Der Rotzgrüne Teppich

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Kapitel 39: Der Rotzgrüne Teppich

„Das geht so was von schief!", murmelte Farith, jetzt schon zum hundertsten Mal.

Ich rollte mit dem Augen und holte unsere Eintrittskarten aus meiner Jackeninnentasche.

Es war nur noch eine Person vor uns, danach würden wir dem Türsteher des Nachtmarktes gegenüberstehen.

Dieser schien grundsätzlich keine Frohnatur zu sein, denn das einzige was er hin und wieder von sich gab, waren tiefe Grunzer.

Wobei das in manchen Kulturen, durchaus als Kommunikation gewährtet wurde.

Unser Vordermann huschte, nach einem empfangenen Grunzen, schnell durch die Eingangstür und durch den silbrigen Schleier, in die Höhlen.

Wortlos trat ich vor und reichte dem Türsteher unsere Eintrittskarten.

Nach meinem geübten Augen zu schließen, schien der Türsteher halb Riese und halb Mensch zu sein, was an sich schon ein erstaunlicher Anblick war.

Ich schüttelte meinen Kopf um meine Fantasie an Ort und Stelle zu lassen, die verstörenden Bilder wollte ich absolut nicht in meinem Kopf.

Der Halbriese überragte mich mit über drei Köpfen und schien seine Kleidung aus allen möglichen Lederfetzen zusammengenäht zu haben, die er irgendwie finden konnte.

Allerdings sah das Ergebnis eher so aus, als hätte ein Fünfjähriger Puzzle gespielt und das sehr schlecht und nach eigenem ermessen.

Nachdem er unsere Karten lange genug angestarrt hatte, hatten wir die Ehre eines seiner Grunzer zu hören und durften eintreten.

Kaum hatten wir die Schwelle zum Nachtmarkt von Minas Tirith übertreten, war es als hätte sich die Schwerkraft verdreifacht.

Die Luft wurde aus unseren Lungen gepresst und unsere Beine waren kurz davor kraftlos einzuknicken.

Es war als würde uns ein Troll zu Boden drücken.

Doch schon im nächsten Moment, war die Laste verschwunden und das Phänomen machte eine 180 Grad Drehung.

Anstatt nach unten gedrückt zu werden, ging es dieses Mal nach oben.

Als würde man eine Klippe hinunterfallen, aber mit einem verdammten Felsen an den Füßen.

Mein Magen schoss nach oben und mir wurde speiübel.

Entgegen meinem Gefühl, dauerte dass ganze nur ein paar Sekunden, bevor der Schild uns einließ und alles wieder in den Normalzustand verfiel.

Taumelnd standen wir im Eingang und versuchten, dass gerade erlebte zu verdauen.

Rechts von mir, konnte ich hören wie Farith in eine Ecke eilte uns sich geräuschvoll übergab.

Das war also der berühmte Schild vom Nachtmarkt.

Kein Wunder konnte man den Markt nur mit Eintrittskarte betreten.

Hätten wir uns ohne hier rein geschlichen, hätte der Schild uns wohl alle Knochen gebrochen oder uns gleich zu Mus verarbeitet.

Ich hatte es mir schon gedacht, aber ohne die Hilfe eines mächtigen Magiers, hätte der Nachtmarkt nicht so lange überlebt, geschweige denn diesen Umfang erreicht.

„Schnappt euch Farith, wir gehen los. Wir haben eine Menge zu tun."

Levi eilte zu ihm und schleifte ihn zurück, bevor wir und tiefer in das Höhlensystem wagten.

Ich hatte in meinen 700 Jahren ja schon einiges gesehen, aber bei diesem Markt blieb sogar mir die Luft weg.

Es war das exakte Gegenteil, von dem was ich mir vorgestellt hatte.

Der Tod in BlondWo Geschichten leben. Entdecke jetzt