Überfall

428 7 0
                                    

Der dunkelblaue Mercedes stoppte an der Stadtstraße und aus der Beifahrerseite sprang Philipp Stehler aus dem Wagen. Er trug bereits eine schusssichere Weste und hatte die Waffe gezogen. „Warten wir auf die Verstärkung?", fragte er als er hörte, wie Robert Ritter nun ebenfalls ausstieg und seine Waffe entsicherte.

„Können wir nicht. Flückiger hat bereits auf eine Person geschossen, wir können nicht noch mehr Opfer riskieren!", sagte er und Philipp nickte zur Einfahrt der Garage, dass zu dem renovierten Altstadthaus gehörte.

„Meld' dich aber, wenn du was hast!", bestätigte Robert die Aufteilung und sie trennten sich. Während Philipp mit hochgezogener Waffe die Einfahrt hinunterrannte, eilte Robert die Treppen hinauf, wo er flüchtende Passanten anwies, sofort das Gebäude zu verlassen

Mit dem Fuß, trat er die Schiebetüre auf und betrat das Gebäude, dass mehrere Ämter des deutschen Bundes innehatte.

Der Notruf kam zehn Minuten zuvor hinein. Der gesuchter Verbrecher, Gustav Flückiger, erschien beim Jugendamt, hatte dort seinen Sohn geschnappt und einen Passanten niedergeschossen, der sich ihm in den Weg stellte.

Gemäß Zeugenberichten, war er noch immer im Gebäude und war dabei zu fliehen. Die Zeit, rannte ihnen also davon und da Robert und Philipp in der Nähe waren, hatten sie den Einsatz sofort übernommen, ihre Westen noch während der Fahrt angelegt, die Knöpfe im Oh für den Funk eingesetzt und Robert musste als Dienstältester entscheiden, was zu tun war.

Und in dieser Situation gab es nur eine Möglichkeit. Die Riskanteste und Schnellste.

Als eine flüchtende Frau ihm entgegenkam und die Polizeischrift auf der Weste sah, stoppte sie und zeigte nach hinten. „Sie sind noch im Besprechungsraum! Bitte, schnappen Sie ihn!", keuchte sie und Robert nickte und schob sie leicht nach vorne um zu zeigen, dass sie hinaus soll. Sie tat wie ihr befohlen und war alsbald aus dem Gebäude verschwunden.

Sofort, eilte Robert den Gang hinunter und hatte die Waffe immer vor sich. Die Augen, schwirrten hin und her und erfassten jeden Raum sofort.

Dumpf, waren von weitem zwei Stimmen zu hören, die sich offensichtlich stritten. Ohne zu zögern folgte Robert ihnen und kam zu einem Raum, aus dem die Stimmen laut und deutlich waren.

„Papa! So wollte ich das nicht! Du solltest doch..."

„...halt die Klappe! Wir können nun endlich zusammen sein! Wir fliehen ins Ausland. Ich habe alles bereits vorbereitet! Wir können endlich frei sein, Flo! Wir können endlich vereint sein!"

„Du hast jemanden erschossen!"

„Wir müssen für unsere Freiheit Opfer bringen!"

Es war nun deutlich, dass der Sohn nicht involviert war. Robert fasste also den Entscheid, schnell zu handeln, denn wer wusste, was noch passieren könnte, wenn er sich weiter wehrte.

Von der Wand wo er stand, drehte sich Robert so, dass er am Türrahmen stand.

„Gustav Flückiger", rief er laut und der Angesprochene, ein Hüne Mitte Dreißig in schlampigen Klamotten und unzähligen Tattoos, sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an und hielt die Waffe vor sich.

Sein Sohn, ein Justin Bieber Verschnitt erster Güte, schlug eine Hand vor den Mund. „Papa, lass' die Scheiße!", stammelte er und wurde sofort mit einem Zischen Flückigers ruhig gestellt.

„Flückiger, Sie bringen sich und Ihren Sohn nur unnötig in Gefahr! Das Gebäude ist umstellt", bluffte Robert und nickte auf den Boden, „die Waffe runter und wir können über alles reden!"

„Reden?", lachte Flückiger verachtend, „Zehn Jahre habe ich versucht mit den Ihnen zu reden und was hat es mir gebracht? Vertröstungen, Verschiebungen und die Entfernung an meinen Sohn! Reicht ja nicht, dass meine Frau damals bei meiner Verhaftung starb, nun muss man mir auch noch mein eigenes Fleisch und Blut wegnehmen! Wollen Sie etwa einen alleinerziehenden Vater erschießen?"

Nicht ohne meinen Sohn // K11 - die neuen Fälle // German FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt