KAPITEL 29

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Zwei gute Nachrichten

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Zwei gute Nachrichten

Die letzten Wochen waren die Schönsten meines bisherigen Lebens. Ich habe viel Zeit mit Mom verbracht, nur wir zwei, damit sich unsere Bindung wieder festigen kann. Natürlich habe ich ihr verziehen und liebe sie nach wie vor, aber trotzdem waren immer noch Gedanken an die Lüge da. Damit ich wieder mehr Vertrauen fassen kann, haben wir viele Gespräche geführt. Über die Vergangenheit, über Dinge, die uns beschäftigten, aber auch über die Zukunft. Wir haben beide geschworen, dass wir den anderen nie mehr anlügen werden, dass wir uns immer die Wahrheit erzählen werden, damit es nie wieder zu so einer Situation kommt, in der wir vor einigen Wochen waren. Sicher kann die Wahrheit hart sein, das ist sie oft, aber die Wahrheit zu verheimlichen macht es nur noch schlimmer. Das haben wir beide gelernt.

Außerdem habe ich ihr erzählt, dass ich nicht weiß, wie meine berufliche Zukunft aussieht. Ich sehe mich in der Zukunft mit Gideon, unseren Familien und Freunden, aber sonst weiß ich nicht, was ich will. Die Arbeit im Café tut mir gut und bereitet mir Freude, aber ich kann nicht jahrelang als Kellnerin arbeiten, wenn Gideon und ich vielleicht mal eine Familie gründen. Sie hat das verstanden und meinte zu mir: „Damit du weißt, was du willst, musst du auch wissen, was du nicht willst." Dieser Satz hat mir geholfen. Jetzt weiß ich, dass ich nicht bis zu meiner Rente Kellnerin sein möchte, sondern einen anderen Beruf haben möchte. Ich weiß zwar immer noch nicht welchen, aber ich bin zuversichtlich, dass ich meine Bestimmung irgendwann finden werde. Bis dahin werde ich Praktika machen und nach Dingen suchen, die mich interessieren. Wer weiß, vielleicht finde ich ein Studium, welches mir gefällt.

Außerdem habe ich in den vergangen Wochen auch Raphael noch besser kennengelernt und bin unendlich dankbar, dass er mein Vater ist. Wir haben zwar keine normale Vater-Tochter-Beziehung, aber was nicht ist, kann ja noch werden. Um diese entwickeln zu können, braucht es Zeit und die haben wir. In den letzten Tagen ist mir auch zwischendurch das Wort „Dad" rausgerutscht. Ich muss sagen, es fühlt sich gut an, ihn so zu nennen. Und als ich sein Gesicht gesehen habe, als ich ihn das erste Mal so genannt habe, wusste ich, dass ich endlich einen richtigen Vater habe, der für mich da ist.

Grade sitze ich auf unserem Sofa im Wohnzimmer und schaue Gilmore Girls. Mom und Raphael – oder Dad – waren im Kino und müssten gleich eigentlich wiederkommen. Granny ist mit ihren Mädels unterwegs und Gideon verbringt den heutigen Abend mit seiner Freundesgruppe. In letzter Zeit haben wir sehr viel Zeit miteinander verbracht, sodass er und ich wenig Zeit für unsere Freunde hatten. Jetzt haben wir abgemacht, dass wir uns beide regelmäßig Zeit für unsere Freunde nehmen, da die Freundschaften nicht unter unserer Beziehung leiden sollen. Für heute haben ich Noelia auch gefragt, ob sie zu mir kommen möchte, damit wir gemeinsam Gilmore Girls gucken können, aber sie war schon verplant, also haben wir dies auf Mittwoch verschoben. Morgen haben Mom, Granny und Raphael irgendwas geplant, bei dem ich dabei sein muss. Worum es sich dabei handelt, weiß ich nicht. Ich hoffe, dass Mom und Raphael mir es gleich erzählen werden.

𝚆𝚒𝚎 𝚎𝚛 𝚖𝚒𝚛 𝚑𝚊𝚕𝚏 𝚣𝚞 𝚕𝚒𝚎𝚋𝚎𝚗Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt