Kapitel 38 || Seelenschmerz

959 36 2
                                    

King's Sicht

TW❗️

Seit Stunden versuche ich einzuschlafen, ohne jegliche Chance auf Erfolg. Damian ist weg. Meine Mate, mein Seelenverwandter, mein Leben. Er ist weg. ER IST WEG VERDAMMT!!

Er ist so weit weg und es fühlt sich so an, als hätte er etwas von mir mit sich genommen. Ich habe mich noch nie so schwach und kaputt gefühlt. Nicht nach dem härtesten Training und.. und nicht einmal nach dem Tod meiner Mutter. Er hat all meine Energie, all meine Kraft mit sich genommen. Mein Herz ist schwer und es fühlt sich so an als stünde es in Flammen.

Ich fühle mich leer und vollkommen allein. Ich fühle mich so, als hätte man mir alles genommen. Und das hat man auch, denn Damian ist alles für mich. Er wollte das Rudel beschützen und ist deswegen freiwillig mitgegangen. Verdammt warum bin ich der Alpha? Warum bin ich kein Beta oder Mensch, dann wäre das alles nicht passiert. Ich hatte doch höchst persönlich dafür gesorgt, dass niemand den Bunker entdeckt und er sicher ist.

Es ist meine Schuld. Alles ist meine Schuld. Ich hätte das Red-Rudel damals schon angreifen sollen aber ich habe auf die anderen gehört. Ich habe meine Meinung beeinflussen lassen und deshalb ist Damian jetzt fort.

Die Gedanken was sie wohl alles mit ihm anstellen könnten, zertrümmern meinen Kopf und versetzen mir unzählige Messerstiche ins Herz. Auch nur der Gedanke, jemand könnte Damian weh tun, tötet alles in mir.

Gefühle, Angst, Trauer, Wut, Schuld, Schmerz sind größer als jemals zuvor. Sie ergeben eine Mischung, welche mich so viel Hass empfinden lässt. Hass auf mich selbst, Hass gegen das Red-Rudel. Auch das Damian per Link nicht antwortet lässt mich keine Sekunde meine Augen schließen.
Was haben sie mit ihm gemacht?
Ich hätte bei ihm sein sollen.
Ich hätte für ihn da sein sollen.
Ich bin so ein verdammt schlechter Alpha, ein noch schlechterer Mensch und als Höhepunkt die schlechteste Mate, die ich kenne.

Meine Mutter wäre einfach nur enttäuscht von mir. Ich balle meine Hände zu Fäusten und laufe hastig im Zimmer um her. Ich hatte ihm versprochen immer bei ihm zu sein. Ihn nie zu verlassen. Ich hatte ihm versprochen, ihm würde keiner etwas zu leide tun. Und was ist passiert? Meine Versprechen waren nur leere Worte. Sie sind nichts wert. Im nächsten Moment gebe ich einen schreienden Laut von mir und in der nächsten Sekunde liegt unser Sofa in Fetzen.

Als nächstes folgt der Glastisch, welchen ich mit meiner rechten Faust in hunderte von Glassplittern zerstöre. Die Scherben bohren sich in mein Fleisch und meine Knöchel knacken verdächtig. Doch dieser physische Schmerz ist nichts gegen meinen seelischen, psychischen Schmerz. Er zerstört mich und hinterlässt tiefe Narben in meiner Seele, welche nun nicht mehr komplett ist. Ich will Damian. Er soll wieder kommen verdammt! Ich werde ihn holen und alles wieder gut machen...

Immer wieder schreie ich, was für ein verdammter idiot ich bin und wie sehr ich mich dafür hasse. Ich reiße die Gardinen runter und zerfetze sie in ihre Einzelteile.

Scheiße das reicht nicht! Ich brauche Blut. Ich will sie alle töten und zerfetzen. Ich will ihnen ihre Köpfe abreißen und ihre leblosen Körper zerfleißen. Knurrend lasse ich mich auf den Boden fallen und vergrabe meinen Kopf zwischen meine Beine. Die Trauer überströmt mich und ich fange an zu schluchzen. Tränen rangen mir ohne Pause die Wangen hinab und finden ihren Platz auf dem dunklen Boden. Meine Augen schmerzen und meine Haut brennt. Ich fühle mich als stünde ich in Flammen. Alles tut weh. Alles brennt. Am liebsten würde ich mir meine Haut abreißen und eiskalt duschen. Mein Kopf explodiert gleich und mein Herz fühlt sich so an als würde es gleich aufhören zu schlagen.

Ich weiß nicht wie lange ich so sitze, doch plötzlich vergesse ich alles. Warum und wo bin ich? Was mache ich hier? Wer bin ich überhaupt? Ich spüre diesen unerträglichen Schmerz, welcher nicht abnimmt. Doch er erinnert mich daran, dass es Damian wirklich gab. Er war bei mir, in meinen Armen, ich war in ihm. Er ist meine Mate. Er gehört mir.

Tiefe Narben • MMWo Geschichten leben. Entdecke jetzt