6. Aufgeflogen 🐌

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Dein PoV

Genau das tat ich auch und setzte mich mit meinem Teller an meinen PC, den ich wieder hochfuhr. Müde aß ich mein Brötchen und schaute aus dem Fenster. Es war viel zu hell, da meine Mutter die Jalousie hochgezogen hatte. Aber auf dem Balkon stand nun die nasse Wäsche, die sie frisch aufgehangen hatte. Also zog ich sie bis zur Hälfte wieder runter und konnte dadurch meine Augen weiter öffnen. Inzwischen war mein PC an und ich konnte YouTube öffnen, da befand sich auf meiner Startseite gleich ein altes Video von Maudado. Zwar kannte ich es schon, aber ich sah mir gerne hin und wieder ältere Videos an. Nach dem Frühstück googlete ich Mal, wie ich mit dem Zug in den Schwarzwald fahren würde und wie die Preise aussahen. Zusätzlich sah ich mir auch einige Hotels oder Pensionen an, ich wollte mir Mal einen Überblick verschaffen. Es gab kaum richtige Hotels, außerdem waren die meistens in der nächsten Stadt von Maudado, von der ich eine Weile fahren müsste. Also entschied ich mich Mal bei einer der Pensionen in seiner Nähe anzurufen.

„Hallo, Pension Kräuterhof hier. Wie kann ich helfen?" Begrüßte mich eine freundliche Stimme.

„Guten Tag, hier spricht (D/N) (N/N). Ich wollte mich Mal über ihre Pension erkunden." Begann ich.

Die Frau sprach weiter. „Sehr gerne, was möchten Sie wissen?"

„Ich hatte überlegt, nächsten Monat in den Schwarzwald zu fahren und habe ihre Pension gefunden, da wollte ich Mal fragen, ob sie vom 17. bis zum 22. ein Zimmer frei hätten." Dabei sah ich auf meinen Kalender.

Die Frau klang begeistert. „Oh ja natürlich. Wir haben immer Zimmer frei."

„Das klingt gut, ich habe mich aber ehrlich gesagt noch nicht entschieden und wollte nur Mal nach der Möglichkeit fragen." Erklärte ich.

„Ja das verstehe ich natürlich. Sie müssen auch gar nicht reservieren, wenn Sie sich für unsere Pension entschieden sollten, kommen sie einfach vorbei." Schlug sie vor.

Ich lächelte. „In Ordnung, vielen Dank für die Auskunft. Auf Wiedersehen."

„Gerne, auf Wiedersehen." Verabschiedete auch die Frau sich.

Als ich auflegte, staunte ich nicht schlecht, das lief ja besser als gedacht. Einen Schlafplatz hatte ich also schon einmal sicher, die Zugfahrten hatte ich auch schon offen und sah mir an, wie lange ich fahren würde. In den Stunden würde ich einiges an Arbeit erledigen können, um mir die Zeit tot zu schlagen. Fertig mit der Recherche stand ich auf, brachte meinen Teller weg und duschte mich. In meinem Zimmer zog ich mir dann Kleidung an, die ich auch auf Arbeit tragen konnte, zum Glück hatten wir keinen Dresscode. Noch ein guter Punkt an der Gamingbranche. Da mir noch ein wenig Zeit blieb, machte ich mir wieder Essen für die Arbeit und packte meine Tasche. Auf dem Weg zur Arbeit bekam ich langsam wieder einen klaren Kopf und dachte nicht nur noch an das Treffen, welches eh erst nächsten Monat wäre. Dennoch hob die Tatsache meine Laune an, sodass ich jeden auf der Arbeit anlächelte, noch bevor ich meinen ersten Kaffee hatte. Also fuhr ich wie immer meinen PC hoch und hörte ihn schon arbeiten. Dann ging ich in den Pausenraum und machte mir einen heißen Kaffee, mit dem ich wieder zurück ging.

Auf dem Weg sprach Johanna mich an. „Hey (D/N), du siehst so glücklich aus. Ist was tolles passiert, oder war dein Urlaub so toll?"

„Guten Morgen Johanna." Sagte ich wie immer zu später Stunde. „Du hast mit beidem Recht."

„Das klingt ja gut. Du grinst, als hättest du nen neuen Freund." Scherzte sie.

Sie wusste genau, dass ich keine Menschen außerhalb der Arbeit kennenlernte und sie es sonst schon längst mitbekommen hätte. Doch bei meinem Urlaub war sie ja nicht dabei, wenn sie wüsste. Doch ich ging nicht weiter darauf ein, wackelte nur belustigt mit den Augenbrauen und lachte bei ihrem Blick. Dann ging ich an meinen Platz und öffnete meine Arbeitsprogramme. Schnell setzte ich mir noch meine Brille auf, die ich extra für die Bildschirmarbeit anfertigen ließ und begann zu arbeiten. Fünf Stunden und drei Kaffee später schaute ich auf mein Handy, da es vibrierte. Das Twitter-Symbol reihte sich oben in der kleinen Anzeige ein und mein Herz raste sofort. Ich bekam selten bis gar keine Nachrichten über Twitter, da ich alle Freunde über Instagram oder WhatsApp hatte. Die Chance, dass es Maudado war, war groß. Also nahm ich mein Smartphone in die Hand und entsperrte es.

Plötzlich stand jemand hinter mir, sodass ich erschrak, es war Johanna. „Hast du also doch jemanden kennengelernt?"

Ich legte mir die Hand auf die Brust, so sehr hatte ich mich erschreckt. „Mensch, du kannst dich doch nicht so anschleichen..."

„Ich sah gerade, dass du ganz aufgeregt auf den Handy geschaut hast. Sonst hast du es während der Arbeit nie in der Hand, da musste irgendwas spannendes passieren dachte ich mir." Lachte meine Kollegin.

Spielerisch genervt rollte ich mit den Augen. „Ausnahmen passieren halt."

„Also hast du jetzt doch einen Freund?" Grub sie weiter nach.

Kopfschüttelnd sah ich Johanna an. „Du bist ganz schön neugierig. Aber nein, habe ich nicht."

„Aber du wünschst es wäre so, hab ich Recht?" Wackelte sie mit ihren Augenbrauen.

Ich spürte wie meine Wangen rot wurde, mein verdammter Körper musste mich natürlich verraten. Mir war schon klar, dass ich mich in Maudado verknallt hatte, das war schon eine ganze Weile so. Doch ich wollte es unterdrücken, damit ich wenigstens eine Freundschaft zu ihm aufbauen konnte, das war schon kaum zu glauben. Aber ich wollte es mit meinen Gefühlen nicht ruinieren, deswegen schluckte ich sie runter.

„Das nehme ich als ja. Na gut, dann quetsche ich dich nicht weiter aus. Ich muss eh wieder an die Arbeit." Verabschiedete sie sich.

Ich konnte wieder atmen, sie hatte es trotzdem rausgefunden. Damit würde sie mich wohl jetzt öfter aufziehen, dass konnte ja lustig werden.

Glücklicher Zufall 🐌 Maudado x femReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt