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*James*

Der Blick auf die Uhr, die auf meinem Nachtkästchen stand, verriet mir das es fast Mitternacht war, ich würde diese Nacht viel zu wenig Schlaf abbekommen. Jetzt konnte ich nur noch beten, dass ich nicht verschlief, Remus' würde mich sonst wahrscheinlich umbringen, wäre er nicht in Gryffindor gelandet, wären Sirius, Pete und ich ziemlich aufgeschmissen. Als ich ins Badezimmer ging fiel mir auf, dass Sirius' Bett leer war, dafür waren die Vorhänge von Moony's Bett komplett zugezogen. Ich wollte sowieso nicht wissen was dahinter passierte. Wie lange die beiden wohl mir dieser Geheimtuerei weitermachen würden? Halb Hogwarts musste doch schon aufgefallen sein das die beiden etwas am Laufen haben.

Eigentlich sollte ich schon längst schlafen, aber ich lag mit geöffneten Augen im Bett und starrte an die Decke. Irgendeine Sache an Regulus Black lies mich nicht aufhören über ihn nachzudenken. Vielleicht die Tatsache den sonst so kalten Black-Erben, so verletzt gesehen zu haben? Es tat mir aufrichtig leid für ihn das Sirius ihn zurückgelassen hatte, andererseits hatte er keine Wahl. Aber es müsste doch eine Möglichkeit geben ihm zu helfen. Die Wahrscheinlichkeit, dass er überhaupt wieder mit mir sprechen würde war sehr gering oder? Schließlich hatte er noch meine Jacke. Er müsste früher oder später mit mir reden, es wäre sehr ärgerlich, wenn ich mir heute umsonst den Arsch abgefroren hätte.

„Komm schon James! Steh! Auf!", brüllte mich Remus an nachdem er unsanft die Vorhänge meines Bettes aufgezogen hatte. Die Sonne schien mir direkt in die Augen und ich musste sie sofort wieder zusammenkneifen. „Der Unterricht beginnt in 10 Minuten!", er drückte mir meine Brille in die Hand und sah mich genervt an. „Fuck ich wusste es.", murmelte ich mir selbst zu. „Ach ja übrigens: Das Frühstück hast du auch verschlafen." Hecktisch knöpfte ich mein Hemd zu uns warf mir meine Krawatte nur um den Hals, ich warf dem Schokoriegel, der auf unserem Regal lag einen Blick zu, „Denk gar nicht daran Prongs!" Wenn es um seine Schokolade ging kannte Moony keinen Spaß, aber dieses Ding hätte mir wahrscheinlich den Vormittag gerettet. Ich konnte den Tag auf gar keinen Fall hungrig starten.

Mir blieb nichts anderes übrig, mit knurrenden Magen schaffte ich gerade noch so die erste Stunde. Verwandlung. McGonagall oder wie ich sie nannte, Minnie, hatte heute kein erbarmen mit uns und ließ uns bis nächste Woche zwei Aufsätze schreiben.

Endlich war der Unterricht am Vormittag zu Ende und das langersehende Mittagessen stand an. Peter, Remus, Sirius und ich machten uns sofort auf den Weg in die große Halle. Moony und Pete redeten noch über irgendeinen Zauberspruch den Professor Flitwick vorhin erwähnt hatte, doch meine Gedanken drehten sich einzig und alleine über das anstehende Mittagessen.

„Sag mal James", Sirius beäugte mich, „Wo warst du gestern Abend so lange?"

„Ach ich..." verdammt. Wenn ich jetzt die Wahrheit sagen würde hätte ich ein schlechtes Gewissen Regulus gegenüber, obwohl es ihn sicherlich nicht interessiert hätte, aber es fühlte sich nicht richtig an. Ich hasste es zu lügen, also beschloss ich mich für so ein Mittelding, „war bloß spazieren."

„Spazieren? Im Regen oder was?"

„Nein im Schloss.", das war eigentlich gar nicht gelogen.

„Ich hätte noch nie mitbekommen, dass du spazieren gehst?"

„Ich war im Schloss spazieren, um nach neuen Geheimgängen Ausschau zu halten."

„Wir haben schon alle gefunden. In der vierten Klasse.", er wusste, dass das nicht die Wahrheit war.

„Wo warst du gestern? Dein Bett sah ziemlich leer aus?", konterte ich und erkannte das Sirius Blut in die Wangen schoss.

Remus mischte sich in unsere Unterhaltung ein bevor Padfoot noch was sagen konnte, „Ist das jetzt so wichtig? Kommt schon, ich habe Hunger."

In der großen Halle schaufelte ich mir jede Menge Essen auf meinen Teller, während ich den ersten bissen aß schweifte mein Blick durch den Raum. Meine Augen blieben am Slytherin-Tisch hängen. Moony, der neben mir saß, stoß mit seinem Knie gegen meins, „Du hast mit ihm gesprochen oder?", anscheinend hatte ich Regulus doch etwas zu lange angestarrt. Ich nickte. 

||Drowning for you| Jegulus||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt