Das nicht ganz perfekte Versteck

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Achtung!! Ein kleiner Teil ist FSK 18 ;)

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Kapitel 35: das nicht ganz perfekte Versteck

Es gab manchmal einfach diese Momente, wo man mit niemandem reden wollte. Vor allem nicht, wenn eine mordsmäßige Standpauke abzusehen war.

Und deshalb saß ich nun kauernd zwischen einem alten Baum und einer Mauer im Schlossgarten und mampfte mein geklautes Tortenstück.

Das Leben war hart.

Mir war bewusst, dass ich mich nicht ewig im Garten verstecken konnte, aber war etwas Ruhe wirklich zu viel verlangt?

Seufzend lehnte ich meinen Kopf an den Baum und leckte meine Kuchengabel sauber.

„Harter Tag?", kam es von recht.

„Du machst dir kein Bild.", murrte ich, bevor ich aufschreckte.

Ich war allein in diesem Garten.

Mit weit aufgerissenen Augen guckte ich nach rechts, direkt in zwei blaue Augen.

„Hab ich dich."

Ein selbstzufriedener Thranduil schaute auf mich herab und kam um den Baum rum, um sich vor mich hinzusetzen.

„Verdammt.", fluchte ich leise und sah wie seine Augenbraue hochwanderte.

„Und, wie schlimm wird die Standpauke?"

Resigniert stellte ich meine halbaufgegessene Torte weg und richtete mich auf, soweit das im Sitzen nun einmal möglich war.

Schnaubend griff er nach meinem Teller und machte sich selbst über meine Torte her.

„Hey!", protestierte ich halbherzig.

„Wir wissen beide, dass du es trotz Standpauke das nächste Mal, ganz genauso machen würdest. Daher spare ich mir den Atem und erkundige mich lieber bei meiner Gefährtin, wie es ihr geht. Das war wirklich eine unschöne Versammlung."

Vorsichtig linste Thranduil zu mir rüber und musterte mich gründlich.

„Ja, ich hatte schon mal gemütlichere."

Er nickte zustimmend.

„Ich weiß, einiges hätte ich etwas vorsichtiger handhaben können, aber das ist doch kein Grund so auszuflippen"

Verständnislos schüttelte ich den Kopf und streckte meine Beine rechts und links von Thranduil aus.

Dieser saß einfach da, aß meine Torte und hörte mir zu.

„Sein wir ehrlich, hätte ich den Vogel mitgebracht, hätte man erst 5 Sitzungen über den Inhalt der Nachricht abhalten müssen, bis man sich geeinigt hätte und sie zurückschickt. In der Zwischenzeit wären die Uruk-Hais längst misstrauisch geworden."

Frustriert zerpflückte ich das Gras, auf dem ich saß und kaute auf meiner Lippe.

„Oder käst es sie an, dass ich das Orklager eingenommen habe? Wäre es eine geplante Aktion gewesen, wären wir nicht mit mehr Soldaten losgezogen! Es gab keinen Moment, wo ich die Situation nicht im Griff hatte. Ich habe jede Entscheidung, mit dem Wissen ihrer jeweiligen Auswirkungen, getroffen."

Schmunzelnd stellte Thranduil den nun leeren Teller weg und lehnte sich zurück.

„Das solltest du ihnen besser nicht sagen."

Kichernd schüttelte ich den Kopf und warf eine Handvoll Gras ins Gebüsch.

„Und was haben die überhaupt alle gegen eine etwas zu groß geratene Katze? Er ist doch kuschelig."

Der Tod in BlondWo Geschichten leben. Entdecke jetzt