-Susie-
Das erste was ich sah war hell. Ich weiß nicht, ob man hell sehen kann, aber das war nun mal alles was ich erkannte.
„Experimente oder Nullsensoren?" fragte jemand aus dem nichts.
Ich richte mich auf und sah mich um.
Der Schwimmer saß neben mir am Ufer des Gewässers indem ich das Bewusstsein verloren hatte.
„Beides" flüsterte ich. Er sah weg.
„Tut mir Leid."
„Ist schon gut. Mit der Maschine gehts" Meine Stimme war seltsam dünn. Normaler Weiße machte es mir nichts aus über meine... Einschränkung zu reden, aber ich hatte bisher auch nicht wirklich mit einem anderem Schwimmer darüber geredet.
Ich meine natürlich waren da Arissa, ihre Mutter und ihr Stamm, aber ich hatte nicht direkt mit ihnen darüber geredet. Sie sollten ja nicht zu viel über die Zukunft wissen.
„Was für eine Maschine?" fragte er seltsam ruhig und unbelustigt.
„Wo sind wir?" fragte ich ihn stattdessen, um von dem traurigem Thema abzulenken.
„Ein wenig Fluss abwärts. Ich hab deinen Freunden die Koordinaten geschickt. Sie werden dich sicher gleich abholen"
Jetzt sah er mich wieder an, grinste und hielt mir eine Erdbeere hin. Ich nahm sie und konnte nicht anders als zu lächeln.
„Also kommen wir nochmal zu meinen Fragen."
Er verdrehte die Augen, nickte aber.
„Die Typen wollen mich umbringen oder gefangen nehmen..." die nächsten Worte vernuschelte er etwas „kommt drauf an von wem sie geschickt worden" dann sprach er wieder klar weiter „die Frau ist sauer auf mich, weil mein... äh Kollege ihre Porzellankatze kaputt gemacht hat -mit voller Absicht- und die Sensoren sind illegal hergestellt worden. Es gibt noch viele davon, nur versteckt man dies mit großer Sorgfalt vor... äh euch."
„Uns?" frage ich verwirrt.
„Die, die denken sie hätten das Böse besiegt. Die denken, die Welt wäre nur ihretwegen wieder in Ordnung" erklärte er mit überschwänglichen Handbewegungen.
„Die, von denen man nicht möchte, dass sie mitmischen. Balian Travers, Elaine Collins und so weiter" schob er noch hinterher. Ich verzog das Gesicht. Wie konnten wir nichts davon mitbekommen haben?
„Aber du hast meine Fragen auch nicht beantwortet."
Ich musste kurz überlegen, welche anderen Fragen er meinte.
„Ob ich öfter hier bin?" fragte ich zur Sicherheit.
„Ja auch."
„Nein. Das war mein erstes Mal in dem Dorf"
„Sanktum ist aber eigentlich ziemlich nah dran oder?"
„Woher weißt du..."
Hinter uns öffnete sich ein Vortex. Elaine's Vortex.
Sie, Luka und Bale sprangen heraus und waren sofort kampfbereit. Der Schwimmer verdrehte die Augen, anscheinend eine persönliche Angewohnheit.
Bale stand uhrplötzlich neben mir, griff den Jungen am Arm und zerrte ihn auf die Füße.
Wieder ein Augen verdrehen.
„Das ist der Dank dafür, dass ich mit eurer Freundin gewartet hab? Ich hätte auch abhauen können." knurrte er.
„Das ist der Dank für die Dusche!" knurrte Bale zurück.
„Ach das war mir doch eine Freude! Willst du noch eine?" Er stützte sich auf Bale, nahm ihm so das Gleichgewicht und drückte sein Gesicht in den Matsch. Bale drehte sich um, stieß ihn mit dem Ellenbogen von sich und bekam kurz darauf eine Ohrfeige von einem Wasserstrahl.
„Könntest du das lassen?" fragte ich den Schwimmer, bevor Bale noch auf dumme Gedanken kam.
„Er hat angefangen!" verteidigte sich dieser empört.
Jetzt verdrehte ich mal zur Abwechslung mal die Augen.
„Wie wäre es wenn du uns nach Sanktum begleitest, Bale in Ruhe lässt und ich beantworte dir für jede Frage die du beantwortest eine von deinen?"Als wir in Sanktum ankamen waren wir alle nass. Ich noch vom Fluss, Bale noch von seiner Ohrfeige, Luka weil er versucht hatte dem Schwimmer den Detektor zu klauen und Elaine weil sie ihn angegriffen hatte, als er sie Blondi nannte. Mir fiel erst jetzt auf, wie kampflustig meine Freunde eigentlich waren.
Auf dem Weg hatte er auch kurz eine Nachricht an irgendwen geschickt.
Jetzt betraten wir jedenfalls das Gasthaus und Allister kam uns erschrocken entgegen.
„Was ist den mit euch passiert?"
Wahrscheinlich meinte er vor allem Bale, der mit Matsch verschmiert und nass war und eine Schürfwunde am Bein hatte. Keine Ahnung woher.
Der Schwimmer winkte fröhlich.
Allister sah kurz verwirrt zu ihm und sagte dann etwas von Tee und Handtüchern und verschwand in der Küche.
„Na schön ich bin hier. Und jetzt? Wieso sind wir überhaupt hier her gekommen?"
„Komm wir setzen uns."
Ich deutete auf die Couchecke. Brav setzten sich alle.
„Du schuldest mir noch eine Antwort, also fange ich an."
„Okay"
„Aus welcher Einrichtung bist du geflohen?"
„Wissen wir nicht genau. Bale hat mich im Wald gefunden. Wir sind dran"
„Was wolltest du in dem Dorf?" fragte Bale.
„Ich hatte eigentlich eine Verabredung, die hab ich aber dank euch und unerwünschter Gäste absagen müssen"
Er sah wieder mich an.
„Wann hat er dich gefunden?"
„Vor ungefähr drei, vier Jahren"
Er sah erleichtert aus, als hätte er etwas befürchtet was aber nicht zu meiner Aussage passte.
„Warum trägst du eine Waffe?" diesmal fragte Luka.
„Zum Kuchen backen." antwortete der Schwimmer sarkastisch.
Ich sah ihn streng an und er verdrehte -sehr überraschend- die Augen.
„Die gehört zu meiner Ausrüstung und dient -wer hätt's gedacht- zur Verteidigung."
„Verteidigung." echote Bale mit feindlichem Unterton.
„Verteidigung." echote der Schwimmer mit feindlichem Blick.
Allister kam zu uns an den Tisch und stellte Tee und Gebäck darauf ab. Danach gab er uns Handtücher und setzte sich zu uns.
Während wir uns trockneten, unterhielt sich Allister mit unserem Gast und stellte sich ziemlich gut damit an ihm Informationen zu entlocken.
Mit kurzem Blick auf meinen Detektor erkannte ich dass es bereits Abends war.
Wie aufs Stichwort vibrierte der Detektor des Schwimmers, er sah auf das Display und stand auf.
„Tut mir Leid, mein Taxi ist hier. Da hat die kleine Wanderung sich ja wirklich gelohnt"
„Taxi?" fragte Luka.
„Ah stimmt ja... Abhol-Fahrzeug" erklärte er und ich nahm mir vor >Taxi< später nachzuschlagen.
„Wer sagt denn das wir mit dir fertig sind?" Bale stand ebenfalls auf.
„Ich." stellte sein Gegenüber fest, drehte sich um und dann nochmal zurück.
„Darf ich?" fragte er Allister und deutete auf die Kekse.
„Sicher doch!" Allister strahlte.
Der Schwimmer lächelte ihm warm zu und nahm sich einen Keks.
Er kam keine drei Schritte, als er von Atlas zu Boden geworfen wurde. Wir alle blickten zu Bale, der aber genauso überrascht aussah wie wir.
„Ich hab ihm das nicht gesagt." beteuerte er.
Jetzt begann der Grunderhund dem Schwimmerjungen übers Gesicht zu lecken und fröhlich zu bellen.
„Runter von mir Atlas!" beschwerte sich dieser.
Woher kannte er Atlas Namen?
Eine Wasserkugel sprang an uns vorbei und der Grunderhund jagte hinterher.
Der Schwimmer sprang auf und lief, nach kurzem angewidertem Schütteln, zielstrebig zur Tür.
„Warte!" Ich rannte ihm nach.
„Wie heißt du?" fragte ich und griff ihn am Handgelenk.
Er grinste, nahm meine Hand, um mir einen Kuss auf den Handrücken zu geben.
„Mein Name ist Lio Castel, war mir eine Freude dich und deine Freunde kennen zulernen, Susanna Albright."
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Das Geheimnis, das den Toten hütete- Vortex Fanfiction
Fanfiction! Dieses Buch ist unvollständig und wird auch nicht weiter geschrieben, da ich die Geschichte nochmal neu begonnen habe. Das neue Buch ist in meinen Werken. ! Das ist eine Vortex Fanfiction. Eine Fortsetzung zu Anna Bennings Trilogie Vortex-Der Tag...