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*Regulus*

Mir war bewusst, dass mich Dumbledore nicht gerade fair behandelte, aber mit dem was er von mir verlangte, hatte ich nicht gerechnet. Ich saß gerade in seinem Büro als er die Bombe platzen ließ.

„Ich denke, wir werden zu Plan B greifen müssen."

Ich sah ihn fragend an, ich hatte keine Ahnung was oder wen Plan B beinhalten würde, er hatte mir davor nichts darüber gesagt.

„Ich hatte dir eine Aufgabe gegeben und diese hast du nicht erfüllt."

Damit hatte er zwar recht, ich hatte die Liste mit Schülern, die offenbar eine Verbindung mit den Dunklen Künsten hatten, schon fast fertig, eigentlich war ich in sein Büro gekommen um, um mehr Zeit zu bitten. Oder besser gesagt wollte ich es nicht wahrhaben, die Namen, die auf der Liste standen zu lesen.

„Wie lautet Plan B?", fragte ich, ohne hohen Erwartungen, es konnte gar nichts Gutes bedeuten.

Er faltete die Hände, so wie er es immer tat, „In den Sommerferien, wirst du wohl oder übel einige Todesser-meetings besuchen müssen."

Ich lachte vor entsetzten auf, „Nein. Auf keinen Fall.", das konnte nur ein richtig mieser Scherz sein.

„Uns bleibt keine andere Wahl Regulus, wir brauchen einen Spion. Und du bist unsere einzige Eintrittskarte zu den Todessern."

„Ich gehe nicht zurück zu meiner Familie. Das kommt nicht in Frage."

„Vielleicht könnten wir es auch ein bisschen aufschieben.", er hielt kurze inne, es sah so aus als würde er überlegen, aber dieser Mann musste nicht überlegen, er wusste immer was er wollte, „Solltest du in den nächsten 24 Stunden, unsere eigentliche Abmachung erfüllen."

„Das Bedeutet, dass Sie trotzdem von mir Verlangen dem Dunklen Lord zu dienen?"

„Ja, das steht nicht zur Debatte."

"Und was ist mit der Schule? Ich will meinen Abschluss machen."

"Wir finden eine Lösung."

Ich wollte mich gerade umkehren, weil ich nicht wusste, was ich darauf erwidern sollte.

„Mr. Black?"

Ich drehte mich wieder um.

„Kein Wort zu niemanden. Weder zu deinen Freunden noch zu deinem Bruder.", diese Worte kamen so selbstverständlich und ruhig aus seinem Mund als hätten sie keine Bedeutung.

Ich nickte nur, ich hätte ihm in diesem Moment so viele Wörter an den Kopf werfen können, doch mir fiel kein einziges ein, also stürmte ich aus seinem Büro. Er hatte es von Anfang an geplant, er wollte mich nie in den Orden aufnehmen. Er wollte mich nur ausnutzen. Es wäre egal gewesen, ob ich ihm seine verdammte Liste gleich gebracht hätte oder später. Ich werde nicht zurückgehen, er konnte mich nicht dazu zwingen. Es gab einen Grund warum ich Dumbledore diese Liste nicht geben wollte. Ich musste noch darüber nachdenken. Konnte ich den wenigen Menschen, denen ich vertraute, ins Gesicht lügen?

Eigentlich war mein erster Gedanke, dass ich zu James wollte, aber ich durfte ihm nichts davon erzählen und er hatte im Moment so viel um die Ohren, ich wollte ihn nicht noch mehr stressen. Außerdem konnte ich ihm nicht mehr ohne schlechten Gewissen in die Augen sehen.

Ich wanderte so lange durch die leeren Gänge von Hogwarts bis es draußen stockdunkel geworden war, ich wollte versuchen meinen Kopf freizubekommen. Ich ging durch die Eingangstüren des Schlosses und weiter aufs Quidditchfeld. Ich legte mich auf eine Bank auf der Tribüne, starrte einfach nur in den Himmel und hoffte, dass die Stimme in meinem Kopf endlich ihre Fresse hielt.

Schließlich gab ich auf und ging in den Schlafsaal.

Ich wusste immer noch nicht was mich mehr beunruhigte, Dumbledores, sogenannter, Plan B oder die Namen die auf dieser Liste standen. Ich sah mir die Namen ein letztes Mal an:

Sophie (Ein Mädchen aus Hufflepuff, die eine Klasse unter mir war, deren Nachname ich nicht kannte)

Zwei braunhaarige Ravenclaws (Dessen Nachnamen ich auch nicht kannte)

Severus Snape

Evan Rosier

Enoch Willkes

Icarus Nott

Jacob Smith

Peter Pettigrew

Ich war nicht überrascht, als ich von den Slytherins erfahren hatte, Snape, Willkes und Nott hatten schon immer fragwürdige Tendenzen und Rosier? Er war ein Freund von Barty, möglicherweise wusste er was mit ihm passiert war. Aber war es das wert? Nur um zu erfahren was passiert ist, mich dieser Gruppe anzuschließen? Auch Jacob war keine sonderliche Überraschung mehr, in den letzten Monaten gab es Anzeichen dafür, das Einzige was mir blieb war das Gefühl der Enttäuschung. Jedoch war ich um so mehr überrascht, Pettigrews Namen hier zu sehen. Um ehrlich zu sein machte es mir Angst, zu wissen, dass James und Sirius mit ihm unter einem Dach wohnten und noch viel schlimmer: dass sie mit ihm befreundet waren. Und ich es ihnen nicht sagen konnte, oder eher mehr, durfte, was sie somit auch in Gefahr brachte.

Am nächsten Tag ging ich in Dumbledores Büro um unsere Abmachung zu erfüllen, ich knallte ihm das Stück Pergament auf den Schreibtisch und ging ohne mich nochmal umzudrehen. Er würde immer das bekommen, was er wollte und das hatte er mir auch deutlich zu verstehen gegeben.

||Drowning for you| Jegulus||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt