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Sechs

Jimin stürzt aus dem Esszimmer, aber eine Hand hält ihn davon ab, weiterzugehen.

,,Ich verstehe, dass du verärgert bist, aber ess noch zu Ende." Yoongis Stimme ist jetzt ruhig.

,,Ich bin satt.", versucht Jimin, die Hand von ihm abzuschütteln, aber es gelingt ihm nicht.

,,Dann räum deinen Teller weg. Weder ich noch die anderen, die hier wohnen sind deine Sklaven. Du musst auf dich selbst achten, was auch bedeutet, den Tisch nach dem Essen abzuräumen."

Jimin verdreht die Augen und geht zurück ins Zimmer. Er nimmt die Gabel vom Boden und dann den Teller und bringt sie dorthin, wo seiner Meinung nach die Küche ist. Er klopft sich gedanklich auf die Schulter, als die von ihm geöffnete Tür in den gesuchten Raum führt.

Achtlos stellt er das Geschirr in die Spüle und dreht seinen Kopf hinter sich, um Yoongi einen fragenden Blick zuzuwerfen.

Zu seiner Verzweiflung nickt der Mann kurz, weshalb Jimin genervt stöhnt und sich wieder zum Waschbecken dreht. Er findet den Schwamm und säubert mit Wasser und Seife das Geschirr.

Als er fertig ist, schaltet er den Wasserhahn ab, lässt den Schwamm in der Spüle und dreht sich zurück zum Priester. Er verbeugt sich dramatisch, bevor er an ihm vorbeigeht und den Raum verlässt.

,,Warte, Jimin!" Hinter ihm ist eine Stimme zu hören.

Es verwirrt Jimin, warum er gestoppt ist und darauf gewartet hat, dass der Mann ihn tatsächlich einholt. Sie haben sich vor 5 Minuten noch gestritten!

Der Mann keucht, als er Jimin erreicht und legt eine warme, sanfte Hand auf die Schulter des Jüngeren, um sich zu halten.

Jimin ist verwirrt, als er merkt, dass das Keuchen neben ihm so erregend klingt. Er kann sich vorstellen, dass Yoongi diese Geräusche im Bett macht, wenn er befriedigt wird.

Für eine Sekunde ist Jimin tatsächlich neugierig, ob der Priester jemals Geschlechtsverkehr hatte. Immerhin ist er ein gutaussehender Mann, denkt Jimin.

Yoongi ist endlich wieder zu Atem gekommen und macht sich eine schnelle mentale Notiz, mehr zu laufen und zu trainieren.

,,Bevor du nach oben in dein Zimmer gehst, müssen wir die Nachtroutine im Wohnzimmer machen. Komm." Und so wird er in den Wohnzimmerbereich gezerrt.

Yoongi sitzt in einem Sessel, Jimin legt sich bequem auf das große Sofa. Er bemerkt das Unbehagen und den Unmut im Gesicht des Priesters und muss sein Grinsen zurückhalten.

,,Okay, das ist das Ende deines ersten Tages hier. Ich bin mir nicht sicher, wie lange du hier bleiben wirst, aber ich bin bereit, dich für eine Weile aufzunehmen. Du hast jedoch Aufgaben - angefangen beim Putzen der Flure über die Mithilfe im Garten bis hin zur sonntäglichen Hilfe in der Kapelle für die Liturgie."

Jimin mag nicht, wie das klingt, aber er wünscht sich, dass die Flurreinigung die übliche Aufgabe ist, hauptsächlich weil es am einfachsten klingt.

,,Wie bereits erwähnt, wird es Strafen geben. Ich hoffe, sie so seltem wie möglich verwenden zu müssen, aber es hängt alles von deinem Verhalten ab."

,,Sind wir jetzt fertig? Kann ich einfach gehen?", unterbricht Jimin den Priester, während er laut gähnt.

,,Nein, wir müssen beten, bevor wir die Nachtroutine beenden. Unterbrich mich außerdem nicht wieder!"

Jimin kann sich nicht erinnern, jemals gebetet zu haben, wenn er ehrlich zu sich selbst ist.

Yoongi fängt an, einige Sätze zu sprechen und macht nach jedem eine kleine Pause, damit Jimin ihm nachsprechen kann. Der Jüngere murmelt das Gebet nur, damit Yoongi ausnahmsweise mal von seinem Arsch steigen kann.

In der Sekunde, in der der Priester ,,Amen" murmelt, ist Jimin auf den Beinen, verlässt den Raum und geht in Richtung seines Zimmers. Er schaut sich ein wenig um und will gerade nach rechts abbiegen, als ihn eine Stimme stoppt.

,,Nach links." Yoongi lächelt ihn freundlich an und zwinkert sogar, als Jimin ihn ansieht.

Jimin änderte seinen Weg und geht stattdessen nach links, da er weiß, dass er trotz seiner Abneigung gegen den Priester der einzige ist, der ihn durch das Gebäude führen kann.

Er findet die Treppe und geht in sein Zimmer.

Gleich als die Tür geöffnet wird und er reingeht, hört er von unten ein leises 'Gute Nacht' und verdreht die Augen, während die Tür hinter ihm zuschlägt.