Childe starrte nervös sein Handy an. Er war inzwischen ein wenig ins Gespräch gekommen mit Zhongli, aber irgendwie war es merkwürdig, jetzt nach allem so zu chatten. Eigentlich hatte er ihn fragen wollen, ob sie sich wiedersehen wollten. Doch er traute sich nicht so recht und jetzt redeten sie über das Wetter. Es war ihm gar nicht bewusst, dass Zhongli so weitreichende Ausführungen machen konnte und schämte sich dafür, dass er nur mit einfachen Nachrichten und irgendwelchen Smileys antwortete. Er atmete tief durch. Ich frag ihn jetzt einfach, dachte er sich und wollte gerade eine Nachricht eintippen, als Pulcinella plötzlich vor ihm stand. Erschrocken steckte er das Handy weg.
"Hmm... ich stehe schon eine Weile da. Und habe beobachtet, wie debil du dein Handy angrinst. Wirklich witzig...", sagte er und lächelte süffisant.
"Das geht dich einen Scheiß an!", fauchte Childe.
"Nana, kein Grund gleich so ausfallend zu werden. Ich habe neue Aufträge für dich...", sagte er und ging auf ihn zu. Nachdem er den Papierstapel auf den Tisch gelegt hatte und ihm dabei schon recht nah gekommen war, streichelte er über seinen Arm, Hals, bis schließlich zu seiner Wange. Childe saß kerzengerade da und atmete kaum.
"Danke...", murmelte er perplex.
"Lauf mir nicht davon... ", hörte er ihn plötzlich, ganz nah an seinem Ohr. "Ich brauche dich doch..." Er bekam eine Gänsehaut. Warum er nach allem was passiert war, immer noch so etwas bei ihm auslösen konnte, wusste er auch nicht. Und er wollte es eigentlich nicht zulassen, aber es passierte einfach.
"Du hast doch die anderen und deine Plastikfreundin", murmelte Childe und stand auf, weil er ihm nicht so nahe sei wollte. Pulcinella lachte jedoch nur.
"Ja, ein paar helfende Hände bei der Arbeit und eine hübsche Freundin können ja nicht schaden... aber du bist etwas Besonderes", sagte er und ging erneut auf ihn zu. Childe trat zurück, bis er an der Wand stand.
"Inwiefern?", kam ihm über die Lippen.
"Insofern", erwiderte Pulcinella, drückte ihn gegen die Wand und küsste ihn stürmisch. Childe bekam wacklige Knie und ein wankelmütiges Herz – und so erwiderte er den Kuss heftig und sehnsüchtig.
Wenige Momente und mehrere heiße Küsse später fand er sich auf dem Tisch wieder, wo sie sich langsam aus ihren Klamotten schälten, während er spürte, wie sich Pulcinella in seinem Hals festbiss. Er fand es heiß, aber stöhnte nach einem Moment schmerzvoll auf, weil er es übertrieb... gewollt...
"Du gehörst mir. Komm bloß nicht auf blöde Ideen", raunte er schließlich, doch bevor Childe etwas erwidern konnte, spürte er eine heiße Berührung unter seiner Shorts und stöhnte überrascht auf.
"Aber du liebst mich doch gar nicht!", verteidigte er sich schmollend, während er sich für seine Berührungen revanchierte. Pulcinella stöhnte ebenfalls und grinste ihn an.
"Ohh, so fordernd. Dann lass uns Liebe machen, hm?", sagte er grinsend, während seine andere Hand über Childes Bein zu seinem Hintern wanderte.
"Das meinte ich nicht!", entgegnete Childe trotzig.
"Weißt du, dass mich das echt heiß macht, wenn du so bist, hm?", fragte Pulcinella lachend, dann begann er, ihn vorzubereiten. Childe wollte antworten, aber als er seinen Punkt traf, kam nur ein kehliges Stöhnen über seine Lippen.
"Ach Childe... die Liebe ist ein schwieriges Kapitel... warum willst du immer geliebt werden, hm?", redete Pulcinella weiter, während er ihn von vorne und hinten verrückt machte, sodass Childe nicht mehr antworten konnte, sondern nur mit Blicken anflehte, endlich mehr zu bekommen. Er lachte und blickte auf ihn herab. Dann zog er seine Finger aus ihm und packte ihn an der Hüfte.
"Sex kann auch ziemlich ausfüllend sein... im wahrsten Sinne des Wortes", raunte er und drang mit einem überraschend heftigen Stoß in ihn ein. Childe stöhnte laut auf, es tat fast ein bisschen weh. Er krallte sich an ihm fest und verzog das Gesicht, bevor er sich in einem Strudel aus Schmerz, Lust und ungehemmten Stöhnen verlor...
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Einen Tag später hatte Zhongli sich endlich getraut, Childe zu fragen, ob sie sich wieder sehen wollten. Dieser wirkte überraschend schüchtern, hatte aber zugesagt. Und nun hatten sie ein Date am Freitagnachmittag. Er hatte sich mit ihm in einem weiter abgelegenen Cafe verabredet. Warum Childe sich so weit außerhalb treffen wollte, wusste er auch nicht, wo sie doch in der Stadt alles hatten. Das war auch wieder so merkwürdig, und Xiao hätte ihm bestimmt eine mehrseitige Liste an Gründen nennen können, warum er dort nicht hingehen sollte. Deswegen sprach er nun ja auch mit Hu Tao, das konnte wenigstens am wenigsten schief gehen...
"Ohhh... wie süß, ihr seid verabredet!", sagte sie freudig zu Zhongli, "da hast du es ja doch geschafft und das ganz ohne meine Hilfe, ich bin überrascht."
"Ja, aber jetzt könnte ich deine Hilfe gebrauchen", entgegnete Zhongli. Er war noch nie auf einem Date gewesen.
"Klar. Worum geht's denn?", fragte sie offen und stützte sich auf ihre Hände ab.
"Naja, was macht man auf einem Date so?", fragte Zhongli betreten.
"Ihr wollt euch doch kennenlernen. Erzähl ihm von dir. Aber vielleicht solltest du darauf achten, dass du nicht so viel erzählst, es könnte für ihn anstrengend sein. Ansonsten geht spazieren und habt einfach eine schöne Zeit", sagte sie.
"In Ordnung. Rede ich zu viel? Jedenfalls... Das klingt schön. Ich freue mich schon, ihn wieder zu sehen", antwortete Zhongli schwärmend.
"Aiya, dazu sage ich jetzt mal nichts. Ihr macht das schon. Ich freue mich für euch", sagte sie fröhlich, "Hast du es Xiao und Aether auch schon mitgeteilt?"
"Noch nicht", murmelte Zhongli betreten, "Ich habe den Eindruck, dass Xiao Childe nicht sonderlich mag."
"Nur weil du ihn im Untergrund kennengelernt hast. Du musst wissen, Xiao hatte da mal so einen schwierigen Fall. Also nicht er, sondern sein Vorgesetzter. Es gibt dort unten so eine Bande, die Fatui, so eine Art Mafia. Die sind für einige Morde, Diebstähle, illegalen Handel und so weiter und so fort verantwortlich. Einer ihrer Mitglieder, Dottore nennt der sich, konnten sie damals fast schnappen aber er ist ihnen entwischt und hat ein paar Polizisten dabei erschossen. Deswegen ist Xiao wahrscheinlich misstrauisch gegenüber allem, was den Untergrund betrifft", erklärte Hu Tao. Zhongli sah sie mit großen Augen an. Sofort erinnerte er sich an die Angelegenheit im Hinterhof.
"Woher weißt du das?", fragte er überrascht. Xiao hatte ihm nichts davon erzählt. Er war sich nicht sicher, ob er ihm nicht sagen sollte, dass Childe vermutete, dass die Kriminellen im Hinterhof Fatui waren. Aber wenn er wüsste, dass er sich in einer solchen Situation befunden hatte und dort Childe getroffen hätte, würde das alles nur noch verschlimmern. Außerdem konnte er sich nicht mehr genau daran erinnern, wo der dubiose Hinterhof war, was sollte es also der Polizei nutzen?
"Er hat es mir mal erzählt. Vielleicht kannst du ihn ja jetzt etwas verstehen. Aber ich denke nicht, dass dein Childe ein schlechter Kerl ist", sagte sie leise.
"Das denke ich auch nicht", erwiderte Zhongli. Doch so hundertprozentig sicher war er sich nicht. Warum war er dann dort im Hinterhof gewesen?
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Back to the surface
FanfictionEines Nachts kommt Zhongli vom rechten Weg ab und verliert sich im Untergrund, dem Territorium der Kriminellen. Es könnte fast gefährlich für ihn werden, wäre da nicht sein strahlender Retter, der aus dem Nichts genau im richtigen Moment erscheint...