Kapitel 15 - Kontrollverlust

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Aiden

Ich spürte, wie sich das Blut aus meinem Kopf heraus in meiner Hose sammelte, sobald ich die Bisswunde von Ella berührte. Mein Gott diese Frau. Sie machte mich schon vor der Markierung wahnsinnig, aber jetzt konnte ich an nichts anderes mehr denken, als an sie. Ich dachte an ihre Brüste, die sie mir gestern mit harten Nippeln entgegenstreckte. Würde sie sich nicht vehement gegen diese Hitze wehren, hätte ich ihr Top zerrissen.

Ella, ich hätte so vieles gestern auf der Küchentheke mit dir gemacht.

Ich richtete meine Erektion und spürte, dass die Erleichterung mit Jocelyn vorgestern nicht lange anhielt. Ich hatte Ella das Versprechen gegeben sie nicht zu berühren, doch das war alles, woran ich noch denken konnte. Keine Frau hat mich je so voller Begierde und bedingungsloser Lust angeschaut, wie sie, sobald sie mich mit ihrer Hand berührte. Ihre großen, grünen Augen bettelten nach mehr, doch ihr Verstand bremste sie. Hatte sie zu viel Angst vor mir? Diese Angst bestand nicht erst seit dem Vergewaltigungsversuch von diesem Bastard. Sie hatte sich schon bei der Dinnerparty gewehrt. Jede andere Frau wäre mir vor die Füße gefallen. Da genau lag mein Problem. Mich interessierte keine andere Frau mehr, mein Körper wollte einfach nur Ella. Ich öffnete mein Handy und überlegte ihr eine WhatsApp zukommen zu lassen. Am Wochenende fand der Jahrmarkt zum Vollmond statt. Dort wäre unser erstes öffentliches Auftreten, ich müsste sie wiedersehen.

Ich sah aus dem Fenster meines Büro's heraus und versuchte mich abzulenken, in dem ich den Gärtner beobachtete, wie er den kleinen Park hier am Rudelhaus in Schuss hielt. Ich trank meinen letzten Schluck Kaffee und plötzlich klopfte es an der Tür.
Ella? Nein, sie war zuhause und musste gleich in die Uni. Oder ist sie es doch? Ich kann sie nicht riechen.
Ich hoffte, dass es nicht Ella war, denn gleich stand ein wichtiges Meeting an und diese Frau würde mich einfach nur wahnsinnig machen.

„Aiden." Jeremy blickte zu meiner Überraschung in der Tür hinein.

„Hey man", erwiderte ich. „Du bist zu früh." Ich gab ihm meine Hand und spürte sofort sein Unbehagen.
„Du bist absichtlich zu früh", ergänzte ich.
Jeremy fühlte sich sofort erwischt. Was hatte er denn anderes erwartet von seinem Alpha?

„Ich muss mit dir reden." Jeremy wartete auf eine Zustimmung von mir. Ich zeigte auf den Besprechungstisch. Er nahm auf einen der Stühle Platz.

„Und ich weiß auch, worum es geht." Ich überschlug mein Bein über mein Knie.

„Du weißt, ich bin seit einem Jahr verheiratet und meine Frau ist die Schwester von Ellanie." Er zögerte und sträubte sich vor diesem Gespräch, doch seine Frau zwang ihn dazu. Ich schwieg und sah mir das Schauspiel an. „Jedenfalls macht Melissa sich große Sorgen. Sie bat mich herauszufinden, ob du es wirklich ernst mit Ella meinst. Weißt du, ich kenne Ella schon seit dem sie Teenager ist. Sie hatte nie Interesse an Jungs oder Männern. Sie wollte nie etwas von ihnen hören." Jeremy zuckte mit seinen Schultern. Seine Aussage verwirrte mich tatsächlich. Hatte Ella das jahrelang so gut verstecken können vor ihrer Familie? Vielleicht wollte sie den Namen ihrer Familie nicht beschmutzen und hielt die Männer, die sie hatte, immer im Hintergrund.

„Ich kann die Bedenken deiner Frau sehr gut verstehen. Ella und ich haben uns erst vor paar Wochen kennengelernt. Melissa braucht sich keine Sorgen machen. Ich behandle Ella mit dem nötigen Respekt, wie jede andere Frau zuvor. Das solltest du wissen."

Jeremy nickte mir zustimmend zu.
„Dann wird sie nach der Saison Geschichte sein, stimmt's?" Jeremy war mutig, solch eine Behauptung aufzustellen. Ich stand auf und öffnete die Tür.

„Ich kann nicht in die Zukunft schauen, Jeremy. Was ich jedoch weiß ist, dass Ella mir jeden Tag den Kopf verdreht." Ich hatte die anderen Ratsmitglieder bereits gerochen und begrüßte sie, als sie zur Tür hineinkamen. Jeremy schenkte ich einen letzten warnenden Blick, bevor ich die Tür schloss.
Nachdem sich alle ihren Platz gesucht hatten, begann Josh mit der Tagesordnung. Als ich mein Handy aus meiner Jackentasche zog, fielen kleine weiße Schnipsel auf den Boden. Ich erkannte meine Schrift und natürlich auch, was das für ein zerrissener Zettel war. Diesen hatte ich Ella geschrieben, als sie nach der Discothek in meinem Anwesen übernachtet hatte. Sie hatte ihn zerrissen und in meine Jackentasche gesteckt. Ich schluckte, als mir bewusst wurde, wieso. Sie hat mitbekommen, dass Jocelyn auch da war.

Mein Millennium WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt