seventeen.

8.5K 268 32
                                    

Was macht man gerne an einem Montagmorgen in den Ferien um 6 Uhr? Genau ausschlafen und wer kann wohl nicht ausschlafen, weil sie das blöde Auto abholen muss? Genau ich.

Immerhin muss ich das nicht alleine erledigen, denn Dad und Tommy kommen mit mir mit, so bin ich wenigstens nicht ganz alleine.

Ich quetsche mich in eine enge schwarze Jeans und ein lockeres blaues T-Shirt, auf welchem Fische in allen Formen und Größen abgebildet sind. Es gehörte mal Dad und zufällig ist es mal bei mir gelandet. Ganz zufällig natürlich.

Meine Haare lasse ich offen und ich schnappe mir die Brille, die ich zum Autofahren brauche, eh ich unten im Flur auf Dad und Tommy warte.

Nach einigen Minuten steht mein Vater fertig angezogen neben mir, als er schon nach draußen verschwinden will, ehe ich ihn aufhalte.

"Was ist mit Tommy?" Frage ich und gucke meinen Vater verwirrt an immerhin wollte er ja mitkommen.

"Der will doch lieber ausschlafen also nur wir beide kleines" damit schnappt sich Dad die Schlüssel und eilt mit mir hinter ihm zum Auto.

Soll mir auch recht sein dann eben nur Dad und ich.

Ich bewege mich auch zum Auto und wenig später stehe ich auf dem Gelände des Abschleppdienstes zusammen mit meinem Vater.

Meine Güte, ich bekomme hier noch das kotzen. Natürlich weiß keiner, wo das Auto ist und der jetzige der Dienst hatte, als der Wagen abgeschleppt wurde, ist natürlich nicht da. Dad und mir wurde jetzt gesagt, wir sollen einfach den ganzen Hof absuchen und dann einfach fahren.

Wir setzen uns also wieder ins Auto und müssen ganze drei Runden fahren, bis wie den Wagen endlich entdecken. Na endlich, da steht er versteckt hinter zwei anderen Autos.

Dad lässt mich raus und ich steige in den abgeschleppten Wagen, ehe ich die Schlüssel im Zündschloss umdrehe und der Motor anspringt. Ich fahre mit dem Wagen in die Garage des Hauses und freue mich jetzt auf ein Frühstück ganz für mich alleine.

Es ist gerade mal kurz vor neun Uhr, was bedeutet das Dean, Ally, Nicolas, Tommy und Kaden bestimmt noch schlafen. Die restlichen Leute aus diesem Haushalt sind unterwegs wahrscheinlich mal wieder irgendwelche Hochzeitsvorbereitungen, was bedeutet, ich bin die einzige Person, die wach ist. Also herrscht jetzt Ruhe und Frieden und unsere Daphne kann ganz in Ruhe essen.

Ich schließe die Tür des Hauses auf und trete meine Schuhe in die dafür vorgesehene Ecke und hänge meine Jacke an die Hacken. Mein Weg führt mich zur Treppe, auf welcher mir Nicolas entgegenkommt.

Was macht er denn so früh schon hier unten? Das war es dann wohl mit meiner erhofften Ruhe.

Meine Laune ist im Keller und die Müdigkeit vom Frühen aufstehen kommt zurück. Ich bin wirklich kein morgen Mensch.

"Morgen Sonnenschein pass auf das dir die gute Laune nicht zu Kopf steigt", die ironische Stimme von Nicolas ertönt und ein hinterhältiges Grinsen liegt auf seinen Lippen.

Auf seinen Kommentar antworte ich nicht, sondern zeige ihm nur meinen Mittelfinger und forme mit den Lippen die Wörter 'Fick dich', ehe ich nach oben verschwinde. Aus meinem Schrank schnappe ich mir eine kurze Hose und ein weites Shirt, welche ich mir anziehe, ehe ich wieder nach unten gehe und auf die Küche zu steuere.

Nicolas schließt gerade den Schrank mit der einen und den Kühlschrank mit der anderen, ehe er an mir vorbei huscht und wahrscheinlich ins Wohnzimmer flüchtet. Hauptsache so weit weg von mir, wie es geht.

Ich öffne den unteren Schrank, denn Nic gerade zugemacht hatte und hole mein Lieblingsmüsli heraus.

Gott, wie ich mich darauf freue. Vorgestern hat Ally mir alles weggefuttert und gestern war ich zu faul, mir die Packung zu holen, aber jetzt ist der Moment gekommen, dem ich solange entgegenfiebere.

Vielleicht etwas zu viel Enthusiasmus gegenüber einer Packung Müsli.

Die Packung der laktosefreien Milch steht im Kühlschrank und befindet sich wenig später im Mülleimer, denn ihr Inhalt befindet sich nun in meiner Schüssel und wartet darauf, gegessen zu werden.

Das Lustige, wenn man das so sagen kann, ist das, das Einzige, was Nicolas und mich verbindet diese Milch ist. Wir haben beide eine Laktoseintoleranz und sind somit die Einzigen in diesem Haus, die diese Milch trinken müssen.

Das Müsli schmeckt anders und auch beim dritten Löffel verändert sich der Geschmack nicht. Was ist das steht das vielleicht schon zu lange und ist schlecht? Mein Gesicht verzieht sich angeekelt, ehe ich Nicolas lachen höher.

"Oh Mann, du solltest dein Gesicht sehe-"

Mein Herzschlag verdoppelt sich plötzlich und ich spüre, wie mir das Luftholen immer schwerer fällt. Ich lege meine Hände an meine Hals und ringe nach mehr Luft. Jetzt weiß ich es, da waren Nüsse drinnen!

"Hör auf zu simulieren Williams, das zieht bei mir-" "Krankenhaus!"

Begreift er die Lage nicht oder will er mich sterben lassen? Okay, vielleicht nicht sterben, aber so eine allergische Reaktion ist nicht lustig!

"Fuck!" Flucht der Footballspieler vor sich hin eher er mich unter den Armen greift und ohne Schuhe oder Jacke ins Auto setzt. Er sprintet rein zieht sich Adiletten an und kommt wieder raus gestürmt.

Er fährt los und ich bin mir sicher, dass wir hier viel zu schnell fahren. Meine Zunge ist angeschwollen und das Reden fällt schwer.

Vor dem Krankenhaus steigen wir aus und Nicolas schleift mich vor sich her ehe er wie ein wahnsinniger nach einem Arzt ruft. Würde mein Kopf nicht aussehen wie ein Ball hätte ich über ihn gelacht aber der Moment ist etwas unpassend.

"Ach du meine Güte! Schnell Patientin mit allergischem Schock" kommt es von einem der Ärzte hier.

Zwei Schwestern hieven mich auf eine Liege, die her bereitsteht, und ich werde in irgendeinen Raum verfrachtet. Auf dem Schild des Arztes steht Dr. Huffner das kann ich gut erkennen, denn er sucht gerade nach dem Auslöser. Ich habe keine Ahnung, wo Nic ist, aber ich bin mir fast schon sicher, dass er am Empfang meine Daten angibt. Oder wer weiß, vielleicht ist er auch schon gegangen zutrauen würde ich es ihm schon.

"Nuss Allergie richtig?"

Ich wende meine Aufmerksamkeit wieder auf den älteren Mann mit dem weißen Kittel und der Halbglatze ehe ich ein Nicken zustande bringe.

"Gut sie bekommen jetzt ein Medikament, davon geht die Schwellung weg und sie können wieder normal atmen. Steffi, bringst du es mir?"

Die Schwester die offensichtlich Steffi heißt kommt nach zwei Minuten wieder und mir wird ein Gegenmittel verpasst und ich spüre wie ich wieder besser atmen kann. Gott sei Dank endlich.

"Nico wo ist sie?!" "Maria zum Glück! Da hinten warte komm mit".

Keine fünf Sekunden später kommt meine hysterische Mutter hineinstürmt und nimmt mich in ihre Zwänge.

"Mum Luft!" "Tut mir leid Spätzchen. Wie geht es dir? Ist alles gut? Wie ist das passiert?"

"Maria, beruhig dich, das Kind bekommt keine Luft mehr" kommt es von Jess, die nun auch durch die Tür spaziert kommt. Mittlerweile haben sie mich auf ein Übergangszimmer verlegt, um zu warten, bis die Schwellung vollständig weg ist.

"Jetzt zu dir-" Jess dreht sich zu ihrem ältesten Sohn um und guckt ihn scharf an "-, wie ist das passiert? Und wie bist du ohne Führerschein hierhergekommen, willst du mir das vielleicht mal verraten, mein Lieber?!"

Ich muss mir definitiv ein Lachen verkneifen, denn ich habe Nicolas noch nie so bleich werden sehen. Da hat wohl jemand Angst, gleich Hausarrest zu bekommen.

NicolasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt