Müde und gereizt schlage ich noch schlaftrunken nach meinem allgeliebten Freund, dem Wecker.
Leider treffe ich ihn nicht. Scheiße! So ein verdammter Mist und heute ist auch noch Montag. Genervt stöhne ich auf und quäle mich aus meinem so schön warmen Bett. Meine Morgenroutine halte ich heute kurz, also muss Mascara als Make Up reichen.
Da ich spät dran bin renne ich, mitsamt meinem Rucksack die Treppe runter, schnappe mir einen Apfel und rufe noch ein „Tschüss" ins Haus, bevor die Tür schon hinter mir ins Schloss fällt.
Da sehe ich den Bus. Shit, heute ist das Schicksal echt nicht auf meiner Seite. Ich sprinte los, doch die Türen schließen schon. Ich werde langsamer. Das kann doch jetzt nicht wahr sein! Zu allem Überfluss fängt es auch noch an zu regnen. Ich kotze! Mein Gott, was zur Hölle habe ich getan?!
Neben mir hält ein Auto, aber ich hebe meinen Blick nicht. Erst als ich das Geräusch einer herunter fahrenden Fensterscheibe höre hebe ich meinen Blick.
Was ich sehe ist Ryan in einem Audi. Was?! Seit wann hat er ein Auto UND ein Motorrad?
„Was ist jetzt? Willst du weiter im Regen stehen oder lieber einsteigen?", fragt er und grinst mich blöd an.
Ehrlich gesagt habe ich nicht besonders Lust mit Ryan auf so engem Raum zu sein, nachdem es so eskaliert ist.
„Mein Bus kommt gleich.", sage ich und drehe mich leicht von ihm weg.
„Komm schon, Angel. Sei nicht albern, der Bus ist gerade gefahren und der nächste kommt erst in einer Stunde." Das Wort „Angel" hat extra betont und mir somit eine Gänsehaut beschert. Er lacht leicht. Als ich mich nicht rühre, steigt er aus kommt auf mich zu und hebt mich hoch. „RYAN! Lass mich runter.", kreische ich und schlage auf seinen Rücken. Vorsichtig lässt er mich in den Beifahrersitz fallen. „Ich habe nicht ewig Zeit." dabei macht er die Tür schwungvoll zu.
Der Motor heult auf und schon beschleunigen wir.
„Was sollte das?", frage ich.
„Ich nehme dich mit, damit du nicht zu spät kommst."
„Sagt ja genau der richtige.", antworte ich patzig und schaue aus dem Fenster in die verregnete Umgebung.(Ryan POV)
Ich schaue auf die Straße. „Was habe ich dir getan?", murmele ich Gedanken verloren. Ich habe sie doch nur mitgenommen. Nach einer weiteren Minute Schweigen halte ich das nicht mehr aus.
„Bist du jetzt sauer?", frage ich leise und etwas kleinlaut. Kurz schaue ich rüber zu ihr. Sie scheint verwundert über meine Frage zu sein.
„Ja.", antwortet sie, aber ihre wunderschönen zart rosa Lippen umspielt ein Lächeln, automatisch muss ich auch grinsen.
„Und wie lange bist du noch sauer?"
„Solange ich Lust dazu habe." Mittlerweile hört man uns beiden an, dass wir belustigt sind.
Als wir auf den Parkplatz biegen hat es zum Glück aufgehört zu regnen.
„Hast du vielleicht Lust heute mit uns zu Mittag zu essen?", frage ich und merke, dass die Idee sich in meinem Kopf irgendwie besser angehört hat.
„Mal schauen...wenn du lieb bist", antwortet sie und lächelt verschmitzt.
„Man sieht sich, Angel", rufe ich ihr noch lässig nach und schon ist sie weg.Nachdem ich mich durch den Matheunterricht von Miss Newmayer gequält habe, schmeiße ich alles in meinen Rucksack und stürme aus dem Saal. Mein Ziel ist der Spind von Kyra um sie in der kurzen Pause mit zu uns zu nehmen.
Als ich um die Ecke biege, steht sie mit dem Gesicht hinter der Metalltür. Sie wurde vorhin aus dem Matheunterricht geholt und ich frage mich wirklich was wohl los war?
„Hey Angel.", flüstere ich in ihr Ohr und sofort überzieht sie eine Gänsehaut. Bei dieser Reaktion muss ich lächeln. Sie dreht sich zu mir und grinst. „Hey, Arschloch. Hier!" Ohne Vorwarnung drückt sie mir ihre Bücher in die Hand und läuft los. Verdattert schaue ich ihr hinter her und setzte mich auch in Bewegung. Sie will gerade ihre Bücher nehmen und wieder Richtung dem großen Baum gehen als ich anfange zu sprechen: „Komm doch mit zu uns."
„Okay, dann kannst du die ja weiter tragen." Ihre Augen sind groß und schauen mich bittend an. Ich fange an zu lächeln und schüttele meinen Kopf. Was ist aus mir geworden, dass ich einem Mädchen die Bücher trage und sie mit zu unserer Gruppe nehme ohne andere Absichten? Wobei, das sei mal so hingestellt.
Die Pause verläuft, bis auf die komischen Blicke der anderen eigentlich normal. Aber sobald ich sie böse anschaue wenden sie sich ab, hat auch was gut sein Leben als Badboy zu leben. Als es klingelt nimmt Kyra ihre Bücher und verschwindet im Schulgebäude.
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Small Town Girl
RomanceKyras Mutter ist vor kurzem gestorben. Da sie keine anderen Verwandten in ihrer Nähe hat, wird sie von jetzt auf gleich aus ihrer vertrauten Kleinstadt in South Dakota gerissen und muss von nun an bei ihrem Vater in Oakland leben, welchen sie seit...