Kapitel 41

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Damian's Sicht

TW❗️

Jason liegt mit geschlossenen Augen da. Große Wunden zieren seinen sonst so starken Körper. Ich sacke in die Knie und die Erleichterung eben King zu sehen, wird in diesem Moment komplett zerstört.

„Nein, das kann nicht- d-das ist nicht wahr": weine ich

„Damian": flüstert King sanft

„Nein!": schreie ich und umfasse Jason's Gesicht.

Er ist heller als sonst und alles an ihm wirkt blass.
Tausende Gedanken schießen mir durch den Kopf. Aila...

Die Trauer und der Schmerz überwältigen mich und zerstören etwas in mir. Ich kann nicht denken, ich kann nichts hören, ich kann nichts sagen und ich kann nicht atmen. Sekunden halte ich unbewusst die Luft an, bis mich jemand rüttelt. Hastig schnappe ich nach Luft.

Kurz schaue ich ins King's Augen, blicke aber sofort wieder zu dem leblosen Körper meines Bruders.

Mein Bruder ist tot. Ich werde nie wieder seine Stimme hören, seine Witze, ich werde nie wieder sein Lächeln sehen. Er ist fort. Für immer. Diese Tatsache dreht mir den Magen um und der Schmerz entfacht ein Feuer in mir. Alles tut wieder weh. Es tut mehr weh, als jemals zu vor. Ich kann es nicht ertragen. Dieser Schmerz ist so grausam.

Erinnerungen mit meinem Bruder schießen mir wie wild und durcheinander durch den Kopf. Wie er mich immer beschützt hat. Wie er mich zum lachen gebracht hat. Wie er immer für mich da war und auch die letzte Erinnerung mit ihm. Wie ich heulend zu ihm ins Zimmer kam, er nicht nachfragte und mich ohne ein Wort in seinem Bett schlafen ließ. Er war der perfekte Bruder.

Ich rüttle seinen Kopf, schlage auf seine Brust, doch er regt sich nicht. ER WACHT EINFACH NICHT AUF. Sein Herz hat aufgehört zu schlagen.

Josh gegenüber von mir starrt ihn an, als könnte es nicht stimmen was er sieht. Seine Tränen finden ihren Platz auf Jason's Arm und kein einziges Mal blinzelt er.

Ich platziere mich neben seinem Ohr, „Wach auf, bitte Jas. Ich flehe dich an, wach auf": schluchze ich und streiche zittrig mit meiner Hand über seine Wunden.

Als würde mein Wunsch in Erfüllung gehen, reißt er die Augen auf und schreckt hoch. Alle schauen ihn sprachlos an. Wie? Was? Was ist grade passiert?

Er schnappt nach Luft und schaut mich an.

„Damian": flüstert er und zieht mich in seine Arme

„Jason?": weine ich laut

Das ist doch nicht wahr. Das kann nicht wahr sein. Das ist unmöglich. Doch vielleicht ist es in unserer Welt doch nicht unmöglich?

Hatte die Mondgöttin meinen Wunsch erhört oder war es doch eine andere Macht?

Wie als könnte er jeden Moment wieder leblos da liegen, drücke ich mich an seine Brust und lausche seinem Herzschlag. Sein Herz schlägt wieder. Es hatte doch aufgehört? Wie kann das sein?

Sanft löst er sich von mir.

„Du lebst": flüstere ich

„DU LEBST!": sagt Josh mit brüchiger Stimme

„Damian hat mich gerettet"

„Was meinst du?": fragt King ungläubig

„Ich weiß es nicht genau. Es war, als wäre ich nirgendwo aber auch überall. Plötzlich hörte ich Damian's Stimme. Ich bin ihr gefolgt und wurde plötzlich ins Leben, in die Wirklichkeit gezogen. Ich kann es nicht erklären.."

Tiefe Narben • MMWo Geschichten leben. Entdecke jetzt