The right one (Anna & Samu Teil 3)

Teil 22 (222)

SAMU

Ich war so froh, dass Greta und Hans eingewilligt hatten, doch noch zu unserer Hochzeit zu kommen und sich mit Anna zu versöhnen. Ob sie sich letztendlich auch mit mir anfreunden würden, das wusste ich nicht, aber das war für mich zweitrangig. Für mich zählte nur, dass mein geliebter Engel glücklich ist und Lauri nicht auf Oma und Opa verzichten muss. Die kleine Maus sollte nicht zwischen mir und ihren Großeltern hin und her gerissen fühlen. Sie konnte doch überhaupt nichts für die Vergangenheit und wie sollte sie es auch verstehen?

Mich hätte an diesem Tag sowieso nichts erschüttern können. Ich war einfach nur glücklich, dass Anna endlich meine Frau wurde, ich hatte meine Familie, meine Freunde und die Jungs um mich rum, alle waren gesund und munter. Mehr brauchte ich nicht. Es war endlich einfach alles perfekt. Sogar mit Osmo hatte ich mich versöhnt. Ich wusste, dass er immernoch traurig wegen Anna war, aber er hatte mir gesagt, dass er damit leben kann und muss und dass er unsere Freundschaft nicht verlieren will. Wir sind einen Abend nach dem Junggesellenabschied nochmal ein Bier zusammen trinken gegangen und haben uns ausgesprochen, sodass nichts mehr zwischen uns stand.

Und Anna...was soll ich sagen? Sie war einfach wunderschön. Die schönste Braut, die ich je in meinem Leben gesehen habe. Sie überstrahlte einfach alles und am liebsten hätte ich sie die ganze Zeit in meinen Armen gehalten und nicht mit den anderen Gästen geteilt, aber auch wenn es natürlich UNSER Tag war, ging das heute nicht. Jedes Mal, wenn ich daran dachte, was wir bisher alles zusammen durchgestanden hatten, wie wir uns kennen lernten und was danach kam auf dem Weg bis zum heutigen Tag, kamen mir die Tränen. Ich war heute extrem emotional und nah am Wasser gebaut. Ich freute mich schon jetzt auf den Abend, auf unsere Hochzeitsnacht zu Hause mit meiner Frau. „Meine Frau", wie gut sich das anhörte und erst anfühlte. Voller Stolz betrachtete ich den glänzenden Ring an meinem Finger, den ich von nun an keine Sekunde mehr ablegen würde. Er stand für unsere Verbindung, für unsere unendliche Liebe und die tiefe Verbundenheit, die wir beide füreinander empfanden. Noch nie zuvor hatte ich mich einer Frau oder gar einem anderen Menschen gegenüber so öffnen können wie Anna. Sie kannte mich mit all meinen Stärken und Schwächen, mit meinen guten und schlechten Seiten und liebte mich trotzdem. Nichts musste mir vor ihr peinlich oder unangenehm sein. Ich konnte ihr immer alles sagen und ihr 100% vertrauen. Leider konnte sie das bei mir nicht immer und schon wieder stiegen mir heiße Tränen in die Augen, als ich daran dachte. „Hey, mein Schatz, was ist los?", hauchte sie jetzt, als sie sich aus den Armen ihrer Eltern befreit hatte. Noch immer standen wir hier im Flur. Die anderen Gäste fragten sich bestimmt schon, wo wir so lange blieben. Schnell wischte ich mein Gesicht mit dem Ärmel meines Jackets trocken. „Hier nimm das", sagte Eve, die gerade reingekommen war und hielt mir ein richtiges Taschentuch hin. „Danke." „Ich habe gerade nur über etwas nachgedacht mein Engel. Es ist alles gut, mehr als gut, es ist perfekt", lächelte ich glücklich und zog sie in meine Arme. „Samu, ihr müsstet so langsam mal wieder nach draußen kommen, sonst verpasst ihr noch eure eigene Hochzeitsfeier", ermahnte meine Mum uns. Sie hatte ja recht. Zusammen gingen wir also alle wieder raus, wo die Sonne von einem nahezu wolkenlosen Himmel strahlte. Alle schienen sich angeregt zu unterhalten und die Musik spielte im Hintergrund, aber jetzt war es Zeit richtig zu feiern. Riku ging nach vorn ans Mikro und bat den DJ, Musik aus zu machen.

„Hallo alle zusammen, wie ja einige von euch wissen, haben Anna und Samu", er schaute in unsere Richtung, „und auch wir anderen von der Band, kürzlich einen 1A Hochzeitstanzkurs bekommen." Die Jungs von der Band lachten auf. „Riiicoooo", rief Sami laut dazwischen und alle lachten. „Deshalb wird es Zeit, dass das Brautpaar uns jetzt zeigt, was es gelernt hat. Es ist Zeit für den Hochzeitstanz." Alle klatschten, stellten sich in einem sehr großen Kreis auf und Anna und ich gingen in die Mitte. Dann machte der DJ die Musik wieder an und „Perfect" von Ed Sheeran erklang. Wir tanzten einen langsamen Walzer dazu, das schien uns die „sicherste" Variante von Hochzeitstanz zu sein, außerdem konnte ich so meine Anna im Arm halten und sie beim Tanzen verliebt ansehen. Das war sie. MEINE Frau, meine Seelenverwandte, mein Herz und mein Leben. Ich liebte sie so sehr.