Nicolas

forty eight.

Nicolas erwidert nichts doch ich kann ihm ansehen das er über meine Worte nachdenkt. Mein Grandpa war auch einer der Menschen die Nicolas immer so gern mochten.

"Wegen ihm habe ich mit dem Football angefangen" Kommt es plötzlich von ihm, während er auf seine verschränkten Hände guckt.

Überrascht sehe ich ihn an, denn das wusste ich gar nicht. Ich weiß, dass mein Grandpa immer mit Nic gespielt hatte, aber dass er der Grund ist.

"Das wusste ich gar nicht".

"Ja er hat es mir beigebracht und jedes Mal mit mir gespielt. Mein erster Football ist von ihm gewesen".

Er lächelt bei der Erinnerung an ihn und auch ich muss unweigerlich lächeln. Ja, ich hatte einen wunderbaren Großvater, der nicht nur mir viel bedeutet hat beziehungsweise tut, sondern auch allen anderen.

Wir sitzen noch kurz so da, ehe ich gefolgt von Nic wieder nach oben gehe, um zu schlafen. Ich habe mich für morgen mit Kim verabredet und soweit ich weiß, hat Nicolas die nächsten drei Tage Training. Allerdings kann er ja jetzt wieder selbst fahren und ich muss dafür nicht einspringen, wobei ich aber sagen muss, dass ich es ab und zu ganz cool fand, mir sein Training an zu gucken, wenn sie noch nicht fertig waren.

"Gute Nacht" sagen wir beide und verschwinden dann hinter unseren Türen, ehe ich ins Bett falle und ausgeruht am nächsten Morgen aufwache.

Kim holt mich und Ally gegen Mittag ab, während alle anderen aus diesem Haus ebenfalls weg sind. Wir haben beschlossen, zusammen mit Isabella zum See zu fahren, da es heute mal wieder extrem heiß ist.

Als wir ankommen, breiten wir unsere Sachen aus und quatschen etwas, ehe ich mit Kim ins Wasser gehe. Ally und Isi bleiben lieber noch in der Sonne liegen.

"Was machen wir heute noch so?" Frage ich sie als wir bis zur Hüfte im Wasser sind.

"Na ja etwas entspannen und wenn Ally und du nichts dagegen habt, würden wir die Jungs beim Training besuchen und danach was essen gehen. Isi hat es Cooper versprochen und ich wollte ganz eventuell Luke mal beim Training sehen" sagt sie wobei ihre Wangen beim letzteren Teil etwas rot werden.

Ich nicke nur und sage nichts zu der Luke Sache, denn ich habe es schließlich selber schon mitbekommen. Die Blicke und Kommentare entgehen einem immerhin nicht so leicht, doch ich denke, dass sich da noch etwas entwickelt, weshalb ich Kim da nicht reinreden möchte. Wenn es etwas zu erzählen gibt, wird sie es schon von sich aus machen.

Wir gehen nach ungefähr zwanzig Minuten wieder aus dem Wasser und trocknen uns etwas, ehe wir gegen 15 Uhr zum Trainingsplatz fahren.

Schon nach dem ersten Schritt aus dem Auto kann ich die Trillerpfeife und die Schreie des Trainers vernehmen. Als wir durch das Gebäude sind und am Feld ankommen, kann ich die Spieler sehen, wie sie wahrscheinlich ihren nächsten Zug besprechen. Irgendwas wird gerufen und ein neuer Angriff startet.

Isi und Kim lehnen an der Metallstange des Geländers und verfolgen alles ganz genau, während ich sie dabei beobachte und Ally auf einer der Sitzgelegenheiten auf ihr Handy starrt. Die beiden Spanner verfolgen wirklich jeden einzelnen Schritt und jede Bewegung der Jungs, was schon fast gruselig ist. Allerdings sehr amüsant zu beobachten.

Das Training läuft noch etwa eine halbe Stunde, ehe alle frisch geduscht und mit nassen Haaren aus der Umkleide kommen. Mit ihren Taschen über den Schultern laufen die meisten zu ihren Autos, während Cooper, Liam, Luke und Nicolas bei und halt machen. Ally sieht tatsächlich mal von ihrem Handy auf um alle zu begrüßen, bevor sie uns drängt, endlich ins Auto zu steigen. Laut ihres Magenknurrens ist es nämlich Zeit, etwas zu essen und da bin ich voll und ganz dabei.

Wir fahren wie immer zu Husters und bestellen uns was, wobei wir in gemeinsamer Runde sitzen und quatschen.

"Ihr kommt Freitag alle oder?" Fragt Liam und guckt prüfend in die Runde.

"Wenn ich nicht auf meinen Bruder aufpassen muss gerne" entgegnet Isabella.

Cooper wirft seinen Arm lässig über ihre Schulter und zieht sie zu sich ran. "Du kommst definitiv, ansonsten musst du ihn eben mitbringen" sagt er und grinst dabei weshalb auch Isi lachen muss.

"Klar mein 12-jähriger Bruder kommt bestimmt gerne mit. Er kann sich ja Kindersekt mitbringen" entgegnet sie sarkastisch und guckt Cooper in die Augen.

Ja irgendwie sind sie ja süß zusammen.

"Gut denn das müssen wir ausnutzen. Immerhin fängt bald wieder die Schule oder die Uni an Freunde" kommt es von Luke der daraufhin diesen typischen 'musstest du das jetzt sagen?!' Blick abbekommt.

"Erinnere mich da bitte nicht dran." Sage ich und versuche den Gedanken an zu Hause zu verdrängen.

Mir graut es schon davor Connor über den Weg zu laufen. Seine täglichen Nachrichten sind schon mehr als genug.

"Wann fahrt ihr eigentlich wieder?" Fragt Isi wobei sie etwas traurig klingt. Ja ich werde die meisten hier auch vermissen.

"Nächste Woche Samstag. Also kostet die Zeit mit uns noch aus" erwidert Ally scherzhaft wobei auch ihr anzumerken ist, dass sie nur so semiglücklich darüber ist.

Natürlich liebe ich es bei uns zu Hause und ich freue mich wahnsinnig auf meine Freunde aber es ist komisch nach zwei Monaten mit allen hier, auf einmal wieder weg zu sein. Keine Familie Winchester, keine Renofreunde, keine Hustersbesuche, keine Trainingsbesuche und kein nächtliches Plaudern in der Küche. Allerdings geht es mir so gut wie jedes Jahr so man gewöhnt sich eben nie daran.

"Wollen wir los?" Fragt Luke und bezahlt das Essen.

Alle stimmen ihm zu und wir machen uns auf den Weg nach draußen auf den Parkplatz. Die Sonne geht langsam unter und die Dämmerung bricht an. Der Himmel scheint lila, während der Mond schon ganz leicht zu erkennen ist.

Liam und Luke fahren bei Kim mit, weil Cooper, Isabella, Ally und ich bei Nic mitfahren, da wir uns noch etwas bei uns zu Hause hinsetzen wollen. Cooper hatte die geniale Idee Twister zu spielen. Und wie sollte es anders sein, stehen wir verrenkt auf den bunten Kreisen des Spielfeldes. Isabella ist schon zusammengeklappt wie ein alter Stuhl und auch ich werde bald auf den Allerwertesten fallen, denn diese Position ist zu 100 % unnatürlich. Es wäre kein Wunder, wenn sich hier jemand was zerrt oder irgendetwas bricht.