detoxification

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Ohayo~

Mal ein pünktliches Kapitel! Jawohl!
Ich kann euch schlecht bei diesem fiesen Cliffhanger wieder Wochenlang warten lassen, oder?

Also... Viel Spaß beim Lesen. Oder so :D

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Erschöpft wache ich auf. Ich hatte einen verdammt schlechten Albtraum. Darin habe ich Levi betrogen, er hat mir aber verziehen. Auf dem Weg nach Hause wurde ich dann entführt. Sehr skurril. Langsam setze ich mich hin, um ein bisschen wacher zu werden und sehe mich um.

Warte mal. Ich kenne dieses Zimmer nicht.
Das war kein Traum…

Perplex wandern meine Augen umher. Es ist relativ klein und hat kein Fenster. Die Wände sind alle weiß, neben der Matratze, auf der ich liege, gibt es noch so eine komische Campingtoilette aus Plastik. Was zur Hölle geht hier vor?

Nachdem mir die Tür ins Auge fällt, stehe ich langsam auf und gehe auf sie zu, um sie zu öffnen. Natürlich ist sie abgeschlossen. Nie hätte ich gedacht, dass mir sowas mal passiert und dann auch noch mitten am Tag. Das ist doch komplett verrückt.

Verzweifelt rüttele ich an der Tür herum und hämmere auf sie ein, was jedoch nichts bringt. Verdammte scheiße. Stumm setze ich mich wieder auf die Matratze und kaue auf meiner Unterlippe herum. Es ist schon eine Weile her, seitdem ich das letzte Mal ‘ne Line gezogen habe… und so langsam macht sich das bemerkbar. Wer könnte mich denn überhaupt entführen? Nach einem Psychofan sieht das ganze nicht aus. Die Konkurrenz vielleicht? Aber selber dann wäre das ganze einen Tick too much.

Ein paar Minuten später höre ich ein Schlüssel im Schloss, ehe die Tür aufgeschlossen wird und eine mir nur allzu bekannte Person ins Zimmer kommt. Nein. Das ist doch nicht sein fucking Ernst. Sofort rutsche ich nach hinten an die Wand heran und lasse ihn keine Sekunde aus dem Auge, während er sich einen Stuhl ins Zimmer stellt und sich hinsetzt, nachdem er die Tür wieder abgeschlossen hat.

„Du tickst doch nicht richtig“, brumme ich leise, ehe ich mit den Fingern knacke. Ich kann nicht glauben, dass Levi ihm Bescheid gesagt hat. Aber wie hätte er mich sonst gefunden? Und warum hat er mich extra dafür entführen lassen?! Der hat sie nicht alle. Definitiv.

„Schön, dass es dir so gut geht. Dann können wir ja reden“, sagt Erwin dahin, als wäre das hier eine ganz normale Situation. Es fehlt eigentlich nur noch, dass ich an die Heizung gefesselt werde. Ich kann es nicht oft genug wiederholen – er hat sie nicht alle.

„Du denkst doch nicht etwa, ich hätte keine Methoden um dich zu finden? Du bist nicht der erste, der versucht hat vor seinen Pflichten davonzulaufen.“ Tiefenentspannt zückt Erwin eine Zigarette und zündet sie an, bevor er mich von oben herab ansieht. „Nachdem Levi mir von deiner jämmerlichen Flucht erzählt hat, war ich natürlich sauer. Nicht auf dich, sondern auf ihn. Wie kann man auch so dumm sein und nicht merken, dass du abhaust? Wie soll ichs sagen… er ist eben ein hoffnungsloser Fall. Der bekommt nichts auf die Reihe.“

„Rede nicht so über ihn“, sage ich sauer und schenke ihm dabei einen wütenden Blick. Was fällt ihm überhaupt ein, so über Levi zu sprechen?! Er macht schließlich die ganze Drecksarbeit! Und die macht er sogar gut! „Oh“, gibt Erwin gespielt überrascht von sich und pustet den Rauch aus. „Hat da jemand ein Auge auf ihn geworfen? Das würde zumindest das Hintergrundbild auf deinem Handy erklären. Oder habt ihr sogar schon gefickt?“ Geschockt starre ich ihn an. Darauf habe ich keinen Konter. Was soll ich auch dazu sagen? Etwa, dass es stimmt? Ich weiß nicht mal, was Levi ihm erzählt hat und was nicht. Scheiße.

„Ich hab schon mal mit ihm gefickt. War echt gut. Wenn man es ihm richtig besorgt, stöhnt er richtig laut. Klingt total sexy.“ Wütend beiße ich auf meine Unterlippe. Ich darf dazu nichts sagen. Auch wenn ich ihm gerade gerne meine Meinung ins Gesicht brüllen würde, nachdem ich ihm eine geknallt habe. Ob er aber wirklich mit Levi geschlafen hat… irgendwie kann ich das nicht glauben. Allein der Gedanke daran widert mich an.

„Jedenfalls habe ich nochmal mit Levi gesprochen und er hat mir von deinem kleinen Drogenproblem erzählt. Das sollst du wohl schon länger haben. Stimmt das?“ Schweigend schaue ich zur Seite und nicke. Etwas anderes bleibt mir schließlich auch nicht übrig. Dass Levi es ihm erzählt hat, ist gar nicht mal so schlimm, Erwin hätte das sowieso früher oder später erfahren. Trotzdem… fühlt es sich irgendwie mies an.

„Gut. Dann ist dieses Zimmer die nächsten zwei Wochen dein Zuhause.“ Nachdem Erwin aufgeraucht hat, steht er auf und schließt die Tür wieder auf. „Was?! Das kannst du nicht machen!“ Schnell springe ich auf und gehe auf ihn zu, doch sein eiskalter Blick bringt mich dazu, stehen zu bleiben. „Levi kommt später vorbei und bringt dir was zu essen. Es wird sicher ein Spaß, ihm dabei zuzusehen“, meint er schmunzelnd und verlässt schließlich den Raum. Scheiße. Was ist das nur für ein Psychopath?! Ich habe ihn früher sogar mal gemocht. Ekelhaft.

Frustriert setze ich mich wieder auf die Matratze und lege die Decke um mich, während ich mich an die warme Heizung lehne. Ein Entzug ist gar nicht mal so schlecht, mir gefällt mein Konsum schließlich selbst nicht. Aber so? Das ist doch Menschenunwürdig. Außerdem hat er mir nicht mal ein Buch zum Lesen hiergelassen.

Nach und nach fallen mir immer wieder die Augen zu. Ich fühle mich wieder so verdammt müde und ausgepowert, obwohl ich noch nichts getan habe. Sind das etwa schon Entzugserscheinungen? Ich habe mich noch nie damit beschäftigt und weiß nicht, was überhaupt auf mich zukommt. So kann das doch nicht zwei Wochen gehen?



Influenza [ErenxLevi | BxB] ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt