Ana~🖤🥀

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Kapitel 1
„Kontrolle! Disziplin! Reiß dich zusammen! Du weißt was ich davon halte du fette!" keift die Stimme in meinem Kopf und übertönt alle Stimmen von außerhalb. Klapperndes Besteck und lachen um mich herum. Aber ich bekomme nichts von alldem wirklich bewusst mit. Mein Blick ist Starr auf die Schüssel vor mir gerichtet und ohne es zu merken rollt eine Träne über meine Wange und landet auf dem Tisch neben der Schüssel. Meine Hand krampft sich unbewusst um den kalten Löffel in meiner Hand. „ Ich brauche dir nicht zu sagen wie viele Kalorien das hat, das weißt du selbst! Und du weißt so gut wie ich das es dich noch fetter machen wird! Was glaubst du wie viel Sport du danach machen musst? Und jetzt heul nicht rum das macht dich auch nicht dünner!" Ich würde sie gerne leiser stellen. Würde mir gerne die Ohren zu halten. Mich in eine Decke einrollen und weinen. Irgendwie vor ihr weglaufen! Aber ich kann nicht vor ihr wegrennen denn sie ist immer da. Immer in meinem Kopf. Selbst nachts. Sie weckt mich auf und zwingt mich selbst in der tiefsten Nacht Sport zu machen. Und sie hat ja recht. Dieses Schokomüsli wird mich fett machen, zu viele Kalorien hat es. Und die Milch erst! Mit 3,8% Fett! Ich überschlage schnell im Kopf die Kalorien und beschließe das ich das nicht essen kann. Mein Magen protestiert. „Ist alles okay? Du weinst ja!" Shit was sage ich jetzt? Verdammt wieso kann ich mich nie zusammen reißen?? „Nein alles okay, ich musste kurz an was trauriges denken. Alles gut." Ich lächelte und wollte mir gerne selber glauben. Ich sah den misstrauischen Blick meines Gegenübers auf meine immer noch gefüllte Schüssel müsli. „Ich hab eigentlich keinen Hunger ich hab eben schon gegessen und das Frühstück war auch recht spät" verteidigte ich mich schnell. „Hast du gut gemacht" säuselte die Stimme in meinem Kopf und gab mir ein gutes Gefühl. Das Gefühl etwas besonderes zu sein. Weil alle anderen Essen in sich reinschaufelten, ich aber hatte den Willen und die Disziplin die ihnen fehlte. Ich aß nicht, so sehr der Hunger auch zwickte. Denn ich hatte die Stärke die ihnen fehlte. Ich konnte Wiederstehen. War dem Hunger nicht willenlos ergeben. Zurück in meinem Zimmer holte ich mein Handy raus und versuchte mich von dem Loch in meinem Bauch abzulenken. Ich scrollte durch meine Galerie und stieß auf einige Bilder von früher. Ein lachendes kleines Mädchen voller Lebensenergie. Mich traf dieser Anblick sehr. Ich stand auf und sah in den Spiegel. Eingefallene Wangen, kleine übermüdete glasige Augen, Bleiche Gesichtsfarbe und dünne strähnige Haare. Knochen die herausstachen. Wie konnte das passieren? Wann war aus mir dieser Geist geworden? Ohne jede Lebensenergie, ohne jeden Glanz in den Augen. Ich schaute mir in die Augen und fiel tief in meine Erinnerung....

Ana~??Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt