15 Offenbarungen

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Justin bemühte sich, seinen Kiefer und seine Fäuste zu entspannen, als er auf Abbys Rücken starrte. Sie hatte sich mit dem Rücken zu ihm gesetzt und ihn ausgeschlossen, während sie mit Chris und den anderen Mitarbeiten von Kale & Wells redete. 

Justin war verwirrt und dann verletzt gewesen, als sie angedeutet hatte, dass sie nicht wollte, dass er zu ihr kam und mit ihr redete. Und als sie dann mit Chris weggegangen war und fröhlich so getan hatte, als wäre der heutige Abend nie passiert, hatte Justin sich verletzt gefühlt. 

Jetzt jedoch kochte die Wut an die Oberfläche und überschattete den Schmerz. Abby hatte gesagt, dass es ihr gut ging und dass sie Freunde bleiben sollten. Warum also hatte sie das Bedürfnis, ihm aus dem Weg zu gehen?

Scheiß drauf. Er hatte nicht vor, dazustehen und sich zu fragen, warum. Seit Abby mit Tony und Yvette an ihrer Seite die Party wieder betreten hatte, hatte er kein einziges Wort mehr gehört, das jemand zu ihm gesagt hatte. Er wollte Antworten, und er war nicht in der Lage, sich auf das zu konzentrieren, was um ihn herum geschah, bis er sie hatte.

"Ich glaube das Eis schmilzt.", sagte er zu seinen Kumpels und ging weg, bevor sie ihn auf die Dummheit seiner Ausrede, das Gespräch zu verlassen, ansprechen konnten.

Er kam nicht sehr weit, bevor Tony ihn sah und sein Vorankommen stoppte.

"Wo willst du denn so eilig hin?", fragte er.

"Ich muss mit Abby sprechen."

"Ja, ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist."

Justin wandte seinen Blick von Abby ab und starrte seinen Kumpel an. "Warum nicht?"

Wusste Tony, warum Abby das Ignorier-Spiel spielte? Hatte Abby mit Tony gesprochen, bevor sie auf die Party zurückgekommen waren? War das der Grund, warum Tony Justin in der letzten Stunde so genau beobachtet hatte?

"Sie brauchte nichts zu sagen.", antwortete Tony. "Es war ziemlich klar, dass etwas nicht stimmte, als ich sie in Yvettes Auto fand und sie sich dort die Augen ausheulte."

"Was?" Justin fühlte sich, als hätte er gerade einen Schlag in den Magen bekommen. "Abby war aufgebracht?"

"Aufgebracht ist eine Untertreibung."

"Warum hast du mich nicht geholt?"

"Weil du offensichtlich die Ursache warst und Abby mich angefleht hat, es nicht zu tun."

Justin fluchte. Abby hatte ihn gehen lassen, nachdem sie ihm gesagt hatte, dass zwischen ihnen alles in Ordnung wäre - dass es ihr gut ginge. Offensichtlich war es eine Lüge gewesen. Sie hatte gelitten und er hatte keine Ahnung gehabt. 

Er glaubte nicht, dass er sich noch schlechter fühlen konnte, selbst wenn er es versuchte. Kein Wunder, dass sie nicht wollte, dass er sich ihr näherte. Sie wollte nicht, dass er wusste, dass sie geweint hatte.

"Du wolltest dich bei ihr entschuldigen.", sagte Tony. "Was zum Teufel ist passiert?"

"Ich habe es vermasselt."

"Ach nee."

Justin fuhr sich mit den Fingern durch die Haare. "Ich habe mich entschuldigt, aber erst, als es schon zu spät war."

Tonys Gesichtsausdruck war hart. "Warum war es zu spät?"

Justin schüttelte den Kopf. "Ich habe sie geküsst, und dieses Mal habe ich nicht aufgehört."

"Willst du mich verarschen? Du hattest Sex mit ihr? Heute Abend? Auf der Party?"

"Es war, als ob ich nicht anders konnte. Und als ob das nicht schon schlimm genug wäre, rief Sarah direkt danach an. Abby nahm das Handy und reichte s mir, bevor ich sie aufhalten konnte. Ich ging nicht ran, aber das machte alles noch viel schlimmer."

Winning Her Rival's Heart | deutsche ÜbersetzungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt