Kapitel 3

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Alex's sicht:

Mein Wecker klingelt. Lustlos mache ich ihn aus und gehe mich duschen. Was soll ich heute anziehen? Ich entscheide mich für eine schwarze Jeans, ein schlichtes weißes shirt, meine schwarze Lederjacke und rote Converse. Nach einer Schüssel Cornflakes hole ich meine Schultasche und verlasse das Haus. Ich werfe einen Blick auf meine Armbanduhr. Wenn ich den Bus nehme, bin ich in 10 Minuten in der Schule. Aber ich beschließe zu Fuß zu gehen, das wird zwar knapp, aber das ist mir egal. In der Schule angekommen, öffne ich meinen Spint. Ich merke, dass ich nicht alleine bin und drehe mich um. Vor mir steht Ben. Er ist eine Klasse über mir und seit ich ihn das erste mal gesehen habe, stehe ich auf ihn. Er weiß das schon lang, aber er hat mich bis jetzt nie beachtet. Er lächelt mich an. Unsicher lächle ich zurück. Seine schwarzen Haare liegen perfekt und seine grünen Augen funkeln im schwachem Licht der alten Lampe. Er macht einen Schritt auf mich zu und drückt mir einen Zettel in die Hand, dann geht er die Treppe hoch und verschiedenet in Richtung Klassenräume. Verwirrt stehe ich da und öffne den Brief.

Lieber Alex,
Ich weiß schon eine ganze Zeit lang, dass du mich magst. Es tut mir leid, dass ich mich noch nicht früher dazu geäußert habe, aber ich war mir nicht sicher ob ich etwas für dich empfinde. Ich habe lange nachgedacht und bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich es mit dir Versuchen will. Ich weiß es hat lange gedauert, aber wenn du immer noch auf mich stehst dann ruf an: (Telefonnummer)

Warum gerade jetzt? Ich hatte es schon vor einem Jahr aufgegeben und er ist soviel ich weiß nur mit Mädchen zusammen. Fuck! Ich hab die Zeit ganz vergessen. Ich bin schon fünf Minuten zu spät, schnell renne ich die Stufen rauf und den Gang entlang. Vor dem Klassenzimmer holte ich noch einmal tief Luft, befor ich die Tür öffne, bereit auf Mühlbachers Strafpredigt. Aber Herr Mühlbacher ist nicht da, stattdessen sitzt ein ziemlich junger Mann auf dem Lehrerpult. Er hat dunkelbraune Haare von denen ein Teil vorne Blond gefärbt ist und trägt ein schwarzes Shirt mit der Aufschrift 'Boner', dazu eine dunkelgraue, fast schwarze Röhrenjean. Ich hab ganz vergessen, dass wir heute einen neuen Mathelehrer bekommen. Das fängt ja schon mal gut an. "Sorry", sagte ich verlegen und gehe in die Letzte Reihe, wo mein Tisch ist. Die anderen Schüler kichern und lästern.

Jack's sicht:

"Ich denke ich kann dieses mal darüber hinwegsehen, aber achte das nächste mal darauf pünktlich zu kommen", sage ich zu dem Jungen. Er hat zerzauste Haare, die ihm ins Gesicht fallen. Irgendwie ist es komisch so zu reden, ich habe schließlich selbst probleme mit dem Aufstehen und bin desswegen oft unpünktlich. "Also nochmal für alle, ich bin Herr Barakat euer neuer Mathelehrer. Da ich eure Namen noch nicht kenne, bitte ich euch nacheinander aufzustehen und euren Vor- und Nachnamen zu sagen." So stehen alle auf und ich versuche mir die Namen und Gesichter einzuprägen. Der Junge von vorhin kommt als letztes dran, weil er ganz hinten im Eck sitzt. Er steht auf und sagt: "Ich heiße Alexander Gaskarth, aber alle nennen mich Alex." Hab ich gerade richtig gehört? Das war Alex? Er sieht noch besser aus als ich ihn mir vorgestellt habe. 'Jack, konzentrier dich! Du darfst ihn nicht mögen! Zumindest nicht auf diese Art.' "Ist alles in Ordnung mit ihnen?", fragt Alex verwirrt. "Ja, klar. Ich hab nur kurz an was gedacht. Du kannst dich wieder setzen.", stottere ich. 'Verdammt Jack, reiß dich zusammen. "Ich habe einen kleinen Test mit, um eueren Leistungsstand zu überprüfen.", sage ich nachdem ich mich wieder einigermaßen gefasst habe. Ein unwilliges murren geht durch den Raum. "Die Note darauf, beeinflusst nicht eure Zeugnisnote.", fahre ich fort und teile die Zettel aus. Ich schaue auf die Uhr und sage: "Ihr habt Zeit bis zur Pause, also eine halbe Stunde." Ich setze mich an den Lehrertisch un tue so als würde ich irgendetwas korrigieren, aber mein Blick wandert immer wieder auf Alex, der ziemlich verzweifelt aussieht. Er streicht sich durch seine Haare. Seine wunderbaren, weichen Haare. Verdammt! Zum Glück klingelt es, bevor ich noch ganz den Verstand verliere.

Alex's sicht:

Ich gebe meinen Zettel ab und beeile mich die Klasse zu verlassen. Am Schulhof setze ich mich unter den alten Kastanienbaum und hole Ben's Brief und mein Handy aus der Schultasche. Nocheinmal lese ich den Zettel und wähle die Nummer. Nach dem dritten Freizeichen geht jemand ran. "Hallo?", sagt eine tiefe Stimme. Das ist definitiv nicht Ben. "Hallo, ist da wer dran?", fragt der Mann ungeduldig. Irgendwie kommt mir seine Stimme bekannt vor. "Hör mal zu du Witzbold, ich finde das überhaupt nicht lustig. Wenn ich herausfinde wer du bist, dann kannst du was erleben!", schimpft die Stimme. Plötzlich erkenne ich ihn. Es ist Herr Mühlbacher, hoffentlich erkennt er mich nicht. Ich stammle: "Sorry, ich... ich hab mich verwählt" und lege schnell auf. Ich höre ein lachen hinter mir und sah Ben und seine Freunde. Tom äfft mich nach: "Sorry, ich... ich hab mich verwählt" Ben prustet los: "Dachtest du wirklich ich würde was mit dir anfangen?" Er legt seinen Arm um Nicole, die seine neue Freundin zu sein scheint, und geht richtung Schulgebäude. Mit Tränen in den Augen stecke ich die Kopfhörer in mein Handy und höre ein paar Lieder von Simple Plan. Wie konnte ich nur so naiv sein. Ich habe große Lust einfach nach Hause zu gehen, aber meine Eltern würden mich sofost wieder in die Schule zurück schicken. Ich wische mir die Tränen vom Gesicht weg. Plötzlich spüre ich eine Hand auf meiner Schulter und zucke zusammen. Sofort war die Hand wieder weg. Ich sehe zwei dunkelbraune Augen die mich besorgt ansehen. "Was ist los? Ist was passiert? ", fragt Herr Barakat. "Gar nichts! Ich muss gehen, sonst komme ich wieder zu spät zum Unterricht.", antworte ich und gehe. In der Klasse setze ich mich auf meinen Platz und nehme mein Chemie Heft aus meiner Schultasche. Frau Höldner, unsere Chemielehrerin, kommt wie immer zehn Minuten zu spät. Das heißt die anderen, die natürlich schon von dem Vorfall wissen, haben genügend Zeit sich über mich lustig zu machen. "Na Alex, was hat Herr Mühlbacher denn gesagt? Habt ihr bald euer erstes Date?", schreit Lars und alle lachen. Ich hasse Lars, er verprügelt mich nach der Schule immer, wenn ich nicht schnell genug bin um ihm auszuweichen.

Who could deny these butterflies (All Time Low)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt