𝟐𝟏. 𝒍𝒊𝒔𝒊𝒂𝒏𝒕𝒉𝒖𝒔

882 49 38
                                    

Die Tage vergingen und Riley verbrachte jede freie Minute damit, Bens Geburtstagsgeschenk fertigzustellen.
Dass er ein Fußballspieler war, kam ihr dieses Mal zum Vorteil, denn so hatte sie genug Bilder zur Auswahl, die sie für das Geschenk nutzen könnte.

Ben und sie telefonierten fast täglich. Eines Abends,- es war der Abend, an dem Riley herausgefunden hatte, dass Ben Fußballer ist, hatten sie sogar ziemlich lange telefoniert. Er hatte ihr von seiner Mannschaft erzählt, wie er angefangen hatte und wie viel ihm das ganze bedeutete. Sie hatte schnell bemerkt, dass es seine Leidenschaft war, so wie ihre, das Malen war. Eine Leidenschaft sollte, in ihren Augen, niemals zwischen zwei Menschen stehen, weshalb es Riley mittlerweile egal war, dass er ihr nichts davon erzählt hatte.

Auch Ben erfuhr nun, was Riley tat und er bewunderte sie sehr dafür, dass sie ihrer Leidenschaft nachging, obwohl ihre Eltern absolut dagegen waren.
Als er herausfand, dass ihre Werke ausgestellt werden, wollte Ben unbedingt bei der Eröffnung der Ausstellung dabei sein, obwohl Riley es ihm noch versucht hatte, mit einem Lachen auszureden.
Im Gegensatz zur Bens Geburtstagsfeier würden dort nämlich ganz sicher Fotografen sein. Doch Riley bemerkte, dass zwischen ihnen sich gerade etwas entwickelte und wenn es wirklich etwas Ernstes werden sollte, dann konnte Riley sich nicht ewig verstecken.

Bens Geburtstag rückte näher und auch Rileys Geschenk bekam immer mehr Farbe. Sie hoffte wirklich, dass es ihm gefallen würde.

Als der Tag gekommen war, konnte auch Riley ihr beendetes Werk bewundern. Es war ziemlich bunt und doch es gefiel ihr, aber sie war froh, dass sie das Bild endlich beendet hatte, denn es war vermutlich das aufwendigste Bild, welches sie jemals gemalt hatte. Es waren viele kleine Blumen, unterschiedlichster Art, die im gesamten ganz offensichtlich Ben darstellten, - nur eben etwas bunter.

Nun stand Riley aber vor einem ganz anderen Problem, denn sie wusste nicht, was sie anziehen sollte. Es war schon ewig her, als sie zuletzt auf einer Party war und irgendwie hatte sie das Gefühl, dass sie nichts Passendes im Schrank hatte. Doch im Endeffekt wurde es ein ganz einfaches rotes Samtkleid mit einem nicht zu großen Ausschnitt.
Zufrieden betrachtete sie sich im Spiegel, schnappte sich das eingepackte und ziemlich große Geschenk, und ging nach unten, wo bereits das Taxi auf sie wartete. Sie sah noch, wie Anastasia neugierig aus dem Fenster starrte, weshalb Riley ihr mit einem breiten Grinsen zu winkte. Wenn sie nur wüsste, wohin Riley ging, dann würde sie vermutlich vor Eifersucht platzen.

Das Taxi fuhr sie zu der Adresse, die Ben ihr geschickt hatte. Es war ein riesiges weißes Haus im Stadtteil Chelsea. Da es bereits dunkel war, konnte Riley das Licht vom Inneren des Gebäudes strahlen sehen.

Als sie vor der Tür stand, war sie ziemlich aufgeregt, denn sie wusste nicht, was sie auf der anderen Seite erwarten würde. Riley atmete nochmals tief durch, ehe sie die Klingel betätigte und angespannt darauf wartete, dass ihr jemand die Tür öffnete.

„Riley!" Ben fing an über beide Ohren zu grinsen, als er die Dunkelhaarige sah. Irgendwie hatte er gedacht, dass sie sich doch anders entscheiden würde und nicht zu seiner Feier kam.
„Alles Gute zum Geburtstag, Ben", wünschte sie ihm und wollte ihm ihr Geschenk überreichen, als er sie in eine Umarmung zog. Etwas überrumpelt erwiderte sie diese und Riley bemerkte, dass ihr plötzlich ganz warm wurde.
Vermutlich war ihr auch bereits das Blut in die Wangen geschossen.

Als sie sich aus der Umarmung lösten, schauten sie sich für einen Moment in die Augen, ehe Riley ihm das Geschenk in die Hand drückte. Ben war überrascht, doch er konnte bereits an der Form und an der Größe erahnen, was es war. Er bedankte sich mit einem breiten Grinsen, bevor Riley das warme Haus betrat und sich neugierig umschauen konnte.
„Das Haus ist ja riesig”, murmelte sie mit weit ausgerissenen Augen. Ihre gesamte Wohnung war wahrscheinlich so groß, wie der Eingangsbereich.
„Ja und alleine fühlt man sich hier ziemlich einsam”, lachte er und deutete auf ein anderes Zimmer, in welches die Beiden nun gehen würden.

Dort, Riley identifizierte es als Wohn- und Esszimmer, waren bereits einige Menschen, die sich lautstark unterhielten und lachten. Etwas unwohl schaute sie sich um. Sie war noch nie gerne unter so vielen fremden Menschen. Auch Ben bemerkte ihren bangen Blick, weshalb er ihr aufmunternd zulächelte.

Der Brünette lief in Richtung einer kleinen Gruppe und zog Riley mit sich.
Etwas überfordert folgte sie ihm also, er hatte immer noch ihr Geschenk in der Hand, und musterte die drei jungen Männer, die etwas abseits vom Rest standen.

„Riley, darf ich dir meine merkwürdigen Freunde vorstellen.” Ben deutete auf die Drei, die ihn bis eben nicht mal bemerkt hatten. Natürlich richteten sich sofort die Blicke auf Riley, die daraufhin schüchtern die Hand hob.

„Das sind Mason, Declan und Jack.”
Ben stellte seine Freunde der Reihe nach vor. Was die Drei nicht wussten, war, dass Ben Riley bereits einiges von ihnen erzählt hatte.
„Ach du bist Mason”, lachte sie, als sie sich an das Telefonat erinnerte, welches Mason dauerhaft mit seinem Klopfen gestört hatte.
„Der bin ich”, antwortete er stolz.
„Übrigens musst du keine Angst haben, dass ich dich umbringen werde, ich habe den Nebenjob als Mörderin an den Nagel gehängt”, haute Riley raus, was von allen mit einem Lachen kommentiert wurde. Ben merkte schnell, dass die vermeintlich schüchterne Riley sich super mit seinen Freunden verstand.

Während Riley sich also mit seinen Freunden unterhielt, packte Ben unbemerkt ihr Geschenk aus. Er staunte nicht schlecht, als er ihr Werk sah.
Neben der Tatsache, dass er sich sofort erkannte, liebte er es, dass sie die Blumen hineingearbeitet hatte. Denn die Blumen waren Teil ihrer gemeinsamen Geschichte.

„Gefällt es dir?”, fragte Riley, als sie sah, dass er ihr Geschenk ausgepackt hatte.
Auch seine Freunde versuchten einen Blick auf das Bild zu erhaschen.
„Ich finde es unglaublich”, sagte Ben wahrheitsgemäß, während er es immer noch mit großen Augen musterte. „Vielen Dank!” Er stellte es vorsichtig ab und umarmte Riley erneut. Diesmal erwiderte sie die Umarmung selbstbewusst.
„Ich hoffe, du brauchst das Bild nicht für deine Ausstellung”, sagte er, als sie sich aus der Umarmung lösten. „Denn das gebe ich nie wieder her.” Riley lachte.
„Nein, das gehört voll und ganz dir.”

„Ich hoffe, die Kleine gibst du auch nie wieder her”, kommentierte Declan das Ganze.
„Keine Sorge, sie wird mich nicht mehr so schnell los”, antwortete Ben und legte stolz seinen Arm, um ihre Schulter.

BLOSSOMS THROUGH LONDON - ben chilwellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt