five.

9.9K 301 51
                                    

"Joey und ich heiraten in etwas mehr als einem Monat und es ist noch viel bis dahin zu erledigen. Ich würde mir wünschen, dass ihr drei-", dabei guckt Jess Mum, Ally und mich an "mit mir zusammen mein Kleid aussuchen kommt. Die Gäste werden einen Tag vorher eintreffen und einige werden hier bei uns übernachten, daher müssen wir die Zimmer für diese Zeit etwas umverlegen."

Oh ich ahne Böses, denn Jessicas Blick bedeutet nichts Gutes!

"Ally und Tommy ziehen in der Zeit zu Kaden ins Zimmer, dann haben wir zwei Zimmer frei und Daphne kommt zu Nicolas ins Zimmer. Ich weiß, das passt euch beiden nicht, allerdings würde ich mir von euch wünschen, dass ihr bald einen Waffenstillstand aushandelt, denn die Hochzeit ist bald und das bedeutet Stress, da können wir keine pubertierenden Teenager gebrauchen, die sich Zanken. Ich erwarte nicht, dass ihr euch versteht oder Freunde werdet, doch ich hoffe, ihr fahrt die Geschütze etwas zurück."

Jess wirft sowohl ihrem ältesten Sohn als auch mir einen warnenden Blick zu welcher mich schlucken lässt. Jetzt soll ich mir nicht nur für ein paar Nächte ein Zimmer mit Nic teilen, sondern mich auch noch mit diesem sturen Esel verstehen.

Zum Glück erst in einem Monat

"Ich denke, das werden die Kinder hinbekommen, nicht wahr?" Sagt mein Dad und lächelt uns dabei beide optimistisch an.

Da bin ich mir nicht so sicher es ist, als wäre es in unserer Natur, uns nicht zu mögen, immerhin tun wir das schon seit Ewigkeiten. Wenn ich an meine Kindheit denke und was Nicolas dort für eine Rolle spielt, ist sie nicht gerade positiv. Er hat meine Sachen kaputtgemacht und ich habe seine kaputtgemacht, wir haben uns ständig geärgert oder beleidigt, oftmals haben wir uns auch Streiche gespielt. Als wir dann ins Teenageralter kamen, haben wir uns gegenseitig das Leben schwer gemacht. Als Nico vor zwei Jahren seinen 18 Geburtstag gefeiert hat, wurde er von einem sehr hübschen Mädchen angequatscht und was soll ich sagen, ich habe ihm damals die Tour ordentlich vermiest. Das hat er mir letztes Jahr dann heimgezahlt, als ich einen sehr netten Kerl hatte, der dazu auch noch sehr gut aussah.

Man könnte sagen, es liegt eine Anspannung zwischen uns, aber die ist schwer zu beschreiben. Sie ist feurig und man kann sich sehr leicht verbrennen. Es ist einfach so, als wenn wir dazu bestimmt sind, uns zu verabscheuen und naja das tun wir nun mal. Ich würde nicht sagen, dass wir uns hassen, denn wenn es wirklich so wäre, würden wir es nicht immer zusammen aushalten, aber ich verbringe meine Zeit ungern mit Nicolas. Wir haben nichts gemeinsam und für mich ist er einfach nur eine nervtötende Person, der ich gerne mal eine verpassen würde.

Jedenfalls verkrümelt sich jeder nach dem Essen auf sein Zimmer und macht sein eigenes Ding ich denke, wir sind alle erschöpft von heute.

Ein Frustriertes stöhnen verlässt meinen Mund, als ich meine noch vollgestopften Koffer auf dem Boden liegen sehe. Das muss ich auch noch ausräumen.

Ich ziehe den Reißverschluss des Koffers auf und hole erst einmal meine Klamotten hinaus und verstaue sie im Kleiderschrank. Der Rest kommt in die Kommode und meine Sachen, die ich normalerweise brauche, lasse ich auf dem kleinen Tisch stehen, der mir als Schreibtisch dient.

Mein Handy klingelt und der Name meiner besten Freundin leuchtet auf dem Bildschirm auf.

"Na habt ihr euch schon gegenseitig umgebracht?" Kommt es leicht verzehrt vom anderen Ende der Leitung während Emma lacht.

"Nein noch nicht aber es kann nicht mehr lange dauern obwohl Mum mir dann wohl denn Hals umdrehen würde." Seufze ich ins Telefon.

"Was ist los D?"

"Ich habe dir ja erzählt, dass Jess und Joey heiraten wollen, und heute hat sie verkündet, dass sie einige Zimmer brauchen, um Freunde und Familie unter zu bringen. Jedenfalls hat sie mich für zwei oder drei Nächte in Nic's Zimmer eingelagert".

NicolasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt