12. Besonderer Tag 🐌

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Dein PoV

Wir fuhren schon eine ganze Weile, doch meine Lunge hielt mit, Maurice hatte sein Tempo aber auch an mich angepasst. Es lag eine angenehme Stille zwischen uns, die Geräusche der Natur wirkten auf mich und ich fühlte mich frei. Die frische Waldluft versorgte mich bei jedem Atemzug mit neuer Energie und ich erhöhte mein Tempo etwas, um neben Maudado zu fahren.

Lächelnd sah ich ihn an und fühlte mich unbeschwert. "Das ist wirklich schön hier. Danke."

Kurz huschte ein leicht verwirrter Ausdruck über sein Gesicht. "Wieso bedankst du dich dafür?"

"Na weil du dir extra die Zeit für mich nimmst, obwohl du sicher arbeiten müsstest oder was anderes machen könntest." Beantwortete ich seine Frage.

"Aber ich habe es doch vorgeschlagen und ich habe auch Spaß." Lächelte Maurice süß.

Ein leichtes Kribbeln durchzog meinen Bauch und ich sah nach vorne, damit er meine rosa Wangen nicht so deutlich sehen konnte. Doch schnell wurde meine Aufmerksamkeit auf etwas anderes gelenkt, denn wir durchbrachen den dichten Wald und kamen bei einer weiten und freien Landschaft an. Hügel grenzten an Hügel, kleinere Berge ragten hervor und endloses Grün zierte alles. Meine Augen strahlten und funkelten, dabei hörte ich auf in die Pedale zu treten, da ich wirklich geflasht war.
Mit meinen Eltern war ich schon oft durch solche Gegenden gefahren, doch so hautnah und mitten drin hatte ich es noch nie gespürt. Maudado wurde ebenfalls langsamer und blickte zu mir, dann in die Ferne.

"Na, habe ich zu viel versprochen?" Kicherte er.

Es dauerte einige Sekunden bevor ich zu ihm sah. "Auf keinen Fall... Das ist ja noch besser, als ich es mir vorgestellt hab..."

"Schaffst du es, noch 10 Minuten weiter zu fahren? Ich will dir was zeigen." Schmunzelte Maurice.

"Ich denke schon." Lachte ich nun und fuhr ihm hinterher.

Diese Minuten waren nicht ohne, da er mich einen Hügel hinaufschleifte, doch ich konnte mir denken, was er mir zeigen wollte und sah deswegen nicht in die Ferne. Endlich oben angekommen hielt Maudado an und stieg vom Rad ab, ich tat es ihm gleich. Dann kam er zu mir und legte mir von hinten seine Hände auf die Augen, anschließend drängte er mich einige Schritte nach vorne und drehte mich. Danach nahm er seine warmen Hände weg und ich blickte in die Weite, die schier endlos zu sein schien. Von hier oben konnten wir alles überblicken und mir klappte der Kiefer runter, es war wirklich was Besonderes. Ob das auch an Maudado lag?

"Wow.." Murmelte ich.

Maudado stand neben mir und sah mich an, sein Lächeln war nicht zu übersehen, dann blickte er ebenfalls in die Ferne und atmete tief durch. Die Sonne schien und erfüllte die Landschaft mit Wärme, die direkt in mein Herz drang. Plötzlich tauchte vor meiner Nase eine Flasche Wasser auf, die mir Maurice hinhielt und mich wieder anlächelte. Ich kam nicht darauf klar, wie schön es war und wie tief mich seine Freundlichkeit traf, mein Herz blühte richtig auf. Dankend nahm ich ihm die Flasche ab und trank ein wenig, Fahrrad fahren machte wirklich durstig und wir waren schon einige Stunden unterwegs.
Nachdem wir noch ein wenig diese schöne Aussicht genossen hatten, schwangen wir uns wieder auf die Räder und radelten zu einem anderen Ort. Dieses Mal war es einfacher, da wir schon auf den Hügeln waren und nicht mehr viel Bergauf fahren mussten. Große Wiesen, die in Feldern für Bauern endeten erstreckten sich um uns herum und ich sah einige Traktoren, die den Geruch von frischem Gras verteilten.
Auf einem hohen Hügel, der mit grünem, weichem Grase bedeckt war, hielten wir ein weiteres Mal an und Maudado löste seinen Korb vom Fahrrad. Ich stellte mein Fahrrad neben seins und folgte dem Blonden einige Meter auf die Wiese, von der aus wir eine weitere wundervolle Aussicht hatten. Dann zauberte Maurice eine Decke aus dem Körbchen und breitete sie aus, wobei ich ihm schnell half.

"Lass uns was essen, ich habe einen kleinen Lunch vorbereitet." Maudado setzte sich.

Ich nahm neben ihm Platz und warf einen Blick in den Korb. "Du hast wirklich an alles gedacht. Ich dagegen habe sogar etwas zutrinken vergessen."

"Meine Planung, meine Verantwortung." Kicherte Maurice und nahm Sandwiches heraus.

Ich lachte ebenfalls. "Stimmt. Aber die Idee hier zu picknicken war wirklich super."

"Danke." Maudado gab mir eins der Brote und packte seins aus der Folie aus.

"Ich liebe die Natur." Sagte ich mit ruhiger Stimme. "Also nicht, dass ich das Leben in der Großstadt nicht mag, aber ich habe das Gefühl, dass man nur hier wirklich durchatmen kann."

"Große Menschenmaßen waren noch nie mein Fall, deswegen fühle ich mich in kleinen Städten oder Dörfern ziemlich wohl." Erzählte der Blonde.

Zustimmend nickte ich. "Kann ich voll verstehen, manchmal ist mir das auch zu viel, aber ich bin es auch gewohnt."

Zusammen genossen wir das Essen und Maurice nahm zwei Tuppaboxen heraus, in der sich eine Portion Obstsalat befand.

"Du hättest doch ruhig was sagen können, dann hätte ich dir helfen können." Sagte ich, als ich diese Liebe in der Zubereitung spürte.

"Ach alles gut, ich wollte dich überraschen." Sagte er leise und mit rosa Wangen.

Mein Gesicht hellte sich auf und ich konnte nicht anders als breit grinsen. "Das ist dir definitiv gelungen. Danke Maudado."

Das Zwitschern der Vögel und das Rascheln der Blätter im Wind ließen mich wirklich entspannen und Maurice ging es nicht anders. Wir legten uns auf die Picknick-Decke und sahen in den Himmel, an dem viele einzelne Wolken schwebten. Immer wieder deuteten wir auf eine und sagten, an was uns diese Form erinnerte. Ich hatte permanent Angst etwas Falsches zu sagen oder zu machen, doch bei Maurice war diese Angst wie weggeblasen.
Wenn ich etwas Komisches sagte, lachte er oft, aber nicht um sich über mich lustig zu machen, sondern eher, als würde er meine Tollpatschigkeit niedlich finden oder so. Aber bei ihm war es auch nicht anders, es tat einfach gut, mal wieder so viel zu lachen, auch wenn mein Leben nicht traurig war. Es war einfach besonders.
Als die Sonne langsam begann zu sinken, machten wir uns auf den Rückweg, damit wir nicht im Dunklen fahren mussten. Langsam begannen die Grillen zu zirpen und ein schönes rot tauchte unsere Umgebung ein. In der Ferne sah ich schon wieder das Dorf und wir rollten den Hügel hinab, durch die Bäume, die immer vereinzelter standen. Kurzerhand gaben wir noch mein Fahrrad ab und liefen dann zu seiner Wohnung zurück, den Abend wollten wir mit zocken verbringen. Während ich mir etwas Bequemeres anzog, bereitete Maudado schon einmal seinen Pc vor, damit wir gleich mit spielen beginnen konnten.

"Such dir ruhig was aus, ich ziehe mich auch kurz um. Und nachher können wir was zu essen bestellen." Sagte Maurice.

Ich setzte mich auf den Stuhl, den er mir gebracht hatte und durchstöberte seine Steam-Spiele. Es waren wirklich viele Spiele dabei und auch viele niedliche. Im Endeffekt entschied ich mich für das Coop Game -Shift Happens-. In seinen Videos mit Germanletsplay sah es lustig aus und ich wollte es damals schon mal spielen, doch hatte keinen dafür.
Als Maudado wiederkam zeigte ich auf den Bildschirm und grinste, was er nur erwiderte und es startete. Er suchte noch einen zweiten Controller und drückte ihn mir in die Hand, direkt begannen wir zu spielen, doch nach einiger Zeit mischte sich der Hunger bei uns ein. Also öffneten wir einen Liefersevice und suchten uns jeweils etwas aus. Da es noch etwas dauerte, bis unser Essen da war, wollten wir weiterspielen. Da klingelte auf einmal Maudado's Handy.

"Geh ruhig ran." Sagte ich. 

Glücklicher Zufall 🐌 Maudado x femReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt