Kapitel 22

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Pov.-(Y/N)

Als Komori sich von mir löste, inspizierte er mein Antlitz genau.
"Ich hätte nicht gedacht, dass du überhaupt kommen würdest.", kam es in einem überraschten Ton von meinem Cousin, welcher ein keckes Grinsen auf seinem Gesicht trug.

"Als ob ich mir die Chance nehmen lassen würde wieder nach Tokio zu kommen.", kurz erwiderte ich den Gesichtsausdruck von meinem Gesprächspartner, bis mein Blick zu Kiyoomi wanderte, der alles andere als begeistert aussah.
Das hatte aber wahrscheinlich nicht nur meine Idee wieder zu spielen zum Grund, sondern auch der Fakt, dass hier viele fremde Spieler mitmachten.

Ein lautes Rufen ließ uns drei aufhorchen und als ich mich umdrehte konnte ich zwei Männer mit dunklem Haar und Bart erkennen.
Das sind dann wohl unsere Trainer für dieses Camp.
Sie riefen uns alle zusammen, weswegen wir losgingen und uns in vier Reihen aufstellten.

Ich stellte mich zu Kageyama und verschränkte meine Hände hinter meinem Rücken.
"Na, hast du mich vermisst?", fragte ich leise in einer amüsierten Tonlage.
Der Schwarzhaarige sah zu mir, wobei die tiefen Ozeane seiner Augen mich fast wieder in ihnen ertrinken ließen.
Ich weiß nicht warum, aber irgendwie haben sie etwas besonderes an sich.

"Du warst doch nur kurz weg.", erwiderte er trocken auf meine Frage, was mir das Lächeln aus meinem Gesicht wusch, als wäre eine Meereswelle darüber gebrochen.
"Du könntest ein bisschen mehr Humor vertragen, mein Lieber.", mit diesen Worten wandte ich meine Aufmerksamkeit wieder zu den Trainern, die gerade eine Ansprache hielten.

Sie meinten, dass es sie freuen würde uns alle zu sehen und betonten nochmal warum wir überhaupt hier waren.
Eine Woche voller Volleyballtraining, das hörte sich jetzt schon nach Spaß an.
Wir sollten auch direkt nach der Ansprache uns anfangen aufzuwärmen.
Die Netze waren schon aufgebaut, weshalb wir das nicht mehr übernehmen brauchten.

Ich schleifte Kageyama am Oberarm mit zu meinen Verwandten, damit wir uns zu viert aufwärmen konnten.
Mein Blick glitt kurz durch die Halle, als wir auf der Stelle joggten.
Ein paar Teams kannte ich schon, andere wiederum nicht. Wir machten noch ein bisschen weiter, bevor wir Dehnübungen ausführten.

"Kennst du schon jemanden hier?", fragte ich an Kageyama gewandt, als ich mich breit beinig auf dem Boden wiederfand und mich über ein Bein mit einem ausstreckten Arm nach vorne lehnte, um meine Fußspitze zu erreichen.

"Nicht viele.", brachte der Zuspieler nur hervor und schenkte somit seiner Aufwärmung mehr Aufmerksamkeit als mir. Mein Blick glitt zu dem Schwarzhaarigen herüber, während ich mich wieder in eine gerade Position aufrichtete.

In seinen dunklen Ozeanblauen Augen wogten Wellen der Konzentration. In diesem Punkt unterschieden wir beide uns wohl auch, denn während Kageyama stets bei allen Aktionen die mit Training zu tun hatten konzentriert war, nutzte ich die Aufwärmung um ein wenig abzuschalten.

Komori war da so ähnlich wie ich, wobei Kiyoomi meinem Teamkameraden ähnelte.
"Hat das Team sich eigentlich nach mir erkundigt?", fragte ich Komori interessiert und fuhr mit meinen Übungen fort.

Mein Cousin nickt eifrig, wobei seine braunen Augen den Weg zu meinen fanden. "Natürlich, schließlich hast du niemandem von deinem Umzug erzählt, da haben sich die Jungs Gedanken gemacht, aber keine Sorge der neue Zuspieler vertritt dich gut.", beantwortete Komori meine Frage, doch der letzte Teil führte dazu, dass meine Laune ein wenig sank.

Auch wenn ich wusste, dass sie keine andere Wahl hatten, tat es weh zu wissen, dass ich einfach zu ersetzen war.
Ich biss mir leicht und mit einem unbehaglichem Gefühl auf die Unterlippe, während mein Blick sich auf den Boden richtete.

"Hey (Y/N), komplett ersetzen kann dich unser neuer Zuspieler aber auch nicht. Dafür fehlt es ihm noch an deinen Skills.", versuchte mein Cousin mich wieder aufzumuntern, was sogar ein wenig klappte.
Meine Augen wanderten wieder nach oben, woraufhin sich ein kleines Lächeln auf meine Lippen legte.

"Ich wünschte ich könnte ihm etwas beibringen, aber...um meine vollen Fähigkeiten zu nutzen bin ich wohl nicht mehr in der Lage.", meinte ich und wackelte zur Untermauerung kurz mit meinem verletzen Fuß.

Und auch wenn ich es nicht zugeben wollte, hatte Kiyoomi recht: Ich könnte meine Karriere so, wie ich sie immer wollte vergessen. Eine Karriere in der ich immer einhundert Prozent geben würde.
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Kapitel 22 ist draußen!

(Y/N)= Dein Name

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~Huschi/Ems

Shattered ~ Kageyama x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt