𝟏𝟓. 𝒔𝒖𝒏𝒇𝒍𝒐𝒘𝒆𝒓

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Rileys Wohnung war nicht sonderlich groß, dafür empfand Ben es als ziemlich gemütlich. Im Gegensatz zu Anastasias Wohnung, die ziemlich minimalistisch eingerichtet war, wusste er bei Rileys Wohnung nicht, wohin er als Erstes schauen sollte.

„Malst du?” Ihm fielen die vielen Leinwände auf, die an den Wänden hingen. Er könnte beinahe in einer Kunstausstellung sein, so viele Bilder hingen bereits im Flur.
„Ja, gelegentlich.” Riley beobachtete die Reaktionen des jungen Mannes, der sich ihre Werke genauer anschaute.
Ben verstand nicht viel für Kunst, doch er wollte Interesse an ihrer zeigen. Glücklicherweise malte Riley vor allem naturalistisch, denn mit abstrakter Kunst hätte er absolut gar nichts anfangen können.

Als Ben sich in das Wohnzimmer gesetzt hatte, verschwand Riley kurz, um eine Blumenvase zu holen.
„Willst du was trinken?”, fragte Riley, als sie mitsamt der Blumenvase wieder in das Wohnzimmer kam.
„Oh nein danke, gerade nicht.” Er lächelte sanft.
Etwas  erwiderte sie sein Lächeln und stand dann kurz hilflos in ihrem eigenen Wohnzimmer.
Sie war mehr als überwältigt von seinem Besuch.

Sie setzte sich neben ihn, vielmehr blieb ihr auch nicht übrig, immerhin gab es kaum andere Sitzmöglichkeiten in ihrem Wohnzimmer.
„Hat es einen bestimmten Grund, dass du hier aufgetaucht bist, oder?.. ”, fing sie an, doch stoppte, als sich ihre Blicke trafen. Er machte sie nervös und sie wusste nicht, wie sie damit umgehen sollte, weshalb sie sich räusperte.

„Um ehrlich zu sein, ich habe selber keine Ahnung, wieso ich hier bin.” Er kratzte sich verlegen am Hinterkopf und starrte daraufhin in Richtung des Blumenstraußes.
„Ich dachte, du würdest dich über einen Strauß freuen, der wirklich für dich ist.”
Ben wusste nicht, was er mit dieser Aktion erreichen wollte. Er wollte Riley wiedersehen und dann kam ihm die Idee mit dem Blumenstrauß.

„Hör zu, Riley.” Der Ältere biss sich auf die Unterlippe und begann seinen Ring, an seinem Finger zu drehen. „Ich finde dich wirklich sympathisch, außerdem habe ich unser kleines Telefonat wirklich genossen, also wollte ich dich fragen, ob wir uns vielleicht etwas näher kennenlernen wollen? Gott, klingt das dämlich, tut mir leid.” Natürlich war Riley nicht die erste Frau, die er sowas fragte und dennoch verspürte er eine ungewöhnliche Nervosität in sich.

Die Dunkelhaarige saß etwas überrumpelt dar und versuchte die richtigen Worte zu finden. Im Gegensatz zu Ben hatte sie nicht sonderlich viel Erfahrung in Sachen "kennenlernen". Ihren, bisher einzigen Freund, hatte sie während der Schulzeit und diesen kannte sie schon. Diesen musste sie nicht erst kennenlernen.

„Ja”, sagte sie deshalb bloß. Sie war sprachlos und mehr als dieses Wort bekam sie in diesem Moment nicht raus.
„Ja, es klingt dämlich oder ja, du findest mich auch sympathisch und willst mich ebenfalls kennenlernen?” Ben lachte nervös auf, doch bemerkte, dass die junge Frau ebenfalls nervös war. Er wollte nicht, dass sie sich unwohl fühlte, weshalb er ihr aufmunternd zu lächelte.

„Sorry Ben, ich bin gerade so durcheinander. ” Sie schüttelte ihren Kopf und lachte. „Ja, ich will dich ebenfalls kennenlernen, aber ich warne dich gleich vor, dass manchmal ziemlich überfordert sein werde.”
Nun lachte auch Ben, denn gerade diese, von Riley genannte, Überforderung, fand er unheimlich niedlich. Sie war so anders, als die anderen Frauen, die er bisher kennengelernt hatte. Als Beispiel wäre Anastasia zu nennen, mit welcher Ben endlich komplett abschließen wollte. Doch er wusste auch, dass es sich als schwierig erweisen würde, insbesondere, weil sie Rileys Nachbarin war.

„Das macht doch nichts. Ehrlich gesagt, finde ich das sogar ziemlich süß.” Zwar war es für diese Aussage vielleicht etwas zu früh, doch Ben bereute es nicht, diesen Gedanken ausgesprochen zu haben, denn er sah, wie Riley anfing verlegen zu lächeln.

„Hast du Hunger?”, fragte er plötzlich, denn die Aussage seiner Freunde kam ihm wieder in den Kopf. Zwar hatte er sie erst für deren Aussagen verflucht, da er sie als nicht hilfreich angesehen hatte, doch innerlich bedankte er sich gerade bei diesen. Er wusste aber, dass wenn er ihnen davon erzählen würde, es sie nur noch weiter darin bestärken würde, fragwürdige Dinge zu schreiben.

„Ein wenig”, gab Riley ehrlich zu, wobei sie nicht wusste, ob es der Hunger war, der in ihrem Bauch so ein Durcheinander verursachte oder ob es doch die bloße Anwesenheit Bens war.
„Wollen wir etwas bestellen?”, fragte er, denn natürlich wollte er Riley nicht dazu drängen, sich umzuziehen, um in ein Restaurant zu gehen. Dennoch wollte er ihr auch diese Möglichkeit anbieten, weshalb er sagte: „Oder willst du lieber Essen gehen?”

Riley schüttelte den Kopf.
„Lieber bestellen.”
Mit dieser Antwort war auch Ben zufrieden und er kramte bereits sein Handy raus, um nach Lieferdiensten zu suchen.
„Was willst du essen? Pizza?”
Ein breites Lächeln schlich sich auf ihre Lippen.
„Pizza klingt gut.”

Wenn seine Kumpels davon erfuhren, dann würden sie sich wahrscheinlich selbst loben.

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Wundert euch nicht,

ich habe mir ein neues Cover erstellt. ;)

Übrigens vielen Dank für die mittlerweile fast 4k Reads! :0 Ich habe, als ich die Story begonnen habe, nicht gedacht, dass so viele eine Chilly FF lesen, haha.

BLOSSOMS THROUGH LONDON - ben chilwellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt