03 | savior

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⠀𝐲𝐨𝐮 𝐚𝐫𝐞 𝐦𝐲 𝒔𝒂

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⠀𝐲𝐨𝐮 𝐚𝐫𝐞 𝐦𝐲 𝒔𝒂.𝒗𝒊𝒐𝒓─𖧧

𝔇er Klang vom gleichmäßig tropfendem Regen war das Erste, was Liams Aufmerksamkeit auf sich zog, als sich sehr langsam der Schleier des Schlafes löste. Das Gefühl von Benommenheit und extremer Müdigkeit ließen Liam seine Augen geschlossen halten.

Er wollte dem entspannenden Klang des Regens lauschen und noch etwas schlummern, bevor er wieder in die Realität geworfen werden würde und der Druck zurückkäme. Diese wenigen Minuten wollte er sich nehmen, er wollte leere Gedanken haben, an nichts denken, nur entspannen. Das gleichmäßige Trommeln des Regens ließ Liam eine innere Ruhe, wie seit langem nicht mehr, verspüren. Alle Sorgen schweiften von seinen Schultern und jedes Problem wurde irrelevant.

In diesem Moment fühlte er sich vollkommen. Befreit von allen Lasten und Verantwortungen. Befreit von dem Selbstzweifel und der panischen Angst, welche ihn rot sehen ließ.

Er spürte keinen Schmerz und keine Temperatur, es war noch immer so als würde er schlafen.
Er seufzte ungewollt auf, räusperte sich daraufhin, um seiner trockenden Kehle zu entkommen. Er schmeckte einen bitteren, metallischen Geschmack, welcher ihm viel zu bekannt vorkam.

In diesem Moment wurde Liam wieder in die Realität befördert. Der Moment der inneren Ruhe war vorbei.

Es fühlte sich an, als würde er schnurstracks ins eiskalte Wasser geschubst werden. Augenblicklich hörte er das Heulen eines Wolfes, er roch die Angst, er roch den Tod. Plötzlich überholte ihn alles wie Erinnerungen nach einer Amnesie.

Der gesamte Schmerz, welcher in ihm loderte, trat hervor, so dass er für einen kurzen Augenblick dachte ohnmächtig zu werden. Er fühlte seine Muskeln und Gliedmaßen, spürte seine linke Hand auf seinem Bauch, nass und schwer. Er versuchte die Augen zu öffnen, wobei es ihm durch ein grelles weißes Licht erschwert wurde.

Das Licht war direkt auf ihn gerichtet, als würde er im Fokus liegen, so dass er mühsam seine linke Hand heben musste, um sich diese vor die Augen zu halten und das Licht abzuprallen. Als er sie letztendlich öffnete, war das erste das er sah Blut. Dunkelrotes, beinahe schwarzes Blut auf seiner Hand. Er blinzelte einige Male und sah auf die Stelle auf seinem Bauch. Das Blut konnte nur daher kommen.

Ein jämmerliches Wimmern entkam seinen Lippen, als er den großen dunklen Pfeil sah, welcher in ihm steckte. Sofort spürte er genau an dieser Stelle den Schmerz, so als würde jemand den Pfeil zum krönenden Abschluss in ihm drehen.

Exakt fünf Sekunden vergingen, als sich Liam bewusst wurde, dass er in einem Auto saß, verletzt und ausgesetzt auf dem was draußen lauerte um ihn zu zerfleischen.
Er wusste nicht wo er war und aus welchem Grund er hier war, doch er nahm an, dass ihn ein Jäger erwischt hatte. Als wäre das nicht genug, bemerkte er, dass er nicht auf der Fahrerseite saß, er hatte nicht einmal einen Führerschein, sondern auf der Beifahrerseite.

𝐄𝐓𝐇𝐄𝐑𝐄𝐀𝐋, 𝐭𝐡𝐢𝐚𝐦.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt