Levi X Reader ~ Little Secret~ // BEENDET//

Wiedersehen

Seine Worte lösten einen Schauer über meinen Körper aus und ich sah ihm in die Augen. Ich atmete viel zu schwer und auch sein Atem ging ein wenig hektischer.

"Levi..", hauchte ich leise, doch ich wusste im Grunde nicht, was ich sagen sollte. Sollte ich mich für seine Worte bedanken? Oder mich entschuldigen, weil ich zu Perplex war, um seinen Kuss zu erwidern? Der mir wirklich mehr als gefallen hatte und ich sofort da weiter machen würde, wenn ich den Mut dazu hatte. Wozu hatte er mich geküsst? Um meinen Redeschwall zu unterbrechen?

So viele Fragen, die in meinem Kopf herumschwirrten und ich war zu Feige, um sie zu stellen. Ich hatte ihn geküsst und wusste nicht warum und auch er hatte mich geküsst und ich wusste immer noch nicht warum. Ich wurde einfach nicht schlau daraus.

Ich seufzte laut, was Levi zum schmunzeln brachte.
"War der Kuss so miserabel?", hörte ich ihn fragen und als ich ihm in die Augen sah, entdeckte ich ein wenig...nervosität?

Das brachte mich zum Kichern und sofort nahm Levi seinen gewohnten monotonen Ausdruck an. Bevor seine Laune komplett sank, klärte ich ihn lieber auf:
"Nein.", sagte ich und ich schmunzelte immer noch ein wenig.
"Ich war..zu geschockt, um irgendwie drauf einzugehen.", gestand ich und ich sah seinen Mundwinkel leicht nach oben zucken.

"Soll ich dich jetzt immer vorwarnen, bevor ich dich küsse?"

"Du willst mich noch mal küssen?", bevor ich realisierte, was ich da überhaupt ansprach, war es schon raus und ich wurde wieder rot im Gesicht.

"Wenn du denn auch willst?", fragte er und sein Gesicht wanderte wieder ein kleinwenig zu mir, stoppte jedoch kurz vor meinen Lippen.

Statt etwas zu sagen, nickte ich nur sachte.

"Dann..", hauchte er und ein grinsen schlich sich auf seine Lippen.
"...werde ich dich jetzt küssen."

Ich konnte es mir nicht verkneifen meine Augen zu verdrehen, doch als ich seine Lippen wieder auf meinen spürte, war ich tatsächlich besser drauf vorbeireitet und ich erwiderte den Kuss.
Ein Kribbeln bereitete sich auf meinen gesamten Körper aus  und ich spürte, wie Levi seine Hand um meine Hüfte legte und mich ein kleinwenig dichter an mich zog.
Meine Hand legte ich auf seiner Brust ab und beinah hätte ich aufgekeucht, so gut fühlte es sich an ihn zu berühren.

Wir lösten uns nach einer Weile und rangen beide nach Atem, doch sein Gesicht blieb noch dicht an meinem.

"Dürfen wir das überhaupt?", fragte ich irgendwann und ich merkte, dass er nicht verstand, wovon ich sprach.
"Ich meine...du bist mein Vorgesetzter. Gibt es dazu irgendwelche Regeln?"

Ich weiß nicht, warum ich mir darüber sorgen machte, wenn ich im Grunde den Aufklärungstrupp den Rücken zukehren wollte, doch es schoss mir so in den Kopf.

Levi entlockte es ein kleines Lachen und ich wusste nicht, dass so etwas simples wie ein Lachen so schön klingen konnte.
"Ich glaube, es ist den Soldaten gegönnt, die zu lieben, die sie lieben wollen. Also nein. Es gibt dazu keine Regel."

Ich merkte wie ich wieder rot um die Nase wurde, doch ich sagte nichts dazu. Wenn er mir jetzt noch bestätigen würde, dass er mich tatsächlich liebte, würde ich in Ohnmacht fallen. Sollte ich allerdings nachfragen und er würde es nicht erwidern, würde ich ebenfalls in Ohnmacht fallen. Also fragte ich lieber gar nicht erst nach.

"Wir müssen den Verband drum machen.", riss mich Levi aus den Gedanken und ich nickte lediglich.
Er trat einen Schritt nach hinten und ich streckte meine Arme nach oben, damit Levi den Verband um meinen Oberkörper wickeln konnte.

Sein Blick wanderte über meinen Körper und als ich sah, dass sich seine Augen ein kleinwenig verdunkelten, musste ich ein klein wenig grinsen.
Er schluckte leicht, als er wieder zu mir trat und begann meinen Oberkörper zu umwickeln.

Nachdem er fertig war reichte er mir noch mein Shirt, was ich mir über zog. Mein Körper war bei dem Verbinden zur Ruhe gekommen und schlagartig überkam mich die Müdigkeit.

Ich spürte wie Levi mir eine Haarsträhne nach hinten strich, als ich seine sanfte Stimme hörte:
"Wenn wir zurück fahren, kannst du in dem Karren ein wenig schlafen. Ich passe auf, dass dir nichts passiert."

Ich nickte nur sachte, denn zu mehr fühlte ich mich nicht im Stande.
Ich hatte wirklich keine Ahnung, was für Zeug Hanji da zusammengebraut hatte, doch es erfüllte defintiv seinen Zweck.

Ich lief vor und auch wenn er mich nicht berührte, wusste ich, dass Levi dicht hinter mir stand.
Ich war gerade aus der Höhle heraus getreten, als ich Hanji daneben anlehnen sah. Sie sah zu uns rüber und in ihrem Gesicht war ein breites Grinsen aufgelegt.

Sie brauchte nichts sagen und auch wir sagten nicht dazu, denn wir wussten alle, dass sie alles, was wir darin getan hatten, mitverfolgt hatte.
Und so wie sie grinste, hatte es ihr gefallen.

"Ich mache dir dein Schlafkarren fertig.", sagte sie grinsend.
"Willst du auch ein Platz?", fragte sie Levi und ich spürte, dass er einen riesigen Drang hatte sie zu ermorden.

Ehe irgendeiner etwas sagen konnte war Hanji verschwunden und Levi stöhnte genervt auf.
"Eines Tages bring ich sie um."


Wir liefen zu den Anderen und Levi stand neben den Karren und wartete darauf, mir hoch zu helfen, doch mein Blick war auf jemand anderes gerichtet.
Er saß gefesselt auf einem Pferd und man konnte deutlich seine gebrochene Nase erkennen.

Ich vernahm Levis Stimme im Hintergrund, doch ich verstand nicht, was er sagte, denn mein Blut rauschte viel zu laut durch meine Adern.
Mein Körper wurde mit Adrenalin überströmt und bevor ich wirklich wusste, was ich da eigentlich tat, rannte ich los.
Auruo war nicht weit von mir entfernt und ich packte ihm am Kragen und zog ihn von seinem Pferd hinunter.
Er landete krachend zu Boden und im Augenwinkel sah ich einen Soldaten mit 3DM. Sofort griff ich nach dem Schwert, zog es hinaus und ließ das Schwert auf ihn zu saußen.

Bevor ich seine Kehle durchschneiden konnte, wurden meine Hände umfasst und ich wurde in meiner Bewegung gestoppt.

Solangsam bemerkte ich, wie unruhig es um mich wahr, doch ich konzentrierte mich lediglich an Auruos bemitleidenswerten Anblick.
Er hatte Tränen in seinen Augen und sah erschrocken zu dem Schwert, doch ich hatte keinerlei Mitleid.

"Beruhige dich.."
Es waren die ersten Worte, die zu mir durchdrangen und erst jetzt nahm ich meine Umgebung klarer wahr.
Ich erkannte, wie einige Soldaten mit ihren Waffen auf mich zielten. Hanji hatte meinen Oberkörper mit ihren Armen umfasst und Levi hielt meine Hände, in der ich immer noch das Schwert umklammert hatte.

"Lass die Waffe los.", hörte ich wieder Levis Stimme und mein Körper reagierte auf ihn. Einen Finge nach dem nächsten ließ ich locker, ehe Levi mir das Schwert abnahm und wie ich sah, Jean wieder übergab.
Ihm hatte ich auch das Schwert gestohlen.

Ich spürte wie Hanji mich los ließ und dafür Levis Arm um meine Hüfte.
Ich hörte, wie Auruo aufgeholfen wurde und ich spürte sofort seinen widerwertigen Blick in meinem Rücken.
Bis ich aus seine Stimme hörte:

"Bist wohl jetzt seine Hure?"
Mein Herz setzte einen Moment aus und ich brauchte einen Moment länger, um zu reagieren und ich stellte mir schon vor, wie ich mich wieder umdrehte und ihm endlich sein Schädel zu Brei prügeln würde.

Doch ich hatte mich nur zur Hälfte umgedreht, da sah ich, wie Levi neben Auruo stand. Er holte mit seinem Bein aus und trat ihm ins Gesicht. Er sackte zu Boden und Levi holte noch einmal aus und trampelte sein Gesicht in die Erde. Ich hörte es knacken und sah, wie das Blut spritzte.

Auruo stöhnet gequält auf und Levi trat noch ein weiteres Mal zu, ehe er ihn an den Haaren packte und grob nach oben zog.
Ich sah, wie er ein Auge zu kniff, weil es vermutlich bereits zugeschwollen war. Blut lief ihm über die Wange und aus der Nase und ich sah, wie ihm ein Vorderzahn fehlte.

"Wenn du.."
Levi sprach leise und es klang mehr als nur drohend.
"...sie nur noch einmal ansprichst, werde ich das nächste mal nicht mehr aufhören."

Auruo öffnete den Mund, um was zu sagen, doch Levi ließ seinen Kopf los und er sackte zu Boden.
Er kam zu mir gelaufen und er legte seinen Arm wieder um mich, ehe wir endlich zu dem Karren gingen. Ich stieg auf und legte mich auf die Seite.

Levi stieg auf sein Pferd und blickte zu mir runter.
Wieder überkam mich die plötzliche Müdigkeit und es waren seine grauen Augen, die ich als letztes sah, als ich in einen ruhigen Schlaf glitt.... <3