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Fünfundzwanzig

,,Mhhm", bricht ein Stöhnen durch den stillen Raum.

,,Sei eine Sekunde still. Ich versuche zu-"

,,Aber es ist so bequem!", ruft Jimin laut, breitet sich über das ganze Bett aus und verwüstet die Laken.

,,Du hast das ganze Bett zerstört, tz."

Yoongi versucht gerade, die Bettlaken unter Jimin hervorzuholen, damit sie ins Bett gehen können, aber der Jüngere ist zu sehr damit beschäftigt, die Weichheit des Bettes zu bewundern, anstatt sich zu bewegen.

,,Wie kommt es, dass ich nicht bemerkt habe, wie weich es ist, als du mich das erste Mal hierher gebracht hast?", wundert sich Jimin laut und dreht sich um, um dem Priester in die Augen zu starren.

Yoongi antwortet ihm nicht, sondern schubst ihn, bis er mit einem 'uff' vom Bett rollt. Er nutzt die Ablenkung und reißt die Laken vom Bett.

Er steigt ins Bett und zieht die Decke über sich, gerade als Jimin sich vom Boden erhebt und sich vor Schmerzen den Rücken reibt.

,,Fick dich."

Yoongi lacht.

,,Das ist nicht so ganz, wie es wirklich ist."

Jimin braucht eine Sekunde zu lange, um zu erkennen, dass vor ihm ein kichernder Yoongi, der Priester sitzt und tatsächlich einen sexuellen Witz macht.

Er legt sich neben Yoongi ins Bett und kuschelt sich näher an den Körper des Mannes. Ein Arm wird unter den Kopf des Jüngeren gelegt und der andere auf seine definierte Hüfte.

Sie schweigen eine Weile, vergraben unter der dicken, flauschigen Decke und Yoongi glaubt, Jimin sei eingeschlafen, gerade als eine winzige, müde Stimme die Atmosphäre stört.

,,Wie hast du mich so schnell gefunden?"

Die Frage beschäftigt Jimin, seit er gefunden wurde. Er beschwert sich nicht gerade, da er all seine Kleidung und sein Geld verloren hat und sich nicht mehr viel hätte helfen können, aber woher wusste Yoongi, wo er nach ihm suchen musste?

,,Es war einfach nur Instinkt."

Er präzisiert seine Antwort nicht. Er will ihm nicht erzählen, wie er in eine Panikattacke geraten ist, als er im Pfarrhaus nach ihm gesucht hat. Er erklärt nicht, wie viel Angst er hatte, weil der Jüngere nirgendwo zu finden war.

Er erinnert sich genau an jeden kleinen Schritt, den er gemacht hat, bis Jimin gefunden wurde. Er kann sich daran erinnern, wie die Gruppe von dem Spaziergang durch die Gegend zurückgekommen war und sich leicht frustriert fühlte, dass Jimin nicht da war, um die schöne Landschaft zu genießen.

Er erinnert sich, wie er das Pfarrhaus betrat und so gut er konnte, in der Küche half, bevor er alle zum Abendessen rief. Jimin antwortete zu der Zeit nicht und kam auch wenig später nicht, also ging Yoongi in sein Zimmer, um ihn zu suchen. Das Bett war ungemacht, das Fenster weit geöffnet und für einen Moment schlug dem Priester Angst ins Herz.

Er beeilte sich, aus dem Fenster zu schauen und atmete erleichtert auf, als dort kein lebloser Körper zu sehen war. Er bemerkte den geleerten Kleiderschrank nicht, also dachte er, während er im Gebäude nach dem Mann suchte, nur, dass er einen anderen Mann zum Selbstmord getrieben hatte.

Er war außer sich und durchsuchte das Pfarrhaus mit glasigen, nassen Augen und schnell schlagendem Herz.

Namjoon fand ihn im Garten herumlaufen, nach links und rechts schauend und an seinem Gewand festhaltend, als wäre er verrückt geworden.

Zusammen fragten sie die Nonnen, ob sie Jimin gesehen hätten und er wurde zuletzt durch das Tor gehen gesehen, aber es wurde angenommen, dass er der Gruppe nachgegangen war.

Draußen war es völlig dunkel, als ihr Van die Tore passierte und nach links abbog. Sie benutzen die helleren Lichter des Autos und suchten selbst zwischen den Bäumen während sie nach rechts und links schauten um Anzeichen des jüngeren Mannes zu finden.

Sie kamen in einer nahegelegenen Stadt an, auf deren Straßen es von Fußgängern wimmelte. Yoongi, der die Menge der Menschen sah, spürte, wie seine Hoffnung nachließ und seine Hände in seinem Schoß zu zittern begannen. Er versuchte, sich vor Priester Kim zusammenzureißen, aber die Lawine der Emotionen überwältigte ihn.

Das letzte Mal, als er etwas so stark fühlte, war, als sich Seokjins Todesnachricht verbreitete. Es war die Angst, allein zu bleiben, verletzt und verzweifelt.

Während er versuchte, Jimin zwischen den Leuten zu identifizieren, wanderten seine Gedanken ein wenig ab.

'Warum ist Jimin gegangen? Was genau ist mit ihm passiert? Wird er überhaupt noch in dieser Stadt sein?'

Er trocknete sein Gesicht mit seinem Ärmel ab, Müdigkeit und Hoffnungslosigkeit füllten sein Inneres. Der größte Teil von ihm hat ihn verspottet, sein eigenes inneres Selbst kritisierte die Worte, die er Jimin an den Kopf warf. Sich weiter ärgernd, dass er noch eine andere Person zu extremen Maßnahmen gedrängt hat, um ihn loszuwerden.

Nie hat er mehr den Wunsch verspürt, alles aufzugeben, als in dieser kurzen Sekunde. Es ist so mächtig und verletzend, dass er nicht einmal reagieren konnte, nur erstarren.

Und dann entdeckte er eine kleine männliche Gestalt, die aus einem Markt eilte und in der Welt verloren wirkte. Als sich der Van näherte und an der Person vorbeifahren wollte, erkannte er ihn als Jimin.

Armer, kleiner Jimin, der aussah, als ob ihm alle Probleme der Welt grob auf die Schultern geworfen worden.

Er gab Namjoon ein Zeichen und schrie hektisch, er solle irgendwo parken, damit er den Mann holen kann.

Als ihre Körper Kontakt hatten, verflogen alle Sorgen und Schmerzen.

Und jetzt, als er zu Jimin hinunterschaut, der seinen Arm unter seinem schweren Kopf zerquetscht, kann er nicht anders, als mit dem Daumen liebevoll die Hüfte unter seiner Hand zu streicheln.