Kapitel 36

961 38 1
                                    

King's Sicht

Zusammen laufen Damian und ich nach unten, wo auch schon der Rest unserer Familie wartet. Das Rudel trifft erst in circa einer halben Stunde ein.

„Ah Mum, gut das du schon mit dem Essen angefangen hast": sagt Damian erleichtert und läuft zu Seraphina in die Küche

Ich hingegen setze mich zu den Jungs.

„Luke, wie sieht's aus?"

„Ist alles fertig"

„Ich danke dir"

Er nickt und lehnt sich an Josh.

Für die Mehrheit wird es der erste Krieg werden aber wir haben so hart und viel für solche Fälle trainiert. Wir haben viele, die sogar in Menschen Gestalt kämpfen werden, weil sie so besser gegen andere Wölfe kämpfen können. Wir haben Talente in unserem Rudel, die sich andere nur wünschen.

Das einzige was mir Sorge bereitet, ist die unbekannte Waffe der Gegner. Ich habe nicht die reinste Ahnung, was oder wozu sie dienen kann. Wir haben und werden uns aber darauf vorbereiten. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir gewinnen werden. Das alles nimmt bald ein Ende.

Als sich nun das ganze Rudel im Wohnzimmer befindet stehe ich auf, „Holt euch erst einmal etwas zu Essen. Ihr habt es euch verdient. Wir besprechen alles während dem Essen"

Mit einer Handgeste zeige ich in die Küche, wo Damian und Seraphina jedem etwas auffüllen.

„Hier": sagt Damian, setzt sich neben mich und reicht mir einen dampfenden Teller.

„Mhm riecht köstlich"

Ein leichtes Lächeln bildet sich auf seinen Lippen.
Das Rudel isst und alle unterhalten sich. In manchen Ecken ertönt Gelächter und in anderen hört man jemanden diskutieren. Es herrscht eine schöne Atmosphäre, doch diese muss ich gleich in Trümmer legen.

„Leute, hört mir zu": rufe ich laut und setze mich dabei auf.

Alle drehen sich zu mir und stellen ihre Gespräche ein. Nichts ist mehr zu hören.

„Zu aller erst, wollte ich bescheid sagen, dass das Training morgen um 6 Uhr beginnt und den selben Ablauf wie heute hat, wenn nicht sogar härter. Alle die nicht kämpfen, werden in unseren Bunker gesperrt. Das geschieht schon um 22 Uhr. Er wurde heute schon mit Nahrung und Wasser für bis zu einer Woche ausgestattet, dennoch bitte ich euch eure Kinder oder Verwandten darauf vorzubereiten. Nehmt auch Abschied. Luke wird jetzt unseren Verteidigungs- und Angriffsplan erläutert", ich blicke zu Luke, welcher sich jetzt aufrappelt und eine riesige Karte von unserem und den anderen Gebieten in die Höhe hält.

Während Luke unseren Plan erklärt, klammert sich Damian ganz nah an mich. Ich spüre seine Angst, sie sitzt ganz tief in ihm und ist unermesslich. Ich ziehe ihn auf meinen Schoß und streichle ihm immer wieder über den Rücken. Es wird bald ein Ende haben. Das verspreche ich dir, Damian. Du musst nicht mehr leiden, dafür werde ich sorgen.

Wir alle versuchen uns noch einen schönen Abend zu machen, denn wer weiß, vielleicht wird es für manche die letzte Chance sein. Vielleicht sogar für mich. Doch diesen Gedanken will ich verdrängen, ich muss es schaffen, für Damian. Ich habe keine Angst vor dem Tod selbst, ich habe Angst davor, Damian derartige und unerträgliche Schmerzen zuzufügen, wenn ich sterben würde. Ich würde ihn mit meinem Tod töten. Das könnte ich mir selber nie verzeihen.

„Was ist los?": haucht Damian besorgt

Sanft streichelt er über meine Wangen und mustert traurig mein Gesicht.

„Luke?"

„Ja?"

„Wir gehen nach oben. Hältst du die Abschiedsrede?"

Tiefe Narben • MMWo Geschichten leben. Entdecke jetzt