Ein Ende mit Schrecken

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Wer Probleme mit dem Thema „Verlust und Tod" hat, sollte dieses Kapitel überspringen

(Allerdings weis ich nicht genau ob diese Warnung so richtig notwendig ist. Aber ich dachte mir, Sicher ist Sicher :) )



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Nani stand noch immer im Türrahmen. Ja, so war das damals als sie das erste mal Ria sah. Ein schöner Tag. Aber auch ein sehr schrecklicher. Doch seither lief ihr Leben super. Ein paar Tage blieb sie damals bei Suka und Rou, bis sie aufgebrochen war. Sie fühlte sich nun sicher im Umgang mit Ria und machte sich auf den Weg ein Zuhause zu finden. Und das tat sie ca zwei Wochen später. Mitten im Erdreich lag ein kleines Dorf. Die Bewohner waren sehr freundlich und nahmen sie bei sich auf. Etwas auerfalb des Dorfes war ein leerstehendes Haus. Dort zog Nani ein. Mit der Hilfe einiger Dorfbewohner renovierte Nani das Haus. Anschließend mache sie den Garten schön. Kürzte das Gras, zupfte das Unkraut und legte Beete an. Sowohl Zierbeete als auch Gemüsebeete für ihre Versorgung. Mit einem Baby war das alles andere als leicht, doch die Dorfbewohner halfen ihr dabei. Es war ein friedliches miteinander und Nani wünschte sich, dass es für immer so weitergehen könne.

Doch leider blieb dieser Frieden ihr verwehrt. Zwei Jahre war alles gut, doch dann zog im Dorf ein Sturm auf. Ein Sturm in Form eines Mannes. Youro war ein junger Mann der großes Interesse an Nani zeigte. Davon abgesehen, dass Nani an ihm keinerlei Interesse zeigte, störte ihn nicht. Er ließ nicht von ihr ab. Er konnte auch Ria nicht leiden. Dabei war es ihm egal, ob Ria nun Nanis echtes Kind war oder nicht, er konnte kein Kind akzeptieren, dass nicht von ihm war.
Mehrmal bad er drum, dass Nani Ria in ein Heim abgeben sollte. Sie war erst zwei Jahre alt und würde Nani schnell vergessen.
Nani blieb dabei, niemals und für niemandem würde sie Ria abgeben.
Youro konnte gut mit Wörtern umgehen und war in kürzester Zeit zum Dorfoberhaupt ernannt worden. Und damit war für Nani der Frieden vorbei. Youro hatte nun ein neues Ziel. Rache. Dafür, dass Nani ihn abgewiesen hatte. Er verbreitete Lügen und es dauerte nicht lange, da hat sie das Dorf von ihr abgewannt. Auch Ria, die nun angeblich das Kind des Teufels war, wurde nun zum Ziel des Hasses.
Bald verlies Nani ihr Grundstück kaum noch. Für dringende Besorgungen ging sie zusammen mit Ria in die nächste Stadt. Obwohl sie nie sicher war, ob ihr Haus noch steht wenn sie wieder kommt, oder ob es vielleicht schon niedergebrannt wurde. Doch diese Grenze schienen die Dorfbewohner nicht überschreiten zu wollen.
So blieb das bis heute. Sie hatten sich damit abgefunden und das Beste aus der Situation gemacht. Beide Seiten mieden sich und ließen sich in Ruhe. Soweit so gut. Nani hoffte, dass es erstmal so bleiben würde. Solange es so bliebe, wollte sie nicht umziehen. Ria mochte das Gelände. Das Haus den Garten und den angrenzenden Wald. Stundenlang saß sie am Waldrand, der sich direkt neben dem Garten befand und lauschte den Geräuschen des Waldes. Beobachtete immer wieder Käfer und suchte schöne Blumen. Sie war sehr zuverlässig und ging nie weiter in den Wald rein. Aber natürlich war Nani klar, dass sie eine Dreijährige ist. Daher ließ sie Ria nie aus den Augen.

Leise lehnte Nani die Tür an und ging zurück in die Küche. Dort räumte sie auf und machte alles sauber. Dann machte sie es sich auf dem Sofa gemütlich. Sie las etwas in einem Buch bis kurz vor Mitternacht. Dann legte sie erschrocken das Buch zur Seite. So spät schon! Sie hatte total die Zeit vergessen. Schnell flitze sie ins bad, machte sich Bettfertig und schlich ins Schlafzimmer, in dem auch Ria schon schlief. Sie ging noch einmal zur ihr ans Bett und lauschte kurz ihrem Atem. Zufrieden und mit einem frohen Kribbeln im Bauch legte sie sich in ihr Bett und deckte sich zu. Es dauerte auch nicht lange bis sie einschlief.
Am nächsten Morgen ging es Nani nicht gut. Sie fühlte sich gerädert und hatte husten. Sie drehte sich im Bett hin und her, doch sie kam nicht zur Ruhe. Sie beschloss aufzustehen. Mit einem Blick vergewisserte sie sich, dass Ria noch schlief. Trotz dass sie so jung war, schlafen konnte sie gut. Ria war eine wahre Langschläferin. Das war grade jetzt gut. Nani schlich aus dem Schlafzimmer und begann in der Küche leise einen Tee zu machen. Es nervte sie, grade jetzt Erkältet zu sein. Obwohl, wenn sie so drüber nachdachte, dann gab es wohl keinen guten Zeitpunkt um krank zu werden. Sie musste seufzen. Mit dem fertigem Tee ging sie aufs Sofa und kuschelte sich mit einer Decke ein. Sie hoffte, das es gleich wieder besser werden würde. Auch heute war wieder ein herrlicher Sommertag. Die Sonne schien schon hell und es war bereits früh am Morgen sehr warm. Dennoch war es Nani kalt. Sie hielt sich die Hand an die Stirn und war sich sicher Fieber zu haben. So ein Mist. Sie beschloss schon einmal das Frühstück vorzubereiten bevor es ihr schlechter gehen würde. Sie quälte sich hoch und begann in der Küche schonmal das Frühstück für Ria vorzubereiten. Es fiel ihr immer schwere. Ihre Arme und Beine taten ihr weh und schienen schwer wie Blei zu sein. Eine Ewigkeit dauerte es, dann war sie fertig. Sie stellte alles auf den Tisch und setze sich dann wieder auf das Sofa. Als sie plötzlich ein klirren hörte schreckte sie hoch. Sie bemerkte garnicht, dass sie eingeschlafen war. Sie sah rüber zur Küche und sah Ria in mitten von Scherben stehen. Erschrocken sah sie ihre Mutter an.
„Nicht bewegen!", rief Nani und bedeutet ihr mit der Hand stehen zu bleiben. Schnell stand sie auf, dabei hatte sie das Gefühl, ihr Beine würden gleich abreißen. Sie ignorierte den Schmerz und ging schnell zu ihrer Tochter rüber und nahm sie auf dem Arm, drehte sich um und setzte sie in sicher Entfernung ab. Ria schaute betrübt zu Boden. Sie wollte nur ihrer Mutter helfen, jetzt war die Schüssel kaputt.
„Tut mir leid Mama", sagte sie leise. Nani nahm den Handfeger und fegte die Scherben zusammen und warf sie in den Müll.
„Das macht nichts, was hattest du denn vor? Hast du dir wehgetan?"
„Ich wollte nur helfen. Du hast geschlafen und ich dachte ich mache die Sachen sauber.", sie zeigte auf den Tisch auf dem noch das restliche Geschirr stand.
Nani lächelte ihre Tochter an, ging vor ihr in die Hocke und umarme sie.
„Das ist lieb meine kleine, aber das musst du nicht."
„Mama? Bist du krank?"
Überrascht sah sie Ria an. Sie hatte es gleich bemerkt.
„Nur ein bisschen, aber keine Sorge, bald gehr es mir besser."
„Dann leg dich hin Mama, ich mache dich wieder gesund! Schnell.", sie drückte ihre Mutter Richtung Sofa und Nani folgte der Aufforderung ihrer Tochter und ging zum Sofa. Dann setzte sie sich hin und Ria setzte sich auf ihren Schoß und drückte sie runter. Nun lag Nani wieder auf dem Sofa. Ria legte sich kurz auf Nanis Brust, drückte sie einmal ganz fest und gab ihr ein Kuss auf die Stirn. Dann sprang sie von ihrer Mutter und deckte sie zu.
„So, und jetzt hier bleiben."
„Ria, mache keine wilden Sachen ja? Und du weist, nicht alleine," Nani wurde durch ihre Tochter unterbrochen die Zeitgleich mit ihr, „Nicht alleine vom Haus weggehen, Jaha ich weis. Ich bin schon groß!"
Nani lächelte, doch sie merke die Müdigkeit wieder aufkommen. Hoffentlich würde es nicht noch schlimmer werden. Ria ging zur Tür und ging in den Garten. Zugern würde Nani ihr nachgehen. Es machte sie nervös, nicht zu sehen wo ihre Tochter war. Wenn die Dorfbewohner ihre Einstellung jetzt ändern würde, dann könnte sie nicht auf Ria aufpassen. Es währe ihr lieber gewesen, Ria würde einfach im Haus bleiben, doch das würde nicht klappen. Dafür war Ria zu surr. Sie wollte helfen, also tat sie das auch.
Wie lange Nani geschlafen hatte wusste sie nicht als wie aufwachte. Erschrocken sah sie sich um. Ria war nicht zu sehen und die Tür nach Draußen war auf. Oh nein.
„Ria!?", rief Nani. Nichts rühre sich. In Nani stieg Panik auf. „Riiaaaa!!??", schrie sie nun schon. Grade wollte sie aufstehen als Ria vor ihr stand. Ohne Hose und guckte Nani erschrocken und fragend an. „Ja? Ist was? Geht es dir schlechter?"
Verwundert sah sie ihre Tochter an. Es fiel ihr ein Stein vom Herzen. Sie hatte kurz mit dem Schlimmsten gerechnet.
„Oh Ria, du hast mich erschreckt. Wo warst du und vor alles... Warum hast du keine Hose an?"
Ria sah beschämt zu Boden.
„Ich habe Pipi gemacht.", kurz zögerte sie ehe sie fortfuhr „In meine Hose", ihre Stimme wurde immer leiser. „Aber ich kann das selber! Du brauchst nicht helfen. Ich habe die Pipihose in die Wäsche gelegt und hole grade neue Sachen aus dem Schrank.", wieder zögerte sie, „Ich weis.. Eigentlich bin ich schon groß aber.."
„Unfälle passieren Ria, alles ist gut. Du bist meine große! Und du kannst das schon alles alleine?"

„Ja! Alles alleine. Und dann komme ich und zeige dir was ich dir geholt habe!" , mit diesen Worten rannte sie wieder ins Schlafzimmer. Nach einer kleinen Weile kam sie wieder und hatte sich angezogen. Dann rannte sie in die Küche zum Tisch und holte etwas davon und rannte zu Nani rüber. Sie versteckte ihre Hände hinter ihrem Rücken und stellte sich direkt vor Nani. Mit einem breitem Lächeln sah sie Nani an. „Einmal, damit es dir bald wieder besser geht.", sie hole eine Hand hervor in der sie eine dicke rote Tomate hatte. „ Aus dem Garten. Vitamine sind gesund und machen, dass es dir besser geht. Sagst du immer."
Dann zog sie die andere Hand hervor und hielt eine kleine Sonnenblume vor Nanis Gesicht. „Hier, damit du den Garten sehen kannst. Auch wenn du auf dem Sofa bist." Sie lächelte nun über das ganze Gesicht.
Nani, die nun auf dem Sofa saß, nahm ihre Tochter in den Arm und drückte sie.
„Ich danke dir mein Schatz!".
So ging es die nachten zwei Tage weiter. Ria versuchte so viel wie möglich zu helfen und Nani gab sich viel Mühe, nicht ganz auszufallen. Doch ihr ging es immer schlechter.
In ihrer Verzweiflung hatte Ria sogar versucht, Nani mit der Heilcrfeme aus dem Döschen einzureiben. Doch am Abend es zweiten Tages reagierte Nani nicht mehr. Sie lag auf dem Sofa und schlief. Sie schwitze sehr und atmete immer flacher. Ria zog und rüttele an ihr, doch sie reagierte nicht. Was solle sie nun tun? Sie wusste es nicht. Sie rannte raus in den Garten, in der Hoffnung dort etwas zu finden dass helfen kann, doch sie fans nichts. So ging sie zurück ins Haus. „Maaaammmaaa!", rief sie schon von der Tür aus. „Jetzt wach doch bitte auf. Ich brauche doch! Was kann ich machen? Wie kann ich helfen?", als sie bei Nani ankam blieb sie etwas vor ihr stehen. Etwas war anders, war komisch. Sie fühlte die stille in dem Raum. SIe fühlte sich alleine. Doch das war sie nicht, denn ihre Mutter war doch da.
Warum fühlte sie sich, als währe sie alleine im Haus?
„Mama?", ihr Stimme war leise und ängstlich. „Mama? Sag was.", langsam ging sie auf ihre Mutter zu.
Nani lag noch immer auf dem Sofa. Sie rührte sich nicht. Ria kniete sich vor das Sofa und nahm Nanis Hand in ihre Hände.
„Mama?", flüsterte sie nun nur noch. „Mama! Mach was, du machst mir Angst!"
Doch Nani rührte sich nicht. Ria wusste sich nicht zu helfen. Sie nahm die Hand von Nani und legte sie in ihr Gesicht und kuschelte sich fest an die Hand. Dann weinte sie. Sie weinte lange und konnte nicht aufhören. Sie weinte so lange, bis sie vor Erschöpfung einschlief.

Als sie aufwachte war es schon spät am Abend. Die Sonne fing an, langsam unter zu gehen. Sie sah auf Nanis Hand, die noch immer in ihrer lag. „Mama bitte! Wach endlich aaaauuuuuf!!", sie sah ihre Mutter an und erschrak. „Mama?", wieder schaffte sie nur ein Flüstern. Sie stand auf und sah ihre Mutter an. Nani war blass geworden. Ria fasste ihrer Mutter ins Gesicht und streichelte langsam die Wange. Dann lies sie ihre Hand fallen und stand nun einfach so da. Ihre Mutter hatte keine Wärme mehr an sich. Sie war kalt geworden. Kalt und Blass.
Ria wusste in ihrer Verzweiflung nur zwei Dinge. Zum einen, ihrer Mutter ging es grade garnicht gut, und zum anderen, sie brauchte Hilfe. Alleine konnte sie nichts machen. Ihre Mutter hatte sie immer gewarnt alleine vom Grundstück zu gehen, doch sie musste Hilfe holen.
Also rannte sie los, durch die Haustür in den Garten. Am Rand des Grundstücks blieb sie kurz stehen. Sie überlegte kurz, drehte sich um und rief so laut sie konnte „Mama, ich hole Hilfe ! Ich bin gleich wieder da, versprochen! Mach dir keine Sorgen!", dann drehte sie sich wieder um und rannte los. So schnell sie konnte und ihre Beine sie tragen konnte rannte sie den Weg entlang Richtung Dorf. In ihrer Eile hatte sie keine Schuhe angezogen, doch den Schmerz der kleinen Steinchen unter den Füßen merke sie garnicht.

Im Dorf angekommen rannte sie zum Arzt. Es war bereits sehr spät und die Tür zur Praxis war abgeschlossen. Sie hämmerte gegen die Tür und rief nach Hilfe. Es dauerte nicht lange, da erschien ein älter Mann vor der Tür und öffnete sie.
„Mama! Sie braucht Hilfe! Bitte, ich habe Angst!"
„Was hat sie denn?", fragte der Mann, doch sein eigentliches Desinteresse konnte er nicht verbergen.
„Sie schläft! Und ist ganz warm! Aber jetzt ist sie kalt und ganz hell geworden! Sie redet nicht mehr mit mir! Ich weis nicht was ich machen soll! Bitte, schnell!" , Ria musste aufpassen, nicht zu schnell zu sprechen um noch verstanden zu werden.
„Oh, das klingt ja ...naja,", er drehte sich um und ging ein paar Schritte wieder zurück in die Praxis. „Nein Bitte! Ich mache auch alles was du willst! Meine Mama!"
„Jetzt brüll hinreicht so rum, ich gucke mal was deine Mama hat.", er hatte eine Tasche geholt und ging nun zusammen mit Ria Richtung Dorfausgang. Für Ria ging das nicht schnell genug.
„Ich renne schon mal vor und sage Mama dass du kommst!"
„Hört sie dich denn noch?", doch die Frage konnte Ria nicht mehr hören. Sie war schon losgerannt. Der alte Mann wurde am Rand des Dorfes aufgehalten. Ein andere Dorfbewohner sag ihn fragend an. „Was ist los? Wer ist krank?"
„Nani wohl. Aber so wie das klingt werde ich wohl nicht mehr helfen können."
„Das hat uns jetzt noch gefehlt. Wer soll sich denn jetzt um das Balg kümmern?"
Der Arzt zuckte mit den Schultern. Dann ging er weiter.
Es dauerte etwas bis er am Haus angekommen war. Er ging durch die Tür und sah sich in dem Raum um. Dann ging er rüber zu Ria sie wieder bei Nani am Sofa kniete. Er legte seinen Tasche auf den Boden und ging zu Ria und Nani. Auf dem ersten Blick wusste er was los war. Doch was nun? Er nahm seine Hand und legte sie an Nanis Hals. Ria sah gespannt zu.
Plötzlich kam noch jemand in das Haus. Ria erschrak, oder erkannte ihn. Es war einer der Dorfbewohner. „Und?", fragte dieser.
Der Arzt drehte sich um und sah ihn an, dann sah er zu Ria runter. Er war kein großer Freund der Familie, aber ich hatte auch nichts gegen sie. Um im Dorf weiterhin gut leben zu können, hatte er sich gegen Nani entschieden. Er musste wählen, und entschied sich für sich. Doch einem Kind eine solche Nachricht zu überbringen, war schwer. Auch für ihn. Vor allem weil er sich denken konnte, was nun passieren würde.
„Steht auf Mädchen.", er packte sie an die Schulter und kniete sich vor sie hin. Nun waren sie auf Augenhöhe. Mit beiden Händen fasste er Rias Schultern an. „Hör gut zu. Deine Mama ist gestorben. Sie kommt nicht wieder. Du musst jetzt eine neue Mama suchen. Pack ein paar wichtige Sachen zusammen und dann solltest du jemanden suchen, der dich aufnimmt. Kennst du jemanden der das tun würde?"
Der andere Mann hörte zu und ging wieder raus.
„Was? Machst du Mama nicht wieder Gesund?"
„Sie ist gestorben Mädchen. Sie ist jetzt im Himmel."
„Nein! Sie ist doch hier!", verzweifelt zeigte sie auf ihre Mutter. Warum sagte der Arzt sowas. Ria verstand das nicht. Sie wollte nur eins, ihre Mutter. Warum sollte sie weggehen? Ohne ihre Mutter? Niemals!
„Kennst du jemanden anderes wo du hingehen kannst?"
„Nein. Ich kenne nur Mama! Ich gehe nicht weg!", sie wurde wütend.
„Mama! Er sagt ich soll weg! Sag dass er lügt! Wach auf und sag ich ihm dass ich bei dir bleibe!"
Der Arzt stand auf und ging zu seiner Tasche. Unterdessen stand der Mann von eben wieder in der Tür. Doch dieses mal nicht alleine. Drei weitere Männer und eine Frau waren dabei. Sie kamen in das Haus und sahen sich um. Die Frau ging zum Arzt und stellte sich näher zu ihm um leise mit ihm zu sprechen,. ."Ist sie wirklich tot?", der Arzt sah sie an. „Ja. Ich weis, wir haben mit Nani nicht viel zu tun und wir mussten uns alle entscheiden, aber ich möchte jetzt auch nicht, dass dem Mädchen Leid angetan wird! Sie wird noch genug leiden müssen."
„Niemand im Dorf wird sie aufnehmen. Was wird sie machen?"
„Erstmal hier bleiben. Denke ich."
„Das kann sie nicht. Wir müssen sie fortbringen! Wenn sie bleibt, wird sie getötet. Das weist du. Er wird da kurzen Prozess machen!"
„Ja da hast du Recht. Jemand muss sie wegbringen."
„Ich mache das", sagte einer der Männer, der sich zu ihnen gestellt hatte.
„Ich bringe sie weg. Doch wir müssen verhindern, dass sie zurück kommt."
„Aber wie?", die Frau überlegte.
„Lass das meine Sorge sein", wieder kam einer der Männer dazu. „Wir schlachten das Haus aus und werden es warm abreißen."
Die drei nickten. Die Frau ging los und suchte das Schlafzimmer. Sie fand es und trat ein. Kurz schaute sie sich um und fand einen kleinen Rucksack. Sie nahm ihn und packte ein paar Klamotten von Ria darein. Grade als sie wieder rausgehen wollte sah sie eine blaue Perlenkette auf dem Nachttisch liegen. Das war wohl Nanis. Sie packte diese auch noch ein. Zurück in der Küche durchsuchte sie die Schränke. Auch hier packte sie einbar Lebensmittel in den Rucksack und verschloss ihn. Ria rannte los und schupste einen der Männer gegen die Wand.
„Nein! Das gehört Mama!", sie griff nach dem Buch, dass der Mann fallen lies und nahm es an sich. „Mama sagt, man darf nicht stehen!"
Der Mann schubste sie beiseite und ging zurück zu den anderen. Sie waren Schwarmartig im Haus verteilt. Nun trafen sie sich wieder an der Tür.
„Du bist dir sicher?", fragte einer der Männern zum Arzt. Dieser nickte traurig. Alle sahen sich an, dann ging einer der Männer los und packte Ria, hob sie hoch und klemmt sie sich unter den Arm. Sie protestierte lauf und schrie nach ihrer Mutter. Alle gingen aus dem Haus. Und an den Rand des Grundstückes. So sehr Ria sich auch Mühe gab, es gelang ihr nicht sich zu befreien. Einer der Männer ging zum Haus zurück und entfachte ein Feuer. Dann ging er zurück zu der Gruppe.
Ria schrie wild auf. „Mama! Sie ist noch im Haus!! Ihr macht das Haus kaputt! Meine Mama!!"
Diese Situation lies die Menschen nicht unberührt. Doch sie zeigten es nicht. Sie kannten die Vorgeschichte von Ria und nun würde sie alleine überlegen müssen. Doch die Welt war gefährlich und die Menschen verkommen. Doch helfen konnten sie nicht. Die Gefahr, dann selber alles zu verlieren war zu groß. Niemand wollte das riskieren.
Es war kurz vor Mitternacht, das Haus stand nun in Vollbrand. Noch immer schrie Ria, versuchte sich zu befreien, doch es gelang ihr nicht. Langsam aber sicher verlor sie die Kraft. Sie wurde immer leiser. Wimmerte nur noch und lies sich schließlich hängen. Langsam begann sie zu verstehen. Ihr Mutter würde nicht mehr Teil ihres Lebens sein. Sie hatte sie verloren. Nun ist sie alleine. Ganz alleine auf der Welt. Doch was sollte sie nun tun? Was würden die Dorfbewohner machen? Würden sie sich nun um sie kümmern? Doch ihre Mutter hatte sie immer vor ihnen gewarnt. Ihre Mutter... Bei dem Gedanken an ihre Mutter musste sie wieder weinen. Leise, Tonlos, kraftlos. Eine Zeit standen sie noch da, doch als das Feuer langsam begann kleiner zu werden drehte sie sich um und gingen fort. An einer Kreuzung trennten sie sich. Die vier Männer und die Frau gingen zurück ins Dorf, einer der Männer mit Ria unterm Arm ging den Weg weg vom Dorf. Er hatte den Rucksack, den die Frau gepackt hatte, über der Schulter. Ein letzter Blick und sie verabschiedeten sich von einander.
„Ich bin bald wieder da, sagt ihr das meiner Frau?"
„Ja, bitte, pass auf euch auf."
Er nickte und ging los.

Nur wer kämpft kann frei seinWhere stories live. Discover now