Kapitel 14 - Gewagter Plan

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Hallo meine Lieben :) Entschuldigt die kleine Unterbrechung :) Aber ich wollte einmal darauf hinweisen das ich mit dem ersten Teil (Bounty [Phantom Crysis] - The Beginning) am Piper Award teilnehme :) Wenn ihr wollt könnt ihr da ja mal reinschauen und ein Sternchen hinterlassen sollte euch der Prolog zusagen :) Wenn nicht ist auch nicht schlimm, hauptsache euch gefallen die Bücher :D Und nu bin ich schon wieder weg :D

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Claire

Vor 29 Jahren, Molochsektor

Das ist ja zum aus der Haut fahren. Seit Tage werden wir von Allianztruppen verfolgt. Warum müssen wir uns immer wieder zurückziehen? Wir sind ihnen an Feuerkraft überlegen. Was hat John vor? Ich sollte ihn das wohl mal fragen gehen. Langsam wird sogar die Crew unruhig. Und zu allem Überfluss müssen wir auch stetig Truppen in unser Territorium verlegen, da dort ebenfalls angriffe stattfinden. Dieser junge Hauptmann weis anscheinend was er tut. Aber hier in dem System könnte er sich vergriffen haben. Durch die vielen Neutronensterne ist es so gut wie unmöglich unsere Spur aufzunehmen. Wir könnten uns ihm fast unbemerkt nähern. Aber gleiches gilt auch für ihn. Wollen wir hoffen das er uns nicht zu erst findet. "Erster Offizier, sie haben die Brücke. Ich bin im Observatorium wenn etwas ist. Wir bleiben auf rotem Alarm. Ich will Gefechtsbereitschaft auf allen Decks. Wenn möglich geben sie dies auch an die anderen Schiffe weiter." "Aye Kaptain." Ich machte mich auf den Weg zum Observatorium. Überall waren Techniker um die Schäden zu reparieren, die wir uns im letzten Kampf zugezogen hatten. 15 Schiffe haben wir verloren, dafür haben sie weitere Versorgungsschiffe verloren. Und je weniger Nachschub sie haben desto besser ist das für uns. Hoffe ich jedenfalls. Denn die Armada an schweren Kreuzern und Schlachtschiffen ist beachtlich. Wenn das so weiter geht dann gehen uns trotzdem bald die Schiffe aus. Ich klopfte einigen Technikern auf die Schulter und wies sie auf einen Defekt hin und manchmal zog ich sie aus einem Schacht der sich verzogen hatte. Als ich am Observatorium ankam sah ich eine kleine aufgebrachte Menge vor der Tür stehen. "Was ist hier los meine Herren?" Einer von ihnen deutete nur in den Raum hinein. Ich schaute in die selbe Richtung und sah, wie sich meine Besatzung mit John prügelte. Das darf doch wohl nicht wahr sein. "Meinen Herren!" John brach jemanden gerade die Nase, während er von hinten einen Tritt ins Kreuz bekam. Wütend stand er wieder auf und trat dem Techniker dorthin wo es richtig wehtat. Das wars dann wohl erst mal mit der Familienplanung. Der Techniker brach schreiend zusammen und krümmte sich am Boden. Der nächste hatte sich einen Stuhl genommen und wollte gerade ausholen, als John ihm einen Tritt gegen den Brustkorb verpasste. Anscheinend bildete die Allianz doch ganz gut aus. Als jemand in der hinteren Ecke eine Waffe zog beschloss ich einzugreifen. Ich zog meine Waffe und schoss ihm seine aus der Hand. "Ich denke es reicht jetzt. Habt ihr euch jetzt bewiesen wie männlich ihr seid? Ja? Dann macht euch wieder an die Arbeit. Wir habe da draußen Gesellschaft und ich will nicht das die uns zu viele Probleme machen. Wenn sich die Herren also bitte in Bewegung setzen wollen." Ein Stöhnen ging durch die Runde aber alle machten sich wieder an die Arbeit. Ich trat zu John, der sich das Blut von der Stirn wischte. Er hatte eine kleine Platzwunde, die aber nicht mehr blutete. "Wie lange wolltest du das Theater noch mitspielen?" "Eine Weile? Ich hab schließlich nicht angefangen." "Was war überhaupt los?" "Ach, einige Crewmitglieder meinten, sich über unser Verhalten im Gefecht beschweren zu müssen. Das sei kein kämpfen, das sei einfach nur weglaufen. Das wir ihnen mehr Schaden zufügen als sie uns sehen sie nicht. Manchmal ist es besser sich zurückzuziehen und erst mal kleine Schläge auszuführen. Das zerrt an der Moral." "Das ist alles richtig, aber wie du eben gesehen hast auch an der Moral meiner Crew. Bist du dir sicher das dieses System hier die richtige Wahl ist? Wir sind hier draußen so gut wie blind." Er schaute mich mit ernstem Blick an. "Natürlich bin ich sicher. Und unser Hauptmann hinter uns ist es auch. Er weis das es hier enden wird. Nur weis er nicht das wir hier die besseren Karten haben. Komm ich wills dir zeigen." Er winkte mich zu der taktischen Karte an der Wand. Es waren mehrere pulsierende Punkte eingezeichnet. "Das sind die Neutronensterne. Dank ihrer Strahlung können wir nicht entdeckt werden. Zudem ist unsere Kommunikation teilweise gestört. Hier, hier und hier ist es besonders schlimm." Er zeichnete drei Kreise ein. Ich nickte. "Wenn wir sie umkreisen und einige Schiffe hier ihn Stellung bringen würden sie sie erst sehen wenn sie direkt vor ihnen wären. Und dann wäre es zu spät. So könnten wir ihre Truppen weiter dezimieren. Jedoch wird Nawx dies auch wissen. Es ist also ein Spiel auf Zeit." Es war durchaus riskant, aber machbar. "Was meinst du, wie lange wird es dauern bis er auf den selben Gedanken kommt?" "Wahrscheinlich ist er das längst. Es wäre daher möglich das er bereits auf uns wartet." "Also bringt uns das hier alles nichts?" "Warte, ich bin noch nicht fertig. Er mag zwar intelligent sein und ein begabter Taktiker, aber dafür kann ich unkonventionell denken." Er grinste. Was hast du nun wieder vor? "Wir können ganz leicht herausfinden ob bereits wer in diesen Feldern ist. Allerdings ist auch dieses ein zweischneidiges Schwert. Durch einen gezielten Strahlungsimpuls können wir kurzzeitig die Strahlungsintensität erhöhen. Wenn wir einen bestimmten Filter programmieren können, mit dem unsere Sensoren trotz der Strahlung funktionieren können wir dann feststellen, ob sich darin etwas tut.""Aber könnten wir das dann nicht auch ohne den Strahlungsimpuls?" "Das bezweifle ich. Durch die Strahlung könnten wir keine Aktivitäten feststellen, da sie wahrscheinlich alles unnötige herunterfahren werden. So zwingen wir sie aber sich zu bewegen. Und das könnten wir dann sehen. Vorausgesetzt sie wollen ihre Crew nicht opfern." "Bieten die Neutronensterne uns sonst noch irgendwelche Vorteile?" Schließlich will ich mich ja nicht nur auf den Überraschungseffekt verlassen. John scheint großen Respekt vor diesem Nawx zu haben. Nun gut, einen würdigen Gegner sollte man respektieren. "Ein, zwei Sachen hätte ich da noch, aber eine wird dir nicht sonderlich gefallen. Fangen wir mit dem an was dir nicht gefallen wird. Wenn wir näher an die Neutronensterne heranfliegen würde uns deren Strahlung zusätzlich vor deren Beschuss schützen. Deren Strahlung würde die Laser zerstreuen und sie so wirkungslos machen. Auch die Zielsysteme der Torpedos würden nicht mehr richtig funktionieren. Allerdings bedeutet das auch das wir uns einer erhöhten Strahlung aussetzten müssen. Das heißt wir müssen die Schilde entsprechend anpassen, damit wir uns so nahe an ihnen aufhalten können." "Und wie sollen wir dann angreifen? Die Zerstreuung gilt auch für uns." "Da beginnt der riskante Part, aber es kann funktionieren." "Das sind mir ein paar viele könnte und würde." "Ich weis, aber anders können wir ihm auf Dauer nicht beikommen. Er hat die besseren Schiffe und sitzt am längeren Hebel. Ohne ein Risiko kommen wir hier nicht raus." "Ist ja gut. Also, wie können wir uns wehren?" "Mit dem was es hier am meisten gibt. Strahlung. Mit gezielten Impulsen könnten wir sie mit Strahlungsausstößen bombardieren. Die werden die meiste Besatzung sofort töten, da die Schilde vor dieser Strahlenmenge nicht schützen können. Allerdings besteht die Möglichkeit, das das auch nach hinten losgeht." Das ist ein sehr riskantes Spiel was du da spielst John. Aber es gefällt mir. "Also sollten wir dies erst im richtigen Moment tun?" "Genau. Wir müssen ganz genau berechnen, wo wir den Impuls hin feuern. Ein kleiner Fehler und wir könnten uns selbst grillen." "Gut, das lass mal meine Sorge sein. Ich habe dafür einige fähige Leute. Ich werde dafür sorgen das die Schilde entsprechend angepasst werden. Wie stellen wir die Kommunikation sicher? Ich würde ungern meine Leute alleine zurücklassen." "Kurzstreckenkommunikation. Die sollte eigentlich funktionieren. Wenn wir dann die Schiffe als Relaistationen verwenden dann können wir die Kommunikation aufrechterhalten." "Du bist genial. Das ist eigentlich ein uralter Trick, aber er könnte funktionieren." Er fing an zu lachen. "Wenns funktioniert will ich einen Orden. Besser ich verrate dir nichts über die Erfolgsaussichten." "Ich will auch nichts darüber hören." Ich musste ebenfalls lachen. Ich hatte son so einiges gesehen, aber die folgenden Stunden werden sich sehr wahrscheinlich in mein Gedächtnis einbrennen. "Ich geh meine Leute informieren. Du arbeitest hier am besten noch an den Feinheiten." John nickte und vertiefte sich wieder in die Karte. Meine Leute werden nicht sehr erfreut sein. Das Risiko ist ja schließlich nicht gering. Aber was solls? Als ich auf der Brücke ankam herrschte eine beunruhigende Stille. "Meine Herren, was ist los?" Einer zeigte nur auf einen Bildschirm. Vor uns befand sich fast Nawx gesamte Flotte. "John, komm sofort auf die Brücke." Eine Minute später starrte John ebenfalls auf den Monitor. Sie sehen uns nicht genau, aber sie wissen wo wir in etwa sind. Der Stern neben uns versteckt uns noch." "Aber wie ist das möglich?" "Gehen irgendwelche Signale von unserem Schiff aus?" "Was meinst du?" "Ich hab einen schrecklichen Verdacht." Ich schaute ihn entgeistert an. Wenn das stimmt was er vermutet, dann sind wir verraten worden. "Der sekundäre Funkraum. Von dort geht ein Signal aus." "Sofort blockieren. Auch alle anderen Signale. John, komm mit. Wir wollen den Schaden minimieren." Zusammen mit ihm rannte ich über die Decks nach unten zum Kommunikationsraum. Ein Verräter in meiner Crew. Wehe einer seiner Angehörigen ist nicht entführt worden. Denn wenn dem so ist dann wird das ein ziemlich kurzes Verhör. Ein Glück das wir bereits so nah an einem Neutronenstern waren, sonst währen wir aufgeschmissen gewesen. Vor dem Kommunikationsraum sahen wir bereits zwei Crewmitglieder wache stehen. Eine Meuterei? Als die zwei uns entdeckten kamen sie auf uns geschritten. "Es wäre besser wenn sie nicht da rein gehen würden." "Wollt ihr mich auf den Arm nehmen oder?" Sie schüttelten den Kopf. Ich blickte zu John. Er nickte nur. Wir blickten die beiden an und holten beide zum Schlag aus. Ich schlug den linken KO, er den rechten. Wir nahmen ihnen die Waffen ab und gingen zur Tür. Als wir hinein spähten sahen wir nur einen Funkoffizier an einer der Konsolen. Wir duckten uns und schlichen uns zu ihm heran. Entweder war er so vertieft in seine Arbeit oder er spielte das Spiel mit. Letzteres würde mir weniger gefallen. Als wir hinter ihm waren schlug er auf die Konsole und fluchte. "Verdammte Neutronensterne. Ich...." Er stand auf und drehte sich um. "Oh." "Hast du eine Erklärung für das hier?" Er schüttelte den Kopf. "Warum?" "Unsere Zeit ist vorbei. Dieses ganze Versteckspiel ist doch aussichtslos." John stand kurz davor zu platzen. "Dieses Versteckspiel, wie du es nennst, ist der einzige Weg diese Flotte auszuschalten. In einem normalen Kampf hätten wir mehr Verluste zu beklagen. So haben wir nur wenige Schiffe verloren. Wir gehen hier ein großes Risiko ein, aber wann tun wir das nicht?" Er schaute zu Boden. "Aber ist dies alles hier wirklich unser Leben wert? Ich meine, weswegen machen wir das alles? Nur um der Allianz zu zeigen wo die Grenzen sind? Das ist Wahnsinn." Da hat er recht. Aber wenn wir keine Grenzen ziehen dann wird die Allianz übermütig und stürzt sich in einen blutige Krieg. So gesehen tun wir ihnen sogar einen Gefallen. "Das mag Wahnsinn sein, aber es ist besser als tausende in einem sinnlosen Krieg zu verlieren. Wenn wir jetzt die Grenze ziehen dann verhindern wir einen Einmarsch in das Schwesterngebiet." Er setzte sich auf den Stuhl. Entweder hat er die Zusammenhänge vorher nicht erkannt oder er spielt mit uns. Vorsichtig schaute ich mich um. Außer uns war niemand in diesem Raum. Ich spürte einen Ruck am linken Arm. Ich wurde herumgerissen und entwaffnet. Verdammt, das darf doch nicht wahr sein. John hob die Waffe. "Das kannst du vergessen. Lass die Waffe fallen." "Daraus wird nichts. Lass sie gehen und ich fühle mich nicht gezwungen dir in den Kopf zu schießen." Oh man, er macht ernst. Lass mich lieber los Junge. "Ich komme hier sowieso nicht lebend raus. Ich werde zusammen mit diesem Schiff draufgehen." "Ich zähle bis drei. Dann lässt du sie los." Er fing an zu schwitzen. "Eins." Die Waffe fing an zu zittern. "Zwei." Der Griff lockerte sich leicht. "Komm schon. Lass mich gehen. John scherzt nicht." "Ich weis." Was? "Drei." John drückte ab. Ein zischen ertönte und der junge Offizier fiel nach hinten. "John, er kannte dich." " Ich ihn auch. Er war früher ein Offizier unter meinem Kommando. Ein Überzeugungstäter. Anscheinend hat man ihn von der "Sinnlosigkeit" unseres Unterfangens überzeugt. Er war ein guter Soldat." "Tut mir leid." "Muss es nicht, er hat seine Entscheidung getroffen. Hoffen wir nur das wir den Schaden beheben können. Die Schiffe die dem Neutronenstern am nächsten sind sollen sich zu den einzelnen Zonen bewegen. Aber langsam." Ich nickte und gab die entsprechenden Befehle. Ein Glück das sie sich uns nicht von hinten genähert hatten. Sonst hätten wir weitaus mehr Probleme. "Und was machen wir?" "Wir werden uns bewegen ohne uns zu bewegen." Ich schaute ihn fragend an. "Weniger Rätsel, mehr Fakten." "Entschuldigung. Indem wir Energie von den Stabilisatoren abziehen lassen wir uns näher an die Neutronensterne heranziehen, damit wir von hier weg können. Deine Leute sollten schon mal mit den Schildmodifikationen anfangen. Das wird gleich sehr ungemütlich." Wollen wir hoffen das das klappt. Als ich meinen Leuten Johns Plan unterbreitet hatte kam es zu einer offenen Diskussion. Viele sprachen sich dagegen aus, aber nach dem John es noch mal in aller Ruhe erläutert hatte beruhigten sich die meisten wieder und stimmten dem Plan zu. Die Schilde zu modifizieren war einfach, jedoch zogen sich die Berechnungen der Impulse und die Errichtung der Kommunikationskette in die Länge, da wir uns nur langsam fortbewegen konnten. Die Allianzflotte blieb an ihrem Standort. Wahrscheinlich wollen sie Sektor für Sektor nach uns durchsuchen, anhand des Signals was sie wahrscheinlich empfangen haben. Es dauerte Stunden bis wir uns alle in Position gebracht hatten. Aber als die Kommunikation stand hatten wir es geschafft. Anscheinend war Nawx noch nicht auf die gleichen Schlüsse wie John gekommen. "Können wir beginnen?" "Gleich. Die Berechnungen sind noch nicht abgeschlossen." "Gut, schön in Ruhe weitermachen. Das soll schließlich nicht nach hinten losgehen." "Haben sie sich weiterbewegt?" "Nein, John. Er ist immer noch da wo wir ihn zurückgelassen haben." John schloss die Augen. "Was ist los?" "Nichts. Nur ein paar Kopfschmerzen." "Wie lange hast du nicht geschlafen?" "Keine Ahnung, die letzten Tage sind turbulent gewesen." Er übernimmt sich. Wenn er so weiter macht bricht er noch zusammen. Ich verstehe nicht genau warum er das macht, aber er hatte schon immer den Blick für das größere Ganze. "Keine Sorge, das ist nicht so schlimm." "Wenn du es sagst." „Ma'am, ich denke wir sind durch. Wir haben Winkel und Intensität berechnet und geprüft. Wenn uns Mutter Natur nicht dazwischenfunkt dann kann es funktionieren." "Gut. Meine Herren, es geht los. Auf Gefechtsstaionen.“ Alarm ertönte und Soldaten rannten durch die Brücke. "Geschütze drei und vier feuerbereit. Impulsdaten geladen. Schilde werden erweitert. In 2 Minuten sind wir im Zerstreuungsraum. Der interne Strahlenschutz ist etabliert. Die äußeren Bereiche wurden geräumt. Wir sind klar für das Gefecht." Ich schaute rüber zu John. Er nickte nur. Dann kanns also losgehen. "Steuermann, bringen sie uns in Position." "Aye." Langsam bewegten wir uns vorwärts. "Ersten Impuls vorbereiten. Ziel sind die Begleitschiffe des Flaggschiffes der Allianz." "Impuls bereit." "Feuer." Ein gelblicher Lichtfinger schlug auf den Neutronenstern vor uns ein. Zu erst geschah nichts. Auch auf den Sensoren sah man nichts. Unruhe machte sich breit. "Ruhig, der Vorgang dauert ein wenig." Da. Wie bei einer Vulkaneruption schoss eine Wolke Partikel aus dem Stern auf die Allianzflotte zu. Sie durchdrang die Schiffe und wurde von einem anderen Stern wieder absorbiert. Die Schiffe trieben führerlos auf die nahen Sterne zu und wurden durch deren Anziehungskraft zerquetscht. Die Crew fing an zu jubeln. "Ruhe. Wir sind noch nicht durch." Es wurde wieder still. Dieses Manöver gelang uns noch zweimal, dann schlugen die Probleme an Bord durch. "Ma'am. Der Strahlenschutz versagt. Auch die anderen Schiffe können ihre Position nicht mehr lange halten." "Er hat recht. Claire, wir müssen uns zurückziehen." "Also gut John. Ich will auch diesmal auf dich hören. Volle Kehrtwende. Bringt die Flotte zurück zum Portal. Aber möglichst langsam. Ich will den Schutz der Sterne so lange ausnutzen wie es verträglich ist." Das war es also erst mal wieder. Die Bilanz kann sich durchaus sehen lassen. Wir haben kein Schiff verloren und er hat fast seine ganze Begleitflotte verloren. Aber das hat seinen Preis gefordert. Die Krankenstationen waren überfüllt mit Strahlungsverletzungen und --vergiftungen. Wahrscheinlich kommt nur die Hälfte von ihnen heute durch, die wenigsten werden die Woche überleben. Es schmerzt mich so viele gute Männer zu verlieren. Als wir nach Stunden des Schleichens das Sterneinfeld verlassen hatten wartete eine böse Überraschung auf uns. Aus dem Portal kamen 4 Xercschiffe. Alle waren schwer bewaffnete Schlachtkreuzer. Das Timing könnte nicht schlechter sein. "Gefechtsstationen. Alle auf Gefechtsstationen. Wir haben Feindkontakt." Wieder ertönte der Alarm, jedoch liefen deutlich weniger durch die Brücke als zuvor. "Das sieht nicht gut aus. Wir können nicht vor und nicht zurück. Wo bleibt der Rest der Flotte?" "Ankunft in zwei Minuten. Das wird verdammt eng werden." "Waffen laden und Schilde umstellen." "Das wird dauern. Die Reaktoren sind an ihrer Belastungsgrenze, vor allem wegen der Schildmodifikationen. Die Waffen sind in einer Minute soweit." "Wie lange bis wir aufeinander treffen?" "Knapp eine Minute." Verdammt. Das ist zu eng. "Stellt das Schiff quer. Wenn beide gleichzeitig kommen sollten will ich nicht das mir wer in den Rücken fällt." Nach wenigen Sekunden standen wir quer und konnten zur Not zwei Seiten unter Beschuss nehmen. Vorausgesetzt die Xerc greifen uns auch an. Dann tauchte das Flaggschiff von Nawx auf. "Wir werden gerufen!" "Audiokanal." "Miss Fairchild. Entladen sie ihre Waffensysteme und ergeben sie sich. Sie können nicht gewinnen." "Das habe ich bereits. Sie wissen es nur nicht. Ich denke sie können ihre Hexenjagd vergessen. Und droben sie mir nicht wenn sie mehr verloren haben wie ich." "Dann waren sie das also. Interessant. John, sind sie da?" "Was willst du?" Ein Lachen ertönte. "Warum den so feindselig. Arbeiten wir nicht für den selben Verein?" "Mag sein, aber im Gegensatz zu dir denke ich auch an seine Zukunft." „Aber sichert die Elemenierung von Bedrohungen nicht die Zukunft?" "Das kommt auf die Opfer an, die bei der Eliminierung gefordert werden." Da hat er recht. Ein Sieg, der zu viele Opfer fordert ist kein Sieg. "Wir müssen ein Zeichen setzen." ""Wir"? Oder doch eher nur du?" "Was hat sie mit dir gemacht? Wie hat sie es angestellt dich umzudrehen?" John fing an zu lachen. "Du meinst ich wurde umgedreht. Mach dich nicht lächerlich. Ich tue dies aus freien Stücken. Niemand zwingt mich." Lange herrschte Stille. "Dann soll es so sein. Ich werde euch beide festnehmen. Jetzt fahrt die Waffen runter." John nickte. Anscheinend hatte die Zeit ausgereicht um die Systeme umzustellen. Wir waren kampfbereit. "Nein, daraus wird nichts. Einen schönen Tag noch." Ich lies die Verbindung kappen. "Alle Waffen, feuer frei." Alle verfügbaren Geschütze eröffneten das Feuer. Mehrere Torpedos nahmen Kurs auf den Träger. Dieser feuerte seinerseits ebenfalls aus allen Rohren. Nur die Xerc hielten sich zurück. Die Kurzstreckenabwehr fing die meisten Torpedos ob, und die wenigen die einschlugen trafen nur unwichtige Regionen, die bereits evakuiert worden waren. Unsere wurden leider komplett abgefangen und die Laser ließen die Schilde nur kurz aufflammen.Unsere brachen hingegen fast zusammen. Wir wurden kräftig durchgeschüttelt. "Unsere Schilde verlieren kontinuierlich an Intensität. Die Strahlung muss die Systeme geschädigt haben." "Wo sind die anderen Schiffe?" "Dort. Sie kommen gerade aus dem Nebel." Wenn ich sie den Träger angreifen lasse werden sie einer nach dem anderen fallen. Das kann ich nicht zulassen. "Sagen sie ihnen, sie sollen verschwinden." "Wie bitte?" "Sie sollen sich zurückziehen. Sie werden die gleichen Probleme haben wie wir. Sie sind in dieser Verfassung kein Gegner. Ich opfere meine Leute nicht sinnlos." "Aye." Als die Nachricht übermittelt war gingen dutzende Beschwerden von den anderen Schiffen ein. Jedoch führten sie meine Befehle aus. Ein Schiff nach dem anderen flog durch das Portal. Was wollen die Xerc hier? Sie greifen nicht an, sie stellen kein Ultimatum nichts. Weitere Torpedos schlugen ein. Feuer brachen auf dem Schiff aus. Die ersten Hüllenbrüche wurden gemeldet. Ich schaute zu John hinüber, der sich an einer Konsole festhielt um von den Erschütterungen nicht von den Füßen gerissen zu werden. Er schüttelte den Kopf. Also war es wirklich aussichtslos. "An die gesamte Besatzung." Ich holte tief Luft. "Evakuiert das Schiff. Ich wiederhole, Evakuiert das Schiff. Das ist keine Übung." Alle auf der Brücke schauten mich verwundert an. Es hat so keinen Sinn. Das Schiff ist nicht kampftauglich und die Crew ist erschöpft. Es blieb mir keine andere Wahl. "Begebt euch zu den Rettungskapseln. Verlasst das Schiff. Denkt an das was wir heute erreicht haben. Wir haben der Allianz einen wichtigen Sieg abgerungen und Tausende Brüder und Schwestern gerettet. Lasst dies niemals in Vergessenheit geraten. Ich danke auch. Und nun bewegt euch. Ich kann euch nicht ewig decken." Langsam setzten sich alle in Bewegung. Es missfiel ihnen sichtlich das Schiff aufzugeben. Ich weis wie ihr euch fühlt. "Ich bleibe bis zum Schluss." John legte mir die Hand auf die Schulter. "Nein. Du musst auch gehen. Du kannst nicht bei mir bleiben." Er schaute mir tief in die Augen. "Du willst dich stellen oder?" Ich wandte mich ab. "Anders können die anderen nicht entkommen. So kann ich Zeit gewinnen und euch die Flucht ermöglichen." Die ersten Kapseln verließen das Schiff und flogen in Richtung Portal. "Ich will dich nicht verlieren." Er griff nach meinem Arm. Tränen liefen mir über das Gesicht. "Du musst gehen. Denkst du mir geht es anders?" Ich war innerlich zerrissen. Wenn er bleibt stirbt er sehr wahrscheinlich, wenn er geht sehe ich ihn vielleicht nie wieder. Beides läuft auf eine Trennung von Dauer hinaus. Aber er muss leben. Ich streifte seine Hand ab. "John, es tut mir leid." Als er näher kam um mir meine Idee auszureden, schlug ich einmal kräftig gegen die Schläfe. Er sank wie in Zeitlupe zusammen. Ich fing ihn auf damit er sich noch mehr wehtat. Dann winkte ich einige Crewmitglieder heran, damit sie ihn zu einer Rettungskapsel bringen. "Passt gut auf ihn auf." Sie nickten, sagten aber nichts. Als sie die Brücke verlassen hatten rief ich Nawx. "Nawx, ich ergebe mich. Ich werde keinen weiteren Widerstand leisten. Stellen sie das Feuer ein." "Gute Entscheidung." Der Beschuss lies nach und nach einigen Minuten war er längsseits gegangen um anzudocken. Wenn ich jetzt die Torpedos abfeuern würde wäre er Geschichte. Aber ich tat es nicht. Ich hoffe nur ich bereue es eines Tages nicht. Ich ging zur Luftschleuse und betrat über sie das andere Schiff. Mich empfing gleich eine ganze Kompanie mit gezückten Waffen. Ich hob nur die Hände hoch. "Wo ist der Rest ihrer Crew?" Ich lächelte. "Mittlerweile sehr weit weg. Ich habe gesagt ich ergebe mich, nicht ich und meine Crew." Sein Gesicht wurde rot und kleine Adern zeichneten sich ab. Er kam auf mich zu gestapft und gab mir eine Ohrfeige. "Sieht so aus als hätte ich tatsächlich gewonnen. Also, wo ist meine Zelle? Ich bin müde und möchte ein wenig schlafen. " "Führt sie ab. Aber niemand tut ihr etwas. Sie soll lebend vor das Tribunal kommen." Zwei Soldaten packten mich und zerrten mich durch die Gänge. Der Rest erschien mir eher wie ein schlechter Traum. Ich wurde unter Drogen gesetzt, man wollte etliche Informationen von mir haben die ich ihnen natürlich nicht gab, man folterte mich und stellte mich schließlich vor ein Gericht. Da dies nur ein Scheinprozess war machte ich mir nicht die Mühe zu antworten und lies es über mich ergehen. Am Ende wurde ich zu lebenslangem Kälteschlaf verurteilt. Was das für einen Sinn hatte begriff ich nicht, bis ich im Publikum meinte John zu sehen. Entweder spielten mir meine Sinne einen Streich oder er war tatsächlich mit den anderen durchgekommen. Gut, dann also ins Kühlfach. Ich wurde an mehrere Maschinen angeschlossen die meine Vitalfunktionen aufrechterhalten sollten. Eine klare Flüssigkeit wurde in einen Tank gelassen in dem ich mich später legen sollte. Sie war weder kalt noch warm. Anscheinend spürte ich schon nichts mehr. Mir wurde ein Schlafmittel gegeben und ich wurde müde. Ich bin gespannt wann ich hier wieder raus geholt werde. Aber das wird wohl sehr lange dauern. Schließlich werden die mich gut verstecken. Es wurde schwarz um mich herum. Ich fiel in einen langen, traumlosen Schlaf.

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