14. Kürbisse und dichte Wolken 🐌

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Dein PoV

Maurice hatte mir gestern wieder nicht genau gesagt was er für heute geplant hatte, aber er verriet mir, dass wir wieder eine Weile unterwegs sein würden. Also stellte ich mir extra zwei Wecker, damit ich nicht wieder verschlief und schlich mich dann in die Küche. Es war etwas unpraktisch, dass Maudado so eine offene Wohnung hatte, da ich ihn ausversehen wecken könnte. Ich wollte ihn überraschen und mit den Sachen, die im Kühlschrank waren, einen Snack für später zubereiten.
So leise ich konnte räumte ich dann alles wieder weg und warf einen Blick auf die Uhr, Maudado's Wecker würde gleich klingeln. Also ließ ich die Lunchboxen stehen und verschwand mit Umziehsachen im Bad. Gerade als ich dabei war, mir die Zähne zu putzen, hörte ich das Piepen seines Weckers. Schnell zog ich mich um und beendete meine Routine im Bad, damit er nicht zu lange warten musste.

Ich verließ das Badezimmer und lächelte Maurice an. "Guten Morgen."

Er gähnte einmal herzhaft und sah dann mit verschlafenen Augen zu mir. "Oh.. Guten Morgen."

"Gut geschlafen?" Wollte ich wissen.

"Ja und du? Ist das Sofa bequem genug?" Fragte er, obwohl er mir gestern die gleiche gestellt hatte.

Also versicherte ich es ihm. "Ich habe auch gut geschlafen. Und ja, das Sofa ist bequem, mach dir keine Sorgen."

Daraufhin lächelte Maurice und stand auf, seine Haare waren wuschelig und ich würde am liebsten einmal durchstreicheln. Der Blonde schnappte sich Klamotten und ging dann auch ins Bad, währenddessen ich mein Bettzeug sauber hinlegte und meinen Schlafanzug unter der Decke verstaute. Dann lief ich mit einem kleinen Rucksack, den ich in seiner Garderobe gefunden hatte, in die Küche und packte die Boxen ein. Frisch und munter kam Maudado aus dem Bad und schaute auf seinen Rucksack, fragend blickte er dann zu mir.

"Was hast du da?" Dado kam zu mir.

Ich grinste. "Ich dachte, ich revangiere mich für das Picknick gestern."

"Ich hab dich gar nicht gehört." Bemerkte er.

"Dann war ich also leise genug, als ich alles zusammengesucht habe." Diese Erkenntnis beruhigte mich und ich packte noch zwei Getränke ein.

"Ja, wie ein Ninja." Lachte Maurice. "Hast du auch alles gefunden?"

Nickend verschloss ich den Rucksack. "Ich denke schon."

"Wollen wir dann gleich los? Bist du fertig?" Fragte Dado.

Ich stimmte zu und wir liefen den Flur hinab, wo wir uns jeweils eine Jacke anzogen. Das Wetter war nicht mehr ganz so schön wie gestern, aber dennoch gut genug, um draußen etwas zu unternehmen. Zur Sicherheit packte Maudado einen Regenschirm in einen anderen Rucksack, der bis auf diesen Gegenstand leer war. Wozu er den brauchte wusste ich nicht, aber ich wollte mich überraschen lassen und harkte deshalb nicht nach.
Dieses Mal liefen wir gemütlich, also konnte es nicht allzu weit weg sein, dabei zeigte Maurice mir die schöne kleine Stadt. Es war so idyllisch hier, dass ich schon fast vergaß, wie chaotisch es in meiner Großstadt vor sich ging. An ein Leben hier in Ruhe und Frieden könnte ich mich durchaus gewöhnen. Nach einigen Minuten liefen wir an einem Fluss entlang, weiter weg von den wenig befahrenden Straßen.
Das Rauschen des Wassers hallte tief in mir wider und ich konnte es auch riechen, was eine angenehme Abwechslung war. Vereinzelt joggten Menschen an uns vorbei und lächelten uns zu, ganz anders als bei mir Zuhause. In der Ferne erblickte ich eine kleine Brücke, die über den Fluss führte, doch soweit kamen wir gar nicht, da Maudado an eine Bank anhielt.

"Hier ist doch ein schöner Platz, wollen wir hier essen?" Fragte er.

Ich lächelte und nickte, dann setzten wir uns und ich holte die Lunchboxen aus dem Rucksack. Dankend nahm er seine an und öffnete sie, ihm gingen fast die Augen über, als er seine schön angerichteten Schneckchen-Brote sah. Da ich die Reste nicht wegschmeißen wollte, nahm ich sie und knabberte sie, während Maudado mich entgeistert ansah.

"Wieso hast du denn nur Ränder?" Sein Blick wanderte zwischen unseren Boxen hin und her.

"Ich esse die gerne und wegschmeißen kam nicht in Frage." Antwortete ich.

Gerade als er unsere Lunchboxen tauschen wollte, zog ich meine weg und deutete auf seine Schneckchen. "Die habe ich extra für dich gemacht, also iss sie auch. Sonst werde ich traurig."

Damit hatte ich ihn und er begann eins der Brote zu essen, woraufhin ich ihn dann anlächelte und auch weiter aß. Nach unserem Frühstück liefen wir über besagte Brücke und kamen in immer ländlicheres Gebiet, wo sich einige Felder aneinanderreihten. Dann sah ich ein Schild, auf dem ein großer Kürbis gemalt war, mit der Aufschrift -Gemüsemarkt-.

"Oh cool! Ich war schon lange nicht mehr auf so einem Markt!" Sagte ich begeistert.

Maurice freute sich, dass es mich glücklich machte. "Na dann habe ich ja was gutes ausgesucht."

"Auf jeden Fall! Das letzte Mal war ich mit meiner Mama und meiner Oma, als ich klein war." Schwelgte ich für einen Moment in Erinnerungen.

Langsam schlenderten wir durch die Felder und sahen uns die verschiedenen Gemüsesorten an, viele Variationen des jeweiligen Gemüses waren vorhanden. Ich war erstaunt, dass es hier so viel Auswahl gab, da war der Markt auf dem ich war, nichts dagegen. In Euphorie fühlte ich mich in die Vergangenheit zurückversetzt und erinnerte mich an den Herbst, als ich ein Kind war. Rotes Laub lag auf dem Boden und trotz der Kälte schien die Sonne. Ich lief von Stand zu Stand und zerrte meine Mutter hinter mir her.
Dasselbe tat ich gerade auch mit Maurice, den ich unbewusst an die Hand genommen hatte und mitzog. Breit grinsend sah ich ihm ins Gesicht und erkannte, dass er etwas rot war, doch er lächelte auch.

PoV Maudado

Ihre Hand war so warm und sie so fröhlich, dass ich nicht anders konnte, als mich ebenfalls zu freuen. Dafür, dass sie eigentlich schüchtern war, schien sie gerade richtig aufzublühen, was mir ein Kribbeln in den Bauch zauberte. Es war wirklich was Neues, so etwas zu fühlen. Nicht dass ich nicht schon einmal verliebt war, aber dennoch war es anders. Ich kannte (D/N) noch nicht lange, aber ihre Art ließ mich unwillkürlich lächeln und wenn sie so süß war, wurde ich rot. Mich nicht so beherrschen zu können, kannte ich nicht.
Aber vor allem war es schön, dass sie mich ganz normal behandelte, nicht wie einen Superstar oder ähnliches, wovor ich am Anfang Angst hatte. Ab und zu bemerkte ich schon, dass sie mich etwas hochlobte, aber das führte ich komischerweise nicht auf meine Karriere zurück. Sie sah mich einfach mit ihren schönen Augen an und sah mich als Mensch, den sie scheinbar gerne hatte. Und schon wieder blühten die Schmetterlinge in mir auf.

Dein PoV

So erkundeten wir den ganzen Markt und kauften hier und da etwas ein, was Maudado in seinen Rucksack packte. Dann sah ich ein Schild, was mich noch mehr freute, auch wenn ich nicht genau wusste wieso, -Kürbismarkt-.
Da es Spätsommer war, gab es schon Kürbisse zu ernten und ich wollte unbedingt da hin, was Maurice mir natürlich nicht verwehrte. Erst dachte ich, dass ich mich zu kindisch verhielt und er dadurch keinen Spaß hatte, aber jedes Mal, wenn ich euphorisch auf etwas zeigte, konnte er nicht anders als sich ebenfalls freuen. Dieser Tag war einfach wundervoll, auch wenn sich langsam die Wolken dichter über uns zusammenzogen.
Vereinzelte Tropfen fielen hinab, doch die hielten uns nicht auf, noch ein paar kleine Kürbisse zu kaufen. Doch als es etwas stärker nieselte, machten wir uns auf den Rückweg, schließlich hatten wir alles gesehen und mehr als genug eingekauft. Beim Laufen holte Maudado den Schirm hervor und hielt ihn über unsere Köpfe, wodurch ich etwas näher neben ihm lief, um nicht nass zu werden. Meine Schulter berührte seinen Oberarm und wieder einmal wurde mir unser Größenunterschied bewusst. Wie ein Pärchen liefen wir zu ihm nach Hause, ich grinste durchgehend in mich hinein, was der Blonde zum Glück nicht mitbekam.

Glücklicher Zufall 🐌 Maudado x femReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt