flüstert er schon beinahe, als wollte er das gar nicht aussprechen. Es zerreißt mir gerade das Herz, dass Levi so darüber denkt. Hätte ich gewusst, dass mein Konsum ihn so sehr beschäftigt, dann…

Dann? Hätte ich weniger genommen? Nein. Es hätte keinen Unterschied gemacht, außer, dass ich es jedes Mal mit schlechten Gewissen getan hätte. Eigentlich macht es das alles nur noch schlimmer, da ich jetzt weiß, wie es Levi geht.

Ob es besser gewesen wäre, dieses Gespräch nie angefangen zu haben?


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Ouf, bisschen eskaliert, was?
Egal!

Falls ihr euch die Kleidungsstücke nicht vorstellen könnt, weil ich voll mies darin bin sie zu beschreiben, hier sind Fotos:

Falls ihr euch die Kleidungsstücke nicht vorstellen könnt, weil ich voll mies darin bin sie zu beschreiben, hier sind Fotos:

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Das hier ist der Pulli, den Jean damals getragen hat und den Eren mitnehmen dufte

Das hier ist der Pulli, den Jean damals getragen hat und den Eren mitnehmen dufte

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Das ist Erens Outfit für das Shooting (Ohne Cap)

Was haltet ihr von dem Stil eigentlich? :)

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