Was Viloni wohl in der Vergangenheit erwarten wird... Ob ihr es in diesem Kapitel erfahren werdet? :)
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Devaro Schadun wachte ausnahmsweise einmal früh auf, und zwar so früh, dass er glaubte, dass er durch nichts – sei es eine alte Dame, die Hilfe bei ihren Einkäufen brauchte, oder ein Lecatpus, das hoch oben im höchsten Baum feststeckte – zu spät kommen würde. Tatsächlich war er sich heute ziemlich sicher, dass er sogar beides tun könnte, wenn es wirklich nötig wäre und trotzdem pünktlich am Trainingsplatz erscheinen würde. Sein Team wartete sonst immer sehnsüchtig auf ihn.
Der Junge lief mit einem breiten Grinsen aus der Haustür. Er konnte sich die Reaktionen seiner Teamkameraden schon bildlich vorstellen. Kenjiro würde sich für all die Male entschuldigen, in denen er trotz Devaros guten Gründen zum Zu-spät-kommen unhöflich zu ihm war. Dabei gab es kaum bessere!
Sein Tagtraum überkam ihn für einen Moment, als er sich die Szene in seinem Kopf vorstellte: „Es tut mir leid, dass ich nie verständnisvoll war. Ich weiß jetzt, dass ich mich die ganze Zeit in dir getäuscht habe. Du bist wirklich ein inspirierender Kämpfer und ich will eines Tages genauso werden wie du."
Sich vorzustellen, dass Kenjiros Entschuldigung großartig werden würde, tat gut und noch besser wäre Hillevis Reaktion. Sie würde endlich erkennen, was für ein großartiger Kämpfer er ist und dann würde sie ihm ihre Liebe gesteht. Das wäre der perfekte Tag. Heute könnte der Tag sein, an dem seine Träume wahr werden. Ein Junge dürfte doch auch träumen.
Im Träumen war er geübt, oder genauer gesagt, tagträumen. Diesmal über seine weibliche Teamkollegin: „Du warst heute sogar noch früher hier als ich. Mir war nie klar, was für ein engagierter Traumtyp du bist! So eine herausragende Disziplin. Oh Devaro, du bist die Liebe meines Lebens. Wer braucht Kenjiro, wenn ich jemanden habe, der so großartig, talentiert und pünktlich ist wie du?"
Devaros Grinsen wurde noch eine Spur breiter. Der dunkelhaarige Junge lachte fröhlich und fuhr mit demselben Tagtraum fort, in dem er seinen Ausbilder Abner Phosglor im Hintergrund sah. Dieser würde ihm mit einem stolzen Lächeln zunicken bevor er Devaro durch die Haare strubbeln und sagen würde: „Toll, dass du pünktlich warst. Devaro, du bist sogar vor Kenjiro aufgetaucht. Ich wusste, dass es einen Grund gibt, warum du mein Lieblingsschüler bist. Ich bin so stolz auf dich."
Der Schadun konnte das wachsende Grinsen über seine eigene Vorstellungskraft nicht von seinem Gesicht nehmen. Er war verloren in seiner eigenen Welt, dass er es gerade noch so vermeiden konnte Zivilisten umzurennen, die die Straßen schon früh morgens geschäftig füllten. Mit seinen Krieger-Reflexen schaffte er es jedoch gerade noch so, auszuweichen, um sich danach umzudrehen und den verärgerten Menschen mit einem Wink seiner Hand eine Entschuldigung zuzurufen. Danach lief er immer noch genauso nicht-achtend auf seine Umgebung weiter.
Nach einem nur sehr knapp vermiedenen Unfall, begann der auszubildende Krieger seiner Umgebung mehr Aufmerksamkeit zu schenken und schüttelte seine Fantasien ab. Es wäre nicht gut, zu spät zu kommen oder sich zu blamieren, indem er gegen einen Baum oder sogar einen Menschen rannte. Das wäre in allen Fällen leider nicht das erste Mal.
Devaro wusste einfach, dass Kenjiro es gegen ihn verwenden würde. Jedes Mal regte der gleichaltrige ihn mit seinem: „Ich bin cool, also weiß ich alles Peinliche, das du je getan hast", Blick auf. Wie oft hatte er das schon über sich ergehen müssen? Noch schlimmer war allerdings der enttäuschte Blick von seiner geliebten Hillevi.
Nachdem er eine weitere Minute gelaufen war, bemerkte der Dunkelhaarige etwas Seltsames. Er verlangsamte bis zum Stillstand, als seine Neugierde ihn überwältigte. Um ihn herum war nichts visuell wahrnehmbar. Jedoch beschlich ihn ein kribbelndes Gefühl. Es war irgendwie vertraut aber gleichzeitig auch so fremd.
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Das Mädchen, das vom Himmel fiel
FantasyViloni lebt in der Welt Enervirtu, in der die Menschen mit Kräften zum Kämpfen ausgebildet werden, um die Bewohner des Landes vor den anderen zu schützen. Sie selbst als Nationsführer hat eine große Verantwortung. Doch als ein zu starker Gegner auft...