Wie immer danke für eure Views, Votes und Kommentare! ❤️
Zufällig hab ich vorhin mitbekommen dass Michael heute Geburtstag hat und auf bizarre (?) Weise passt das heutige Kapitel ein bisschen weil hier jemand einen kleinen Gastauftritt hat und auch in Zukunft noch ein paarmal dabei sein wird... hoffe es gefällt euch, viel Spaß beim Lesen! 😘--------------------------------------------------------------
Schweiz, 18.12.2021
Vor den Fenstern tanzten ein paar Schneeflocken als Mick am frühen Samstagmorgen einen Waschlappen in die Schüssel mit warmem Wasser gleiten ließ, sich den zweiten nahm und diesen leicht auswrang. Das Plätschern des Wassers war ein vertrautes Geräusch, welches den jungen Rennfahrer erdete. Leise summte er die Weihnachtslieder mit, die über eine Playlist auf seinem Handy im Hintergrund liefen. Er schob seine rechte Hand in den Waschlappen, nahm mit der linken den Arm seines Vaters und strich ihm mit dem weichen Stoff in geübten und gleichmäßigen Bewegungen über die Haut. Seinen Papa zu waschen ließ Mick sich nicht nehmen wenn er in seinem Elternhaus war. Die gemeinsam verbrachte Zeit und der Körperkontakt waren ihm heilig, gaben ihm die Möglichkeit seinem Vater nahe zu kommen. Er war so in das Ritual vertieft, dass er erst beim zweiten Mal das leise Klopfen an der Zimmertür hörte und mit einem 'Herein' antwortete.
"Morgen Micki! Morgen Papa!", grüßte ihn seine Schwester leise, kam zum Pflegebett und gab ihrem Vater einen Kuss auf die Stirn. Michael's Augen wandten sich ihr zu.
"Morgen Gina!", erwiderte der Haas-Pilot.
Seine Schwester lächelte erst ihren Papa und dann ihn an: "Darf ich dir helfen?"
"Klar!", nickte Mick. Erneut tauschte er die Waschlappen aus und gab den warmen Gina, die damit den anderen Arm wusch. Ein paar Minuten lang arbeiteten die Geschwister schweigend vor sich hin, waren wie immer ein eingespieltes Team wenn es darum ging ihren Vater umzulagern oder zu stützen während der andere ihn wusch. Als dies erledigt war stellte Mick die Schüssel mit den Waschlappen beiseite und griff nach der feuchtigkeitsspendenden Lotion. Während er begann die Haut seines Vaters einzucremen fragte Gina leise: "Wann kommt Nikita's Flugzeug nochmal an?"
"Um 10:30 Uhr", antwortete er. "Bleibt es dabei, dass du ihn abholst?"
Gina nickte: "Ja, ist kein Problem. Dann kannst du mit Angie zum Agility gehen, ich weiß doch wie gerne du das mit ihr machst."
"Danke Schwesterherz, du bist wirklich die beste!", lächelte Mick sie an. Da er während der Saison kaum Zeit für seine Hündin hatte nutzte er gern jede sich ihm bietende Gelegenheit aus um etwas mit ihr zu unternehmen.
"Mach ich doch gern!", entgegnete Gina und fügte hinzu: "Nach dem Mittagessen bin ich im Stall und Mama trifft sich mit einer Freundin. Du und Nikita habt also sozusagen sturmfrei um euer Wiedersehen zu feiern."
Das Zwinkern seiner Schwester zu dieser Aussage ließ Mick den Blick leicht verlegen senken und auf das Eincremen seines Vaters fokussieren. "Was soll schon groß passieren? Wir sind doch gar nicht zusammen, mehr als eine Umarmung wird es bestimmt nicht geben...", murmelte er.
"Najaa, ihr könntet euch auch küssen?!", neckte seine Schwester ihn.
Seufzend stellte er die Lotion beiseite und zog seinen Vater an: "Gina, du weißt genau dass wir das erst einmal gemacht haben. Kita und ich wollen es langsam angehen lassen und außerdem hat er keine Erfahrungen mit Männern. Ich will ihn nicht überfordern."
Die Westernreiterin verdrehte leicht die Augen: "Wärt ihr auf der Rennstrecke, hätte euch schon das gesamte Feld überrundet, so sehr schleicht ihr umeinander herum. Mick, ihr habt es zwar noch nicht ausgesprochen, aber im Prinzip führt ihr bereits eine Beziehung. So wie ihr deinen Erzählungen nach füreinander da seid, Zeit miteinander verbracht, gekuschelt und im selben Bett geschlafen habt kann man das glaube nicht mehr anders bezeichnen was zwischen euch ist."
Mick wartete mit dem Antworten bis er seinen Papa fertig angekleidet hatte, sah Gina dann aber direkt in die Augen: "Eigentlich hast du ja Recht. Ich wünsche mir momentan nichts mehr als dass wir für uns offiziell machen, dass wir ein Paar sind! Und küssen würde ich Kita unheimlich gerne nochmal. Aber... ich weiß nicht ob er dazu schon bereit ist und ich will ihn nicht drängen."
Seine Schwester nickte verständnisvoll: "Das leuchtet mir schon ein Brüderchen. Es ist sehr rücksichtsvoll dass du für Nikita deine Bedürfnisse hinten anstellst. Ich kann mir jedoch sehr gut vorstellen, dass er sich dasselbe wünscht wie du und es wäre doch schön doof, wenn ihr euch nicht näher kommt nur weil keiner sich traut den nächsten Schritt zu machen!"
Mick seufzte leise und antwortete: "Ich glaube du hast schon wieder Recht... also findest du, dass ich Kita ruhig küssen kann wenn der Moment sich ergibt?"
Gina nickte lächelnd: "Ja, das solltest du unbedingt tun finde ich! Zeig ihm was du für ihn fühlst und dass es absolut okay ist wenn ihr euch auf diese Weise nahekommt."
"Na gut, wenn du das sagst. Danke Schwesterherz!", erwiderte Mick ebenfalls lächelnd.
Die Ältere stand erfreut von der Bettkante, auf die sie sich zwischenzeitlich gesetzt hatte, auf und ging zur Tür: "Sehr gut! Du wirst es bestimmt nicht bereuen. Ich helf mal Mama beim Frühstück machen, kommst du dann mit Papa dazu?"
Der Rennfahrer bejahte und schob den Rollstuhl neben das Bett.
"Micki?", fragte Gina nochmal bevor sie endgültig das Zimmer verließ. "Versprichst du mir was?"
Er sah auf, zögerte ganz kurz, nickte dann aber und sah seine Schwester neugierig an.
"Sei mutig!"--------------------------------------------------------------
"Nikita?"
"Ja?"
"Ich habe vorhin mit Mick gesprochen und sage dir jetzt dasselbe wie ihm. Ihr seid praktisch bereits ein Paar, also redet bitte darüber und traut euch, einander nahe zu sein! Sowohl emotional als auch körperlich. Mein Bruder ist total verknallt in dich und nimmt sehr viel Rücksicht auf deine Unerfahrenheit mit Männern. Er hat Angst es zu vermasseln, zu schnell zu viel von dir zu verlangen. Aber seiner Erzählung nach ging der Kuss in Athen anfänglich von dir aus, daher nehme ich an du willst ihn genauso sehr wie er dich."
Gina sah aus dem Augenwinkel wie der zwei Jahre jüngere Russe sie bei ihren Worten einen Moment lang mit leicht geöffnetem Mund perplex von der Seite anstarrte. Dann schüttelte er leicht den Kopf wie um sich zu sammeln und blickte wieder durch die Windschutzscheibe ihres Autos nach draußen.
"Ich sollte dich mal meiner Schwester und meiner besten Freundin vorstellen", entgegnete er. "Die beiden haben mich vor ein paar Tagen auch ausgequetscht und belagert was das Thema betrifft."
Dies brachte die Westernreiterin zum Grinsen: "Ooh, ich würde die zwei gern mal kennenlernen! Dann seid du und Mick also 3:2 überstimmt!"
"Es scheint ganz so!", schmunzelte der Platinblonde nun. Leise gab er zu: "Ich hab mich auch voll in Mick verguckt. War mir nur nicht sicher ob ich es richtig angehe... aber wenn du sagst er will dasselbe...?"
Gina nickte und lächelte ihn kurz aufmunternd an bevor sie wieder auf die Straße sah: "Das tut er! Euch steht also nichts im Weg. Auch nicht, dass Papa, Mama und ich in der Nähe sind. Bei uns brauchst du dich nicht verstecken, okay?!"
Ihr Beifahrer schluckte bei diesen Worten leicht und sah ein wenig verlegen drein als er antwortete: "Das ist gut zu wissen. Danke für deine klaren Worte und... danke, dass ihr als Familie so offen seid!"
"Dafür nicht!", sagte Gina und hielt an der nächsten roten Ampel. "Ich möchte dass ihr glücklich seid, das habt ihr beide verdient. Und es ist eigentlich so einfach. Also, versprichst du mir was?", wollte sie wissen und sah ihn direkt an.
Nikita stellte sich ihrem Blick: "Was denn?"
"Dass du mutig bist und dir nimmst was du haben willst?"
Einen kurzen Moment dachte der Russe nach, nickte dann aber und entgegnete mit fester Stimme: "Das werde ich!"
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Teammates ➡️ Friends ➡️ Lovers?
Roman d'amourNikita Mazepin tut sich mit neuen Freundschaften schwer. Doch dies könnte sich ändern, nachdem Mick Schumacher ihm einen Besuch abstattet und er unerwartet Verständnis und Mitgefühl für seinen Teamkollegen empfindet. Kann die Liebe zweier Söhne zu i...