»Und als ich wieder da lag und nicht atmen konnte, warst du der Einzige. Der Einzige, der mich zur Besinnung bringen konnte.«
Nach dem Kampf gegen die Jäger hatte Liam es besonders schwer. Er musste sich seinen inneren Dämonen stellen; dem Kuss mit...
Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
𝐲𝐨𝐮 𝐦𝐚𝐝𝐞 𝐦𝐞 𝐚𝐧 𝒂𝒅𝒅.𝒊𝒄𝒕─𖧧
𝔈s waren die Stimmen, welche ihm Angst machten. Die Stimmen, welche ungebeten in seinem Kopf herumschwirrten und ihm jede seiner Fehler und Schwächen vor Augen führten. Sie waren laut. Ohrenbetäubend, wie ein Hammer, welcher ununterbrochen und im rhythmischen Takt auf eine rostige Metallsäule einschlug. Es war wie ein Scheppern, so dass er brutal gezwungen wurde den Stimmen zu lauschen und sie zu verstehen.
Wie, wenn sie sagten, dass er loslassen sollte, dass er seiner Wut freien Lauf lassen sollte, dass das Glühen seiner Augen berechtigt sei. Sie sagten, dass er seine Krallen in seine Opfer rammen und zusehen sollte, wie ganz langsam das Leben aus ihren Augen erlischt. Er sollte sehen was für ein Monster er war. Und er sollte es akzeptieren. Er sollte aufhören dagegen anzukämpfen.
Aber Liam war nicht schwach. Vor Jahren hatte er bereits gelernt sich deinen inneren Dämonen zu stellen. Die Dämonen, welche mit jedem neuen Kampf, mit jedem neuen bitteren Gedanken und mit jeder neuen Wunde immer mehr und erdrückender wurden. Sie verfolgten und prägten ihn mit jedem Atemzug, erniedrigten jeden Fluchtversuch und drangen ihn wieder in die Ecke.
Verstaubt, verletzt und abgeworfen, wie er dort lag - in seinem eigenen Blut, seinen eigenen Gedanken ausgeliefert, nur mit dem Wunsch endlich loszuschreien. Nur ein kleiner Schrei. Einer, oder vielleicht doch zwei. Egal wie viele es sein würden, er wusste, dass ihm damit mehr geholfen wäre, als jede kleine Geste, jedes Aussprechen, oder jede Träne in seinem Leben.
Egal ob Hilfeschrei, oder ein Schrei aus Frust. Vielleicht sogar das Zusammenbrechen.
An alles hatte er gedacht. An jedes Szenario, wie er am Boden säße und weinte. Wie er in sein Kissen schrie, oder an einer Klippe stand und in die Freiheit rief. Alles mögliche ist ihm immer wieder durch den Kopf gegangen. Doch noch immer hatte er keine Lösung gefunden.
Keinen Ausweg.
Denn es gab keinen Ausweg aus seinen Gedanken.
Das Erste, was Liam spürte als er die dunkle Schwärze verließ, war das Brennen in seiner Kehle. Der Schmerz drückte sich an dieser Stelle zusammen und würde er nicht atmen, hätte man annehmen können, dass ihm die Luft, mit einem festen Druck gegen seinen Hals, abgeschnürt wurde.
Das Zweite waren die Kopfschmerzen, welche sich anfühlten, als würde jemand mit einem Stein gegen seine Stirn schlagen und ihm verachtend den Weg in die Hölle wünschen.
Das Dritte, was er fühlte war eine kleine Hand, welche ihm sanft und langsam durch die Haare strich. Kurz fühlte es sich an, wie die Hand seiner Mutter, welche diese nette Geste zu seinen Kindheitstagen regelmäßig ausübte. Doch durch den Geruch wurde ihm bewusst, dass es sich um Lydia handelte.