11. Fremder Schlafplatz

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Dein PoV

"Oh schon so spät?" Bemerkte Maudado.

"Bleibst du normalerweise nicht länger wach?" Fragte ich.

Er nickte. "Ja, aber für das, was ich morgen geplant habe, sollten wir nicht zu spät aufstehen."

"Was hast du denn geplant?" Fragte ich neugierig.

Doch er legte nur seinen Zeigefinger auf seine Lippen. "Das verrate ich nicht, lass dich überraschen."

Ich schmunzelte. "Na gut, auch wenn ich sehr neugierig bin. Ich vertraue dir mal."

Maudado stand auf und nahm unsere Teller, die er in die Küche brachte und in die Spülmaschine räumte. Dann winkte er mich zu sich und ich folgte ihm, mit meiner Tasche, in sein Aufnahmezimmer.

"Ich hoffe die Couch ist nicht zu klein." Bemerkte er.

"Nein, alles gut, ich bewege mich beim Schlafen kaum." Beruhigte ich ihn.

Daraufhin nickte er. "Okay, du kannst dich ja umziehen und ich beziehe dir Bettzeug."

"Alles klar." Antwortete ich und kniete mich zu meiner Tasche.

Schnell fand ich die Klamotten die ich suchte, da ich gut geplant und meine Schlafsachen oben hingelegt hatte. Also zog ich mich um und legte meine Kleidung auf den Rucksack, da ich sie morgen noch einmal anziehen konnte. Gerade als ich fertig war, klopfte es an der Tür und ich bat ihn rein.

"Ach du bist ja schon umgezogen." Wunderte er sich.

"Ja, wieso?" Fragte ich.

Er zuckte mit den Schultern und begann das Sofa mit einem Laken zu beziehen. "Ich hatte mich gewundert, wieso du nicht ins Bad gehst, aber so geht es ja auch."

Ich zuckte ebenfalls mit den Achseln. "Ich gehe nie extra ins Bad dafür, ist Gewohnheit."

"Okay, gut zu wissen, dann klopfe ich besser immer. Nicht, dass ich einfach reinplatze, wenn du dich gerade umziehst." Maudado zog die Augenbrauen hoch, als wäre das unangenehm für ihn.

Dann half ich Maudado beim Beziehen, da die Ecken immer wieder vom Sofa rutschten. Gemeinsam ging es dann ganz schnell und er holte noch eine Decke und ein Kissen. Ich bedankte mich und nahm Zahnbürste und Zahnpasta zur Hand, dann wollte ich ins Bad gehen. Maudado ging in den großen Raum und ich verschwand im Badezimmer. Nach einigen Minuten öffnete ich die Tür, doch blieb ich direkt stehen, denn Maurice hatte kein Shirt an, da er sich wohl auch umziehen wollte.

"Ich hätte wohl auch klopfen sollen, oder?" Fragte ich leicht kichernd.

Er erschreckte sich und sah mich an, dabei hielt er ein Oberteil vor sich.

"Entspann dich, im Schwimmbad würdest du doch auch Oberkörperfrei rumlaufen, oder?" Beruhigte ich ihn.

Nun lachte er auch. "Ja stimmt, ich bin es nur nicht gewohnt, dass hier noch jemand ist."

"Gut ich gehe dann mal schlafen. Aus wieviel Uhr soll ich mir den Wecker stellen?" Fragte ich und lief einige Schritte den Flur entlang.

"Hm... Ich denke auf 8 Uhr sollte reichen, dann frühstücken wir etwas und gehen los." Antwortete Maurice.

Ich nickte. "Okay, dann gute Nacht. Schlaf gut."

"Du auch." Lächelte er mir liebevoll zu.

Dann lief ich in das Aufnahmezimmer und kuschelte mich in die Decke, die Couch war unerwartet bequem. Mit dem Gesicht in den Raum rein, sah ich mich ein bisschen um, so eine ungewohnte Umgebung war beim Einschlafen manchmal hinderlich. Es war wirklich fremd und surreal, wenn ich daran dachte, bei Maudado zu schlafen, unwillkürlich lächelte ich. Der Geruch seines Weichspülers stieg mir in die Nase, er war angenehm, den von Zuhause roch ich schon gar nicht mehr. Während meine Gedanken zum morgigen Tag schweiften, wurden mir langsam die Augen schwer und ich schlief ein.

PoV Maudado

Mein Wecker klingelte zehn Minuten vor acht Uhr, damit ich schon mal Zähneputzen konnte. Gähnend stand ich auf und streckte mich, nach meinen Zähnen kümmerte ich mich auch noch um meine Haare und blickte auf die Uhr. Es war fünf nach acht, hatte (D/N) ihren Wecker überhört, oder machte sie sich gerade fertig? Ich war unsicher, ob ich einfach schauen gehen sollte, aber als sie nach zehn weiteren Minuten, in denen ich den Tisch deckte, nicht kam, lief ich rüber. Natürlich klopfte ich vorher, doch keine Antwort kam, also öffnete ich leise die Tür und lugte hinein.
(D/N) lag schlafend auf dem Sofa und hielt mein Wal-Stofftier im Arm, welches wohl von der Lehne gefallen war. Ich lächelte automatisch, es sah wirklich niedlich aus, doch leider musste ich sie stören. Also kniete ich mich neben das Sofa und berührte sanft ihre Schulter, vorsichtig rüttelte ich (D/N). Knurrend bewegte sie sich und öffnete verschlafen ihre Augen, doch als sie mich ansah, schreckte die junge Frau plötzlich hoch.

"Oh nein.. Hab ich verschlafen?" Fragte sie leicht panisch.

Sanft lächelte ich (D/N) an. "Ja, aber nicht viel. Du hast noch genug Zeit, um dich fertig zu machen. Den Tisch habe ich schon einmal gedeckt, also mach dich in Ruhe fertig und dann frühstücken wir. Ja?"

Doch entgegen meiner Aussage sprang sie vom Sofa auf und schnappte sich die Kleidung, die auf ihrer Tasche lag. Ich konnte gar nicht schnell genug reagieren, da war sie schon aus dem Zimmer raus, ich schmunzelte nur. Dann machte ich ihr Bett zurecht und lief zum Wohnzimmer, da kam (D/N) auch schon aus dem Bad, voll angezogen und frisch gemacht. Jetzt sah sie gar nicht mehr so müde und verschlafen aus.

Dein PoV

Meine Schlafsachen brachte ich noch in das Aufnahmezimmer und gesellte mich dann zu Maudado, der die Aufbackbrötchen aus dem Ofen nahm und in einem süßen Körbchen auf den Tisch stellte. Wir begannen zu essen und es fühlte sich wirklich schön an, so ein lockeres Gespräch mit Maurice zu führen, ich war überhaupt nicht mehr nervös, da seine ruhige und liebenswürdige Art mich beruhigte.

Doch ich hielt die Spannung nicht mehr aus. "Sagst du mir jetzt, was du für heute geplant hast?"

Schauspielerisch übertrieben tat er so, als würde er grübeln. "Hmmm, na gut. Also ich wollte, dass wir ein Fahrrad für dich ausleihen und dann eine Radtour machen. Nicht weit von hier sind schöne Strecken mit schöner Aussicht, die du so in der Stadt nicht unbedingt hast. Ich dachte, das könnte dir vielleicht gefallen."

"Au ja!" Ich strahlte ihn an. "Das ist eine super Idee, ich fand solche Landschaften schon immer toll. Ich hoffe meine Kondition reicht aus, ich bin lange nicht mehr Fahrrad gefahren."

"Ach das klappt schon, wenn nicht machen wir einfach Pausen, wir haben den ganzen Tag Zeit, um entspannt die Natur zu genießen." Maurice aß sein Brötchen weiter.

Auch ich aß meinen Teller auf und grinste die ganze Zeit, weil ich mich wirklich darauf freute. Vielleicht lag es auch daran, dass es sich etwas wie ein Date anfühlte, meine Gefühle ihm gegenüber hatten sich nicht geändert.
Das Wetter war wirklich perfekt und ich hatte mich passend gekleidet. Maudado und ich liefen runter, dabei hatte er einen geflochtenen Korb in der Hand, aber er zeigte mir nicht, was dort drin war. Unten schloss er sein Fahrrad ab und befestigte den Korb auf seinem Gepäckträger. Langsam lief er neben mir her und schob sein Rad, damit wir in der Nähe auch eins für mich ausleihen konnten. Das Ganze ging auch ziemlich schnell von Statten und wir schwangen uns auf die Räder, in gemächlichem Tempo fuhr Maurice vor und ich radelte hinterher.
Der Weg durch dieses kleine Dorf gefiel mir schon sehr, denn auch wenn ich durch die Reisen mit meinen Eltern schon viel gesehen hatte, fand ich diese kleine Stadt besonders und auch dieser Tag würde ein Platz in meinem Herzen bleiben. Allmählich erreichten wir die Grenze zum Wald, durch den ein Trampelpfad und einige Rillen von Fahrrädern durchführten.

Glücklicher Zufall 🐌 Maudado x femReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt