Kapitel 10

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Pov.-(Y/N)

Müde saß ich auf dem Bett und rieb mir meine Augen, stellte dabei den Wecker aus, der nervtötend seine morgendliche Aufgabe verrichtete.
Ich hatte nicht viel geschlafen, aber da ich mittlerweile daran gewöhnt war, war es nur halb so schlimm.

Diesmal hielt mich allerdings nicht mein Albtraum wach, sondern die Worte von Kageyama und Hinata.
Die ganze Nacht hatte ich damit verbracht über das Trainingscamp zu grübeln.
Sollte ich hingehen? Die Zwei hatten ja schon recht, es war eine große und vor allem einmalige Chance für mich.

Schnell quälte ich mich aus meinem gemütlichen Bett um es noch zum Morgentraining zu schaffen.
Dafür zog ich aber nicht sofort meine Schuluniform an, sondern gemütliche Sportklamotten.
In Rekordzeit erledigte ich meine Routine im Bad, bevor ich flink meine Schultasche mitsamt meinem Handy schnappte und los zur Schule ging.

Die Temperaturen sanken draußen langsam immer weiter, weswegen ich meine Trainingsjacke enger um meinen Körper zog.
Der Sonnenaufgang zeichnete sich in malerischen Gelb- und Rottönen auf dem Horizont hinter ein paar Häusern ab.

Meine Schritte wurden etwas schneller, während mir ein kalter Wind in mein Gesicht blies.
Ein kleines Lächeln legte sich auf meine Lippen, als ich das Schulgebäude erkennen konnte und machte mich auf den direkten Weg zur Turnhalle.

Von drinnen hörte ich schon das gewohnte Aufprallen von Bällen auf dem Linoleum der Halle vermischt mit dem Quietschen von Schuhen.
Da es sich immer noch um eine Sporthalle handelte, die auch für andere zugänglich war gab es zum Glück auch eine Umkleide für Mädchen.

Eilig betrat ich den Raum und schnappte mir meine Sportschuhe aus meiner Tasche ehe ich wieder zum Eingang der Halle lief.
Bei den Stufen angekommen wechselte ich meine Schuhe und drapierte das Paar, dass ich gerade nicht brauchte ordentlich neben zwei Schuhpaaren, die definitiv von zwei meiner Mitspieler stammen mussten.

Als ich die Hallentür öffnete und hinein spähte erkannte ich sofort den orangefarbenen Schopf meines Klassenkameraden, der mich immer wieder aufs Neue an frische Orangen erinnerte, die im Sonnenlicht an einem Baum hängen.
Mit von der Partie war aber auch der Zuspieler des Teams.
Seine rabenschwarzen Haare hingen glatt herunter und umrahmten seine dunkelblauen Augen, die wieder an ein tiefes Meer anstatt eines furchterregenden Hurrikans erinnerten.

"Ihr seid ja schon hier.", begrüßte ich die Zwei, als ich nun ganz hereintrat und beobachtete wie die Beiden ihren schrägen Aufsteiger übten.
"Guten Morgen, (Y/N)!", rief mir Hinata mit einem fröhliche Winken zu, während ich mich ihnen näherte und auf den Ballkorb zuging.

"Guten Morgen.", kam es auch von Kageyama, als ich den Zweien ein Lächeln zuwarf und mir einem Ball unter die Arme klemmte.
Prüfend sah ich den Zuspieler vor mir an, ob er nicht vielleicht noch etwas zu gestern hinzufügen möchte, doch er blieb zu meinem Erstaunen stumm.

Mit einem zufriedenen Nicken drehte ich mich zur Wand und wollte gerade den Ball ansetzen um ihn dagegen zu spielen, als mich doch seine Stimme davon abhielt.
"Das Camp beginnt schon bald. Du solltest schnell eine endgültige Entscheidung treffen."

Den Ball in meinen Händen, welcher gerade eben nur noch leicht in meinen Fingerspitzen ruhte nahm ich wieder vollständig zwischen meine Handflächen und presste ihn mit einem verärgerten Gesichtsausdruck an meinen Brustkorb.

Meine Augenbrauen zogen sich leicht zusammen und meine Lippen pressten sich kurz fest aufeinander ehe ich mich wieder besann und meinem Vorhaben nachging.
Reichte es denn nicht wenn ich sagte ich wollte nicht hingehen, oder sah er etwas was ich selbst nicht bemerkte?

Nachdenklich spielte ich den Ball immer wieder in höher werdenden Abständen gegen die Wand und verfolgte mit Argusaugen die Bewegungen des kugelförmigen Objektes.
"(Y/N), du bist doch Zuspielerin, also spiel mir bitte zu!", hörte ich plötzlich die bettelnd laute Stimme meines Klassenkameraden neben mir.

Verwundert fing ich den Ball geradeso auf und sah zu meiner Linken.
Hinatas bräunliche Seelenspiegel funkelten mich an und erinnerten ein wenig an Kastanien, die man gerade aus ihrer Schale hervorholte.

Das Angebot war zu verlockend und da ich sowieso endlich wieder richtig spielen wollte, stimmte ich schließlich doch zu. Dem Blick hätte ich wohl eh nicht lange standhalten können und bewunderte Kageyama umso mehr, dass er einfach ablehnen konnte ohne dem Hundeblick zu verfallen.
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Kapitel 10 ist draußen!

(Y/N)= Dein Name

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~Huschi/Ems

Shattered ~ Kageyama x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt