KAPITEL 17

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Kampf I

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Kampf I

Granny hat recht. Ich muss kämpfen. Für das, was ich liebe. Für die Person, die ich liebe. Und ich hoffe sehr, dass ich gewinnen werde.

„Und wie soll ich zu ihm kommen?", frage ich panisch und springe wie von der Tarantel gestochen vom Sofa auf, um im Wohnzimmer immer wieder hin und her zu laufen. Dabei ist mein Atem rasend schnell wegen meiner Panik und der Schweiß läuft mir von der Stirn, weil ich nicht weiter weiß. Granny und Mom müssen arbeiten, weswegen mich keiner von beiden fahren kann, und mal eben zu Gideon laufen kann ich auch nicht. Dafür bräuchte ich mindestens eine Stunde.

Granny grinst mich bedeutungsvoll an.

Ich bleibe stehen. „Was?", frage ich verwirrt.

„Unten im Café sitzt jemand..." Granny lässt den Satz unbeendet und grinst weiter vor sich hin, während ich vor ihr stehe.

Ich überlege. Wer sitzt unten im Café, den ich kenne und der Auto fährt und auch noch eines hat? Oh nein, das darf nicht wahr sein. Raphael.

Anhand meines Gesichtsausdruckes scheint Granny erkannt zu haben, dass ich weiß, wen sie meint. Nicht grade begeistert von der Idee schaue ich sie an.

„Ach komm schon, Ellie", meint Granny und steht auf. Sie legt beide Hände auf meine Schultern, schaut mir intensiv in die Augen. Wir sind uns so nah, dass ich mich in ihren Augen spiegeln kann. Genervt blicke ich sie an. Die Arme habe ich vor der Brust verschränkt, um ihr zu signalisieren, dass ich mit der Idee nicht einverstanden bin.

„Gib dir einen Ruck. Glück kommt nicht immer von allein. Und du weißt, dass du dir das Glück auf jeden Fall verdient hast, wenn du darum kämpfst."

Ich sage nichts. Aber natürlich weiß ich, dass sie recht hat. Und Granny weiß auch, dass ich weiß, dass sie recht hat. Voller Tatendrang schnappt sie sich meinen Arm und zieht mich zur Tür. Ohne mich zu wehren lasse ich es über mich hergehen. Sie öffnet schwungvoll die Tür, sodass ich diese fast gegen den Kopf bekommen hätte.

„Granny!", rufe ich empört, aber sie lässt sich davon nicht beirren und geht weiter. Die Tür zur Wohnung steht noch auf, aber auch das ist ihr egal. Dann soll halt jemanden einbrechen, meine Schuld ist es nicht.

„Granny, jetzt lass mich los", nörgle ich, als wir die Treppe runtergehen und ich fast das Gleichgewicht verloren hätte, weil meine Granny an meinem Arm zieht. Ich versuche, mich ihrer Hand zu entreißen, aber sie ist zu stark. Ein Wunder, dass eine Frau in ihrem Alter noch diese Kraft hat. Na gut, Granny ist 60 Jahre, also noch nicht allzu alt, aber es ist trotzdem erstaunlich.

Sobald wir im vorderen Bereich des Cafés angekommen sind, läuft Granny gradewegs auf Moms besten – oh, ich vergaß – festen Freund zu. „Raphael, hallo!", ruft sie fröhlich und zieht ihn in eine herzliche Umarmung.

Für einen Moment hat sie meinen Arm losgelassen, aber dieser ist so schnell wieder vorbei, dass ich keine Möglichkeit habe, wegzulaufen. Zu schade.

„Hallo, Liz, schön dich zu sehen", lächelt Raphael.

𝚆𝚒𝚎 𝚎𝚛 𝚖𝚒𝚛 𝚑𝚊𝚕𝚏 𝚣𝚞 𝚕𝚒𝚎𝚋𝚎𝚗Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt