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Sochi, 25.09.2021
Als Mick am Donnerstagmorgen erwachte, fühlte er sich erholter als sonst nach einer Nacht im Hotelbett. Das Gespräch mit seinem Teamkollegen am Vorabend hatte richtig gut getan, er fühlte sich befreit und motiviert. Auch wenn er Nikita bereits mehrmals gedankt hatte wollte er ihm noch irgendetwas gutes tun, weshalb er beim Frühstück am Buffet zwei Tassen Kaffee mitnahm und die überzählige dem jungen Russen, der gerade erst aufgetaucht war, vor die Nase stellte. Dessen vom Schlaf noch leicht zerknautschtes Gesicht hellte sich augenblicklich auf und es schlich sich ein dankbares Lächeln auf seine Lippen.
Inzwischen war Samstag, der deutsche Rennfahrer stand in seinem Abteil der Haas-Garage und beobachtete halb hinter einem Reifenstapel versteckt seinen Teamkameraden. Nikita zeigte nebenan dem kleinen Makar seinen Formel 1-Boliden und ging scheinbar völlig im Gespräch mit dem Kind auf. Mick war sehr beeinduckt gewesen, als er später am Donnerstag erfahren hatte, dass der Russe sich ausgerechnet das Thema Infantile Cerebralparese für seine Spendenaktion ausgesucht hatte. Eine gute Wahl wie er fand, die körperliche und/oder geistige Behinderung durch einen angeborenen Defekt oder eine Schädigung des Gehirns vor, während oder kurz nach der Geburt war seiner Meinung nach noch viel zu unbekannt im Bewusstsein der meisten Menschen. Genauso wie die Tatsache dass betroffenen Kindern mit Medikamenten, physiotherapeutischer Behandlung und der Versorgung mit Hilfsmitteln sehr viel Lebensqualität geschenkt werden konnte. Hoffentlich würde Nikita gemeinsam mit der russischen Organisation die Aufmerksamkeit für diese Krankheit in der Öffentlichkeit steigern und eine schöne Summe erzielen. Außerdem tat dem jungen Rennfahrer die Gesellschaft und die Lebensfreude von Makar sichtlich gut, er wirkte viel entspannter als sonst vor einem Qualifying. Gerührt schmunzelte Mick. In diesem Moment tippte ihm jemand auf die Schulter und er drehte sich um. Es war Makar's Mutter. Lächelnd stellte er sich vor und sie unterhielten sich eine ganze Weile auf Englisch. Unweigerlich kam das Gespräch auch auf seinen Vater, doch diesmal machte es dem Deutschen überhaupt nichts aus. Sich mit ihr über geistige und körperliche Einschränkungen auszutauschen tat gut, eröffnete einen neuen Blickwinkel auf manche Dinge. Als es Zeit wurde sich für das Qualifying vorzubereiten beendeten sie das Gespräch und Mick sah noch einmal über die Reifenstapel hinweg zu Nikita. Dieser kniete inzwischen neben Makar, welcher sich mit einer Umarmung für die tolle Erfahrung bedankte und dem Russen noch etwas ins Ohr flüsterte. Daraufhin bekamen Nikita's Augen plötzlich einen feuchten Glanz und er versteckte sein Gesicht halb am Körper des Jungen. Nachdem er sich wieder gefasst hatte sah er auf und seine Augen blieben an denen von Mick hängen. Hier und jetzt verstanden die zwei sich ohne Worte und Mick lächelte seinen Teamkollegen voller Wärme an.
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Nur wenige Meter entfernt stand Haas-Teamchef Günther Steiner und beobachtete das Geschehen in seiner Garage mit unverhohlener Überraschung. Erst das gute Verhältnis seiner beiden Fahrer in den letzten Tagen, dann Nikita's Spendenaktion und jetzt diese rührigen Szenen – was war nur los?
"Hey Günther, mach mal den Mund zu, sonst kommen Fliegen rein!", kommentierte einer der Mechaniker seinen Gesichtsausdruck und boxte ihm freundschaftlich gegen die Schulter. Der Österreicher grinste und schüttelte den Kopf. Als nächstes stand Damien Kelly, einer von Nikita's Physiotherapeuten, neben ihm. "Was hast du mit deinem Schützling angestellt?", wollte Günther von ihm wissen. "Sonst ist er immer so verschlossen vor den wichtigen Sessions, aber heute..."
Damien zuckte nur grinsend mit den Schultern: "Ich würde es ja gerne meinen überragenden Fähigkeiten zuschreiben, aber ich glaube die Anerkennung für dieses Verhalten musst du Makar gewähren! Du weißt doch, expect the unexpected!"
Günther nickte: "Das sollte ich wirklich! Hoffentlich hält dieses positive Gefühl bei Nikita lange an. Ich bin überzeugt dass er so viel erreichen könnte wenn er sich nur etwas öffnet. Wenn man selbst gibt, erhält man unglaublich viel zurück, vor allem von Kindern."
"Da hast du Recht!", stimmte Damien zu. "Ich geh dann mal zu ihm, er muss sich jetzt echt umziehen und ins Auto, sonst verpasst er noch das Qualifying."
Günther nickte. In diesem Moment klingelte sein Handy, er nahm ab und suchte sich einen ruhigeren Ort zum reden, denn Mick hatte inzwischen in seinem Auto platzgenommen und die Mechaniker wuselten nur so um ihn herum. Was er am Telefon zu hören bekam gefiel ihm überhaupt nicht und spontan musste er an die Worte des Physios denken: expect the unexpected...---------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Nachdem Mick später am Abend seinen Ärger über das knapp verpasste Q2 überwunden hatte ging er zum Abendessen im Hotel. Kurz nachdem er sich eine Portion geholt hatte setzte sein Teamchef sich zu ihm. Mit leicht gerunzelter Stirn musterte er diesen: "Günther, du bist ja ganz blass, ist was passiert?"
"Ja, leider... ich hatte kurz vor dem Qualifying einen Anruf aus den USA, von der Organisatorin unseres Barbeque's für den Grand-Prix in Austin Ende Oktober. Sowohl die Linedance-Gruppe als auch der andere Showact haben abgesagt. Damit ist unser gesamtes Rahmenprogramm für die Katz...", erklärte der Österreicher und verfiel vor Verzweiflung in den starken Dialekt seines Landes.
"Oh beep! Beep, beep, beep, BEEP!", zensierte Mick sich erneut selbst. "Das ist ja echt doof, vor allem da nur noch ein Monat Zeit ist um Ersatz zu finden..."
Günther musste trotz allem kurz schmunzeln: "Das hast du vorhin am Funk echt gut gemacht, absolut medienreif und die Fans werden es lieben!"
"Danke!", grinste Mick breit und aß ein paar Happen. "Aber zurück zum Thema... haben wir Alternativen?"
"Nicht wirklich, die meisten bezahlbaren Künstler sind entweder schon ausgebucht oder sagen ab weil es ihnen zu kurzfristig ist um ein vernünftiges Programm auf die Beine zu stellen...", antwortete Günther.
Mick grinste schief: "Na toll..." Während er weiter von seinem Teller naschte überlegte er und wollte dann wissen: "Gibt es bestimmte Vorraussetzungen für das Rahmenprogramm? Also ein Motto oder so?"
"Ja, Gene hätte es gern texanisch, bisschen Südstaatenflair, eben passend zum Barbeque und dem Austragungsort des Rennens..."
"Dann hab ich eventuell eine Idee!", sagte Mick.
"Bitte was?" Überrascht, aber auch mit Hoffnung in den Augen sah Günther seinen Fahrer an.
Dieser grinste nun: "Was hälst du von Linedancing zum Mitmachen für die Gäste und einer Rodeo-Vorstellung?"
"Ähm... ich denke das würde als typisch amerikanisch durchgehen bei Gene... aber wie sollen wir das auf die Beine stellen?!"
"Okay, sehr gut. Den Rest kannst du mir überlassen! Gibst du mir die Nummer von der Organisatorin in den Staaten?", fragte Mick.
Mit hochgezogener Augenbraue und erhobenen Händen versuchte Günther seinen Schützling zu bremsen: "Moment! Mick, ich bin dir sehr dankbar für dein Angebot. Aber bist du sicher, dass du dir das zusätzlich zu deinen Pflichten als Fahrer aufhalsen willst? Ein Rennwochenende an sich ist anstrengend genug..."
Daraufhin schmunzelte der junge Mann: "Es ist toll dass du dich so um mich sorgst. Aber ja, ich bin mir sicher. Ich würde das ganze erstmal nur in die Wege leiten, organisieren darf dann die Haas-Angestellte zusammen mit meiner Mutter. Und ich bin mir sicher dass Nikita auch hilft, ist schließlich für das Team und unsere Fans!"
Günther seufzte ergeben, was blieb ihm anderes übrig als zuzustimmen? "Also gut, versuch dein Glück!" Damit suchte er die Telefonnummer heraus und ließ Mick sie einspeichern. "Ähm, was hat eigentlich deine Mutter damit zu tun?"
"Hmm... beep, beep und beep. Lass dich überraschen Chef! Und jetzt iss mal was, ich mach mir ernsthafte Sorgen um deine Gesichtsfarbe!", zwinkerte Mick und aß selbst weiter.---------------------------------------------------------------------------------------------------------------
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Teammates ➡️ Friends ➡️ Lovers?
RomanceNikita Mazepin tut sich mit neuen Freundschaften schwer. Doch dies könnte sich ändern, nachdem Mick Schumacher ihm einen Besuch abstattet und er unerwartet Verständnis und Mitgefühl für seinen Teamkollegen empfindet. Kann die Liebe zweier Söhne zu i...