14 Danach

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"Abby, warte."

Justin streckte die Hand aus, um sie am Weggehen zu hindern. Seine Schuldgefühle drohten ihn zu erdrücken, als er den niedergeschlagenen Gesichtsausdruck seiner Mitbewohnerin erblickte. Er hatte gewusst, dass es ein großer Fehler sein würde, mit ihr zu schlafen, aber er hätte nicht gedacht, dass er so schnell Recht behalten würde. Sarahs Timing hätte nicht schlechter sein können.

Er lehnte den eingehenden Anruf mit der freien Hand ab und griff dann über Abby hinweg, um das Handy zurück auf den Nachtisch zu legen. Er hatte Sarah neulich gesagt, dass er heute Abend keine Zeit haben würde zu telefonieren, aber seine Ex rief wahrscheinlich an, weil Chloe ihr gerade in aller Ausführlichkeit erzählt hatte, was Justin heute Abend alles falsch gemacht hatte.

Er wollte sauer darüber sein, dass Sarah anrief und ihn über jede Kleinigkeit ausfragte, die ihre Freunde über sein Tun erzählten. Seine Angelegenheiten sollten seine Angelegenheiten bleiben, bis sie wieder im  selben Staat lebten und wieder zusammen waren. Das war ihre Abmachung. Leider konnte er nicht sauer auf sie sein. Sie hatte freimütig zugegeben, dass sie sich von seiner neuen Mitbewohnerin bedroht fühlte, und er hatte ihr gesagt, sie müsse sich keine Sorgen machen. Er hatte sie angelogen.

Wie sollte er jetzt die Kurve kriegen und ihre sagen, dass er seine Verbindung zu Abby verleugnet hatte, seit sie bei ihm eingezogen war? Wie sollte er Sarah erzählen, was heute Abend passiert war? Sie würde am Boden zerstört sein, vor allem, wenn er ihr sagte, dass er durch das Schlafen mit Abby seine Gefühle für sie infrage gestellt hatte.

Sex war für ihn noch nie so gewesen - nicht einmal mit Sarah. Die Kombination aus ihrer Freundschaft und dem gegenseitigen Verlangen, das er und Abby füreinander empfanden, hatte zu einer Chemie geführt, die so intensiv und aufregend war, dass sie jede andere Erfahrung der gleichen Art in den Schatten stellte. Wie konnte er diese Gefühle für Abby haben und trotzdem in Sarah verliebt sein? Das konnte er nicht. Irgendwann hatte er aufgehört, seine Ex zu lieben.

Der Gedanke machte ihn sprachlos. Wie war das passiert, und warum wurde ihm das erst jetzt klar?

"Du willst sie sicher zurückrufen. Ich bin gleich weg.", sagte Abby und schüttelte seine Hand ab.

"Abby -"

"Da draußen findet eine Party statt, Justin. Eine, bei der wir die Gastgeber sind. Ich sollte anwesend sein.", teilte sie ihm mit und zog ich eilig ihre Unterwäsche wieder an.

Trotz der angespannten und schweren Stimmung zwischen ihnen konnte er nicht widerstehen, seinen Blick über ihren Körper wandern zu lassen, als er sich aufsetzte. Er wusste bereits, dass sie sich in Form hielt, aber das war das erste Mal, dass er den Beweis so deutlich sah. Ihr Körper war phänomenal. Er liebte es, wie empfindlich ihre Schulter war. Und er liebte es, wie sie reagiert hatte,  als er ihre Brüste berührt hatte. 

Sein Schwanz zuckte bei der Erinnerung daran, wie sie geschmeckt und sich angefühlt hatten, aber er erinnerte sich schnell daran, dass einmal miteinander zu schlafen die Dinge schon ordentlich durcheinander gebracht hatte. Zweimal miteinander zu schlafen, könnte katastrophal sein.

"Langsam, Abby.", sagte er, stand auf und zog seine Boxershorts an. "Wir müssen reden, meinst du nicht?"

"Da gibt es nichts zu reden.", antwortete sie und hielt ihren trägerlosen BH vorne fest, während sie versuchte, ihn hinten mit einer Hand zu schließen. Als er auseinandersprang, fluchte sie.

"Lass mich.", sagte er und deutete ihr an sich umzudrehen, damit er ihn für sie schließen konnte.

"Danke.", murmelte sie.

Er drehte sie so, dass sie ihm wieder zugewandt war, schob ein Finger unter ihr Kinn, um ihr Gesicht nach oben zu neigen und zwang sie so, Augenkontakt herzustellen. "Wir haben viel zu bereden, Abby."

Winning Her Rival's Heart | deutsche ÜbersetzungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt