Kapitel10

239 24 1
                                    

Alex's sicht:

Heute werde ich meine Eltern das erste mal nach dem Unfall wiedersehen. Im Krankenhaus haben sie mich nicht besucht, aber das habe ich auch nicht erwartet, da es ihnen ziemlich egal ist wie es mir geht, haupsache ich schreibe gute Noten und mache keinen Ärger. Wahrscheinlich waren sie froh mich ein paar Tage los zu sein. Die Tür geht auf. "Beeil dich, ich muss zur Arbeit!", sagt meine Mutter gestresst. Kein Hallo, kein wie geht es dir, kein ich habe dich vermisst. Ich erwiedere nichts, aber das scheint ihr nicht aufzufallen. Schnell ziehe ich mir noch andere Sachen an, nehme Jacks Rose aus der Vase und gehe meiner Mutter hinterher. Die Treppen hinunter, vorbei an der Dame am Empfang und durch den Ausgang des Krankenhauses auf den Parkplatz. Der weiße Audi von meiner Mutter parkt gleich in der ersten Reihe. Ich mache die Autotür mit meiner linken Hand auf, da die rechte immer noch eingegipst ist. Kaum habe ich mich angeschnallt fährt meine Mutter los und biegt in die Haupstraße ein. "Wenn wir Zuhause sind holst du sofort den verpassten Schulstoff nach. Und pass das nächste mal besser auf wenn du über die Straße gehst!", nörgelt sie."Klar.", erwiedere ich. Sie redet noch einige Minuten mit mir, aber ich bin mit meinen Gedanken bei Jack. Ich berachte die Rose in meinen Händen und halte sie so, dass meine Mum sie durch den Rückspiegel nicht sehen kann. Nach einer Gefühlten ewigkeit bleibt das Auto stehen und ich steige aus. Meine Mum fährt gleich weiter in ihr Büro, sie ist die zweite Chefin von einer Computer-Firma und desswegen immer sehr beschäftigt. Nachdem ich die  Fußmatte aufgehoben habe, stelle ich fest dass der Haustürschlüssel nicht darunterliegt wie normalerweise. Ich gehe ums Haus aber natürlich ist kein Fenster offen. Dann bleibt mir wohl nichts anderes übrig als durch den Keller zu klettern. Ich schiebe das Gitter zur Seite und zwänge mich durch das enge Fenster, das immer offen ist weil der Griff kaputt ist. Mein gebrochener Arm tut höllisch weh, aber ich versuche den Schmerz so gut es geht  zu ignorieren. Ich gebe das Gitter wieder auf seinen Platz zurück und gehe durch den Halbdunklen Raum. Im Gang ist es stockdunkel. Vorsichtig taste ich mich an der Wand entlang und irgendwie schaffe ich es bis zum Lichtschalter zu kommen ohne über etwas zu stolpern. Ich gehe die Treppen hoch in mein Zimmer, wo Ich Jacks Rose in eine Vase gebe und in ein paar Schulbücher schaue. Nach einer Stunde beschließe ich eine Pause zu machen um etwas zu Essen. In der Küche nehme ich mir eine Packung Schockokekse aus dem Schrank und setze mich an den Tisch. Plötzlich höre ich wie das Gartentor quietscht. verwirrt sehe ich auf die Uhr. Es ist doch noch viel zu früh, meine Mutter kommt erst am Abend wieder und mein Vater ist bis zum Wochenende auf einer Geschäftsreise. Langsam stehe ich auf und gehe zum Fenster, aber ich kann nichts sehen. Wahrscheinlich habe ich mir das nur eingebildet. Ich drehe mich um und gehe wieder richtung Tisch. Plötzlich höre ich ein leises klopfen hinter mir. Ohne mich umzudrehen renne ich die Treppe hinauf in mein Zimmer und sperre die Tür hinter mir ab. Warum bin ich nur so ein verdammter Angsthase? Unruhig gehe ich hin und her, bis mei Blick auf den Baseballschläger im Regal fällt. Bevor ich es mir anders überlegen kann greife ich danach und gehe richtung Küche. Ich sehe nimanden und höre auch keine Geräusche. Mit zitternden Knien gehe ich in den Garten und schleiche die Hausmauer entlang. Plötzlich höre ich Schritte hinter mir. Ohne zu zögern drehe ich mich um und hole mit dem Schläger aus.

Who could deny these butterflies (All Time Low)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt