Kapitel 4

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Gefolgt von Dash stapfte ich durch den Palast. Links und rechts waren in gleichmäßigen Abständen große Bilder oder Wandteppiche.
Vor der großen hölzernen Tür am Ende des Flures blieben wir stehen und traten ein. In meinem Arbeitszimmer stand direkt vor mir mein Arbeittisch. Er war aus feinstem Eichelholz und voll gestellt mit Büchern, die ich aus der Palast-Bibliothek geholt hatte. Hinter dem Schreibtisch befand sich eine große Glasfront mit Sicht auf den Garten. Jetzt gerade spiegelte sich die Sonne im Glas und versetzte dem ganzen Raum einen schimmernden Eindruck.
Entspannt lief ich um den Tisch herum und setzte mich auf den prunkvollen Sessel der sich dahinter befand. In der Zeit, in der ich mich hingesetzt hatte, war Dash ins Nebenzimmer gegangen.
Nach wenigen Minuten kam er wieder. In der Hand hatte er ein silbernes Tablett und darauf lagen einige Briefe. "Sind das alle?", fragte ich.
Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen nickte Dash und sagte:"Ja, das sind alle, die wir in den letzten drei Tagen bekommen haben."
Als das Tablett vor mir auf dem Tisch lag, nahm ich mir den ersten. Der Brief war aus edlem Papier und hatte ein grünes Wachssiegel. Vorsichtig brach ich das Wachssigel und nahm den Brief heraus.
Schnell gleiteten meine Augen über das Papier. "Eine Rechnung für den Gärtner, der letzte Woche hier war.", dachte ich. Der gesamt Preis lag bei 1.238 Gulden. Für mein Buget war das kein Problem, doch irgendetwas störte mich. "Dash was hat der Gärtner letzte Woche verändert?"
"Hmmm, meinen Sie den Alten, der am Dienstag da war?", fragte Dash mit einem überlegenen Ausdruck. Ich nickte. "Nun soweit ich weiß hat er neue Hecken gepflanzt, den Rasen und die Bete gewässert und die kleinen Rosenbüsche vor dem Eingangsbereich geschnitten.", erwiderte dieser. Verwundert sah ich noch einmal auf das Pergament vor mir. Der Preis kann nicht einmal stimmen, wenn man dies alles im groben zusammen zählen wolle. Meine Miene versteinerte sich etwas, als mir klar wurde, was er vor hatte. "Der Gärtner will mich übers Ohr ziehen. Es wären um die 750 Gulden und nicht, wie er aufgeschrieben hat, 1.238."
Ich blickte von dem Blatt auf und sah zu Dash hinüber. "Warum ändert er den Preis?", sprach ich aus, was Dash und ich gerade dachten.
Genervt stöhnte ich auf. "Das kann doch nicht wahr sein." Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen, in der Hoffnung damit einfach meine Existenz zu löschen.
"Ich dachte die Leute wären endlich über diesen Kinderkram hinweg."
"Willst du das ich den Alten zur Rede stelle?"
Ein leises Seufzen kam mir über die Lippen. "Nein. Das würde nur noch mehr Drama verursachen." Ich sprach aus Erfahrung. Dies war nicht das erste mal, dass ein Bediensteter versuchte mich zu verspotten.
Dashs sonst so entspanntes Gesicht war zu einer Unzufridenen Miene verzogen.
Es kommt leider immer öfter vor, dass die, die mir eigentlich dienen sollten, ihren Respekt vor mir verlieren. Sie wissen, dass ich, obwohl ich Prinz in diesem Land war, keinerlei Einfluss oder Macht besaß.

Ich schüttelte nur meinen Kopf und lächelte Dash entgegen. Ich verdrängte all die düstern Erinnerungen und schnappte mir den nächsten Brief. Er war pastel Blau mit einem dunkel blauen, fast schwarzem Siegel. Auf der Rückseite des Umschlags prangte der Stempel des örtlichen Zeitungsbüros.
Ein Grinsen legte sich auf meine Lippen. Ich räusperte mich einmal und dann las ich mit absichtlich verstellter Stimme vor:"Seid gegrüßt eure Majestet, eure Heiligkeit Prinz Aslan. Erneut erfragt das hiesige Zeitungsamt hiermit ein Gespräch um Gerüchten der Stadt ein Ende zubereiten. Spezifisch geht es in diesem Schreiben um den Vorfall vor 3 Jahren, Bürger des heiligen Gröllischen Volkes erzählen sich sie würden im Gefängnis gesessen haben sollen.
Wir empfinden dringlichen Gesprächsbedarf!" Schmunzelnd schüttelte ich meinen Kopf. Die werden genau die Antwort erhalten, die ich ihnen schon seit drei Jahren gebe, ein klares "nein". Ich legte den blauen Brief auf einen anderen Stapel, still in der Hoffnung sie würden irgendwann kleiner werden.

Nach eineinhalb Stunden von beantworten verschiedener Briefe und Zahlungen war nur noch ein letzter Brief übrig. Es war ein Edel gestalteter Brief, auf der Vorderseite des weichen Papiers stand in roter Schrift mein Name geschrieben.
Das rote Siegel, mit den gekreuzten Schwertern, auf der Öffnung, ließ mir ein kalten Schauer über den Rücken laufen.

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Noch nicht bearbeitet.

Wir ham's dann auch mal wieder geschafft ein Kapitel zu schreiben <33

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 26, 2021 ⏰

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